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ÖFB im Fernduell ums EURO-Achtelfinale [Momentum am Montag]

Eigentlich kam es knüppeldick: Mit Vizeweltmeister Frankreich und dem ewigen Geheimfavoriten Niederlande bekam Österreich zwei der jeweils schwerstmöglichen Lose für die Euro 2024. Der Aufstieg entscheidet sich im Fernduell.

+ + 90minuten.at PLUS - Von Georg Sohler + +

 

Die Auslosung zur Gruppenphase der Europameisterschaft 2024 am Samstag ist unser Momentum am Montag.

Wer nicht selbst in Topf 1 ist, bekommt verlässlich ein Hammerlos. In Österreichs Fall wurde es das hammerloseste Hammerlos. Deutschland? In Qatar in der Vorrunde raus und in keinem guten Zustand. Belgien? Bei der WM 2022 ebenfalls in der Gruppenphase gescheitert. England und Portugal schafften es vor einem Jahr ins Viertelfinale, Kroatien in die Runde der besten vier und Frankreich konnte überhaupt erst im Elfmeterschießen des Finales von Messi und Co. bezwungen werden. Macht nichts, Topf 1-Teams bleiben Topf 1-Teams. Immerhin vermied man als Topf 2-Mannschaft die Nemesis Dänemark sowie Teams, die Rangnicks Burschen wohl den Ball überlassen würden, auf Defensive und Physis setzen. Das ist bekanntlich Gift für Fußball der Marke Red Bull und Ungarn, die Türkei, aber auch Albanien und Rumänien würden mit hoher Wahrscheinlichkeit genauso gegen Österreich spielen.

 

Glück bei Topf 4

Bezüglich Topf 3 hätte es noch schlimmer kommen können. Nämlich entweder in Form der Ballartisten aus Kroatien oder eben wiederum Mannschaften, die Baumgartner und Co. mit Rustikaltiät begegnen würden. Das Hinten-rein-Stellen, siehe die Qualispiele gegen Estland oder Aserbaidschan, mag rot-weiß-rot eben nicht. Ob die Niederlande da der bessere Gegner sind, sei dahingestellt, immerhin sollte es da mehr Räume geben. Wenigstens vermied man Italien, den denkbar schwersten Gegner aus Topf 4. Die Squadra Azzura wurde vor der WM zwar bezwungen, aber Italien ist eben Italien. Der vierte Gegner wird noch ermittelt, Polen spielt gegen Estland, Wales gegen Finnland. Der Sieger des Playoff-Pfades A wird dann der Gegner im Fernduell um das Achtelfinale.

 

Auf die anderen schauen

In die KO-Phase steigen nämlich nicht nur die ersten beiden der jeweiligen Gruppen auf, sondern auch die besten Dritten. Bei der letzten Euro gelangen Siege gegen die Ukraine und Nordmazedonien – Rang zwei war es damals, das ist natürlich möglich, aber von einer direkten Qualifikation sollte man nicht träumen. Was braucht es also? Vor allem, weil alles andere als drei Punkte für Frankreich zum Auftakt eine massive Überraschung wären. Ein Sieg gegen den dritten Gegner ist hingegen Pflicht, um zwei der sechs Gruppendritten hinter sich zu lassen. Bei der Euro 2020 reichte aber nicht einmal das immer. Finnland (und dahinter Russland) schieden mit drei Punkten aus, ebenso die Slowakei. Die Ukraine war mit ebenso vielen Zählern hingegen in der KO-Phase. In Frankreich 2016 reichten Portugal und Nordirland drei Punkte, der Türkei und Albanien hingegen nicht.

 

Abschießen

Also braucht es Tore, Österreich muss auf jeden Fall darauf achten, dem schwächsten Team der Gruppe ordentlich einzuschenken. Denn für den Vergleich der Gruppendritten gelten nacheinander höhere Punktzahl, bessere Tordifferenz, größere Anzahl erzielter Tore, größere Anzahl Siege und die Fair-Play-Wertung (sowie zuletzt die Wertung in der EM-Qualifikation). Österreich spielt übrigens zum Auftakt gegen Frankreich, da wird vermutlich nicht viel zu holen sein. Vielleicht ist es nicht so schlecht, den schwersten Gegner gleich am Anfang zu haben, gegen Ungarn scheiterte man 2016 gegen einen der schwächeren Gegner, gegen Nordmazedonien war es lange eine mühsame Angelegenheit. Danach kommt das wichtige Spiel gegen den Playoff-Sieger, zum Abschluss das Duell mit den Niederlanden.

Natürlich kann man drauf verweisen, dass dieses Team das Potential hat, auch Frankreich zu schlagen (und damit schon einen Riesenschritt Richtung KO-Phase zu machen) - immerhin gelang in der Nations League ein Remis. Wahrscheinlicher ist es aber, dass es zu einem Fernduell mit mehreren Nationen kommt, Rangnick hin, Rangnick her.

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