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Kein fader Februar [Momentum am Montag]

Wer landet wo, muss sich mit der WSG Tirol und Austria Lustenau statt Salzburg und Sturm duelleieren? Das Gerangel um einen Platz an der Sonne - also in der Meistergruppe - lockt die Fans in die Stadien.

+ + 90minuten.at PLUS - Von Georg Sohler + +

 

Der Sieg der Wiener Austria gegen den TSV Hartberg ist unser Momentum am Montag.

2017/18 war die Welt unter vielen Gesichtspunkten eine andere, aber auch im heimischen Fußball. Es gab die altbekannte Zehnerliga, mit 20 Spieltagen im Herbst und ödem Winterkick. Am 21. Spieltag kehrte die Liga Anfang Februar aus dem Winterschlaf zurück. Dank des Wiener Derbys vor über 25.000 Fans in Hütteldorf fanden sich 7.834 Fans im Schnitt in den Stadien der Liga ein. Ohne dem damals noch sportlich wichtigeren Spiel wären es keine 3.400 gewesen, die sich den Kick antaten. Eine Woche später, am 10. und 11. Februar 2018, verloren sich durchschnittlich 4.428 Zuschauer:innen in den Arenen. Und jetzt? Im Durchschnitt besuchten am Wochenende mit dem Semesterurlaubschichtwechsel 7.675 Besucher:innen in den Stadien ein. Und Rapid hatte nicht einmal ein Heimspiel, am Tivoli mussten die Fans zudem gesucht werden.

 

Spannung unterm Jahr

Die Tabelle glich bis auf zwei Platzwechsel (LASK vor der Admira, die Austria vor Mattersburg) auch nach 36 Spieltagen jener nach 22. Das ist nun anders, dem Modus sei's gedankt. Red Bull Salzburg und der SK Sturm sind vorneweg, sie haben mehr als zwölf Punkte Vorsprung auf Rang 7. Der LASK hat neun Zähler Vorsprung auf die Qualigruppe, hier handelt es sich nur um eine Restwahrscheinlichkeit, dass die Linzer aus den Top6 fallen. Neun Punkte zu verteidigen ist keine Kunst, sie aufzuholen eher unmöglich. Ab den neuntplatzierten Blau-Weißen sind vier Teams mit hoher bis absoluter Wahrscheinlichkeit in der Qualifikationsgruppe. 100 Prozent sicher ist das bei der WSG Tirol und Austria Lustenau. Bleiben die Teams von Rang vier bis acht, die – auch dank des Austria-Heimsieges gegen den TSV Hartberg – um drei Plätze in der Meistergruppe rittern. Zwei der größten Klubs des Landes gegen die Underdogs, das ist nun einmal spannend. Zu einem Zeitpunkt, an dem es früher zwar noch kalt, aber sportlich wenig wichtig war. Dass sich die Infrastruktur deutlich verbessert hat, soll hierbei aber auch nicht unerwähnt bleiben.

 

Der Modus ist gut

Natürlich hat die Zwölferliga so ihre Schwächen. Die Punkteteilung hat beispielsweise nicht dazu geführt, dass Salzburg nicht Meister wird. Unten ist diese brutal, sie wird vermutlich bald der Vergangenheit angehören, glaubt man diversen Aussagen in 90minuten.at-Interviews. Es wird aber wohl kaum einen Fan geben, der sich an Zeiten erinnern kann, in denen es im Februar um so viel ging. Ein künstlicher Eingriff in den Fußball? Natürlich! Jeder gegen jeden, einmal daheim, einmal auswärts, das war und ist nicht in Stein gemeißelt. Playoff-Systeme gibt es in vielen anderen Sportarten ja auch und letztlich gibt es keine natürliche Grundordnung, dass Fußballsaisonen in einer bestimmten Variante ausgetragen werden müssen.

Auch im sechsten Jahr beweist die Zwölferliga, dass die Tabellenteilung vor allem eine Sache mit sich bringt: Eine Reihe an wichtigen Spielen zu einer Zeit, wo es früher fad war.

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