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Der SK Sturm ist Meister [Momentum am Montag]

Nach zehn Spieltagen ist der SK Sturm Tabellenführer und nach wie vor als einziges Team ungeschlagen. Ist die Zeit diesmal aber wirklich reif für einen Meister, der nicht Red Bull Salzburg heißt?

+ + 90minuten.at PLUS - Von Georg Sohler + +

 

Der siegbringende Treffer von Otar Kiteishvili in Minute 60 im Spiel gegen den WAC ist unser Momentum am Montag.

Alle wissen es: Red Bull Salzburg war nun zehnmal in Folge österreichischer Fußballmeister. So toll die Leistungen in der Champions League meist sein mögen, so super es auch ist, dass die Lokomotive von der Salzach aus Österreichs Fußball maßgeblich mitgestaltet - so fad ist das mittlerweile auch. Insofern wird es  einfach Zeit, dass Salzburg vom Thron gestoßen wird und aktuell eignet sich dazu eben niemand besser als der SK Sturm, der passenderweise dank des Remis der Bullen in Klagenfurt und dem eigenen Sieg im Lavanttal als Tabellenführer in die Länderspielpause geht.

 

Perfekte Saison

Um Meister zu werden, das weiß jedes Kind, muss man eine sehr, sehr gute Saison spielen. Außer vielleicht 2010/11, als sich just die Murstadtkicker die Krone aufsetzten und die gesamte Saison im Grund von furchtbarem Unkick geprägt war. Dann kam - für manche Gott sei Dank, für andere ist es die Nemesis des Fußballs - kurz darauf die Rangnick-Wende. Eine derartige, wir nennen sie nun "Schicker-/Ilzer-Wende" gab es in der Steiermark im Frühjahr 2020. Andreas Schicker und Christian Ilzer übernahmen, eine Erfolgsgarantie gab es nicht. Schicker war vor seinem Engagement als Chefscout auch nur Sportdirektor beim SC Wiener Neustadt gewesen, Ilzer hatte seine Hart- und Wolfsberger-Vorschusslorbeeren in Favoriten verloren.

 

Weg aus dem Murx

Nach den Tagen unter Roman Mählich und Nestor El Maestro waren die Sturm-Fans schon viele schwer verdauliche Kost gewohnt, Ilzer/Schicker funktionierte aber von Anfang an. Auch wenn da und dort Cousin Zufall vorbeizuschauen wusste. Dass Kelvin Yeboah nach ein paar Monaten eine so hohe Ablöse bringen würde, die dann den Jackpot Rasmus Højlund ermöglicht, der die Ablösesumme für Emanuel Emegha mit in die Höhe treibt, kann auf keinem Reißbrett als Plan stehen. Auch nicht, dass man am Weg zum Cuptitel im Elferschießen gegen die Bullen gewinnt. Vor dem Scouting generell muss man aber den Hut ziehen, um mit Gorenc-Stankovic, Wüthrich, Affengruber, Sarkaraia oder Prass nur ein paar Namen zu nennen. 

 

Der Lohn harter Arbeit

Es wartet noch viel Arbeit auf den SK Sturm. Da wäre etwa der Nachwuchs, der noch Zeit braucht, damit weniger externe Kicker geholt werden müssen. Denn die Treffsicherheit bei Transfers muss hoch bleiben, wenn quasi jede Position von außen besetzt werden muss. Über allem schwebt natürlich auch noch das unzeitgemäße Stadion in Graz-Liebenau. Allerdings würde das zu Saisonende niemanden interessieren, wenn die Blackies wirklich Meister werden. Allerdings haben es die nächsten vier Runden bis zur nächsten Länderspielpause mit Hartberg (h), Austria (h), LASK (a) und Klagenfurt (a) doch durchaus in sich, die Bullen haben mit LASK (h), Altach (h), WSG Tirol (a) und Austria (a) die einfacheren Aufgaben.

Sieht man sich wiederum die Verletzten- und Ausfallliste der Salzburger an, könnte der SK Sturm dennoch einen Vorteil haben. Es gilt hierzulande aber wie immer: Da sein, wenn die Bullen auslassen. Geschafft hat das in den letzten zehn Jahren keiner. Bis hierhin Sturm.

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