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2. Liga: Wie wäre es mal wieder mit sportlichem Abstieg? [Momentum am Montag]

Die 2. Liga will die Drehscheibe zwischen Amateur- und Profifußball sein. Sportliche Entscheidungen rund um Abstiege erfolgen aber eher nicht.

+ + 90minuten.at exklusiv von Georg Sander

 

Am Montag kündigte der FC Juniors OÖ an, 2022/23 nicht mehr 2. Liga zu spielen, unser Momentum am Montag.

2018/19 wurde die 2. Liga das erste Mal mit 16 Teams gespielt. Die ersten Absteiger lauteten Wiener Neustadt als Tabellen-Sechster (Zulassungs- bzw. Lizenzentzug) und Wacker Innsbruck II als Neunter (weil die erste Mannschaft abstieg). Im Jahr darauf stieg Corona-bedingt niemand ab. Auch zu dieser Saison hin wurde nur Rapid II hinzu geholt, Austria Klagenfurt wiederum stieg als Dritter auf, weil Meister Blau-Weiß Linz und Liefering nicht aufsteigen konnten. Die Kärntner spielten dafür Relegation. Nun ziehen sich die Juniors OÖ aus vielerlei Gründen zurück. Abgesehen davon ist man sowieso Letzter, was aber sportlich noch aufholbar wäre.

 

Vielleicht wieder kein sportlicher Abstieg

Wie sieht das Ganze nun aus? Die Juniors OÖ werden, egal auf welchem Platz sie am Ende stehen, in die Regionalliga gehen. Hinzu kommt das sportlich schlechteste Team. Somit gibt es zwei Plätze in der Liga, wovon nur einer sportliche entschieden wird, also vielleicht. Fraglich ist nämlich noch, ob der FC Wacker Innsbruck überhaupt weiter spielen kann, die Vorgänge sind gut dokumentiert. Das könnte dann schon wieder zur mittlerweile normalen, gleichsam kuriosen Situation führen, dass wieder einmal kein sportlicher Absteiger aus der 2. Liga ermittelt wird. Das ist im Sinne des Sports natürlich nicht gut, da Fußball ja von der prinzipiellen Chance lebt, dass die besten Teams immer eine Liga höher kommen können.

 

Wer will denn überhaupt?

Bereits nach Eingehen der Zulassungsanträge aus den drei Regionen West/Mitte/Ost war klar, dass es aus dem Westen keinen Aufsteiger geben wird. Somit können, vorbehaltlich einer Zulassung, maximal zwei Teams aufsteigen, je eines aus der Mitte und dem Osten. In der Mitte handelt es sich dabei um Sturm Graz II sowie WSC Hertha Wels. Der schwarz-weiße Nachwuchs hat bessere Karten, führt man die Tabelle nach 22 Spieltagen doch an. Die Welser haben acht Punkte Rückstand, sind nur Vierter. In der Ostliga haben Tabellenführer Vienna sowi Stripfing, erster Verfolger, Interesse am Aufstieg bekundet.

Eine echte Drehscheibe für Klubs ist man aber offenbar nicht, denn dafür müssten ja welche sportlich ab- und aufsteigen. Das geschieht aber aktuell fast nie.

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