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Wo ist nur der Anspruch von Rapid geblieben? [Momentum am Montag]

Rapid will kommende Saison in die Meistergruppe kommen. Der Anspruch der Hütteldorfer ist so niedrig wie noch nie und eine sportliche Bankrotterklärung in grün-weiß.

+ + 90minuten.at PLUS - Von Michael Fiala + +

 

Am Sonntag stellte Rapid sein neues Trainingszentrum vor. Es ist ein Meilenstein in der Geschichte der Hütteldorfer und soll die grün-weißen nachhaltig nach vorne bringen. Die aktuellen, sportlichen Ansprüche sind indes jedoch erneut gesunken, beleuchtet das Momentum am Montag.

 

Von den Auswirkungen des neuen Zentrums wird Rapid vor allem mittel- und langfristig etwas merken. Kurzfristig gilt es für das Team rund um Sportdirektor Markus Katzer und Trainer Zoran Barisic, die Wunden der vergangenen Saison zu lecken und einen Kader aufzustellen, der in der Lage ist, vorne mitzuspielen.

Umso mehr überrascht die „Ansage“ von Trainer Zoran Barisic, die er am Sonntag in die Mikrofone der Journalisten gesagt hat: „Wir wollen unter die ersten sechs, im Cup so weit wie möglich kommen und im Europacup die nächste Runde erreichen."

Man muss ja nicht immer gleich vom Titel sprechen, dieser ist mehr oder weniger fix nach Salzburg vergeben. Zieht man jedoch die „Geldrangliste" heran, so hat Rapid seit Jahren den zweitmeisten Umsatz in der Admiral Bundesliga zu verzeichnen. Sollte Sturm Graz die Gruppenphase der Champions League erreichen, so könnte sich dies möglicherweise auch ändern. Aktuell sind die Hütteldorfer jedoch hier klar auf Platz zwei zu sehen.

 

Schlag ins Gesicht für Rapid-Fans

Barisic' Aussage ist aus verschiedenen Blickwinkeln bedauerlich: Für die vielen Rapid-Fans ist diese Ansage mehr oder weniger ein Schlag ins Gesicht. Seit wenigen Monaten gibt es ein neues Präsidium, das nicht zuletzt aufgrund der sportlichen Erfolglosigkeit seiner Vorgänger angetreten ist, vieles besser machen zu wollen. Und dann hört man aus dem Mund des Cheftrainers, dass man „unter die ersten sechs“ kommen möchte. Der Anspruch Rapids kann doch nur lauten, eine Kampfansage an jene Teams zu richten, die in der vergangenen Saison vor den Hütteldorfern platziert waren. Stattdessen gibt man sich auf ein sportliches Niveau wie Wolfsberg, Klagenfurt oder WSG Tirol, die das gleiche Ziel in der Meisterschaft verfolgen.

Ist es allen Ernstes der Anspruch des neuen Präsidiums und der sportlichen Führung, dass Rapid in der kommenden Saison möglicherweise sogar schlechter platziert ist als Platz vier und dies dann mit den Zielen des Trainers und der sportlichen Führung vereinbar wäre? Zur Erinnerung: Rapid hat so eben die Saison auf Platz vier beendet. Und: Welches Signal sendet man damit eigentlich an die eigenen Spieler aus? Spoiler: ein katastrophales Signal.

 

Kommuniktaion ohne Plan

Die Worte des Cheftrainers passen jedenfalls in die unkoordinierte Kommunikation der vergangenen Wochen: Zuerst wurde Geld für neue Transfers versprochen, aber der Sportdirektor versucht seit Wochen die Ansagen von Präsident Alexander Wrabetz „einzufangen“. Der Höhepunkt: Ein Offenbarungseid am Sonntag, dass sogar Katzer von den finanziellen Rahmenbedingungen überrascht ist. Und Steffen Hofmann, der neue „starke Mann“ in Hütteldorf, der eigentlich als Sprecher nach außen definiert wurde, wirkt bei all diesen Themen abwesend.

Da erreicht Rapid mit dem neuen Trainingszentrum einen Meilenstein in der Klubgeschichte. Und statt einer Kampfansage in Richtung Sturm und LASK misst man sich lieber mit Klagenfurt, WAC & Co. Wo ist nur der Anspruch von Rapid geblieben?

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