Linz, die Stadt des Umbruchs.
Zumindest in Sachen Fußball, denn nicht nur bei Blau-Weiß, sondern auch beim LASK wurde im Sommer kräftig umgebaut.
Die Athletiker trennten sich gleich von 16 Spielern, darunter mit Tobias Lawal, Robert Zulj und Philipp Ziereis drei Führungspersönlichkeiten. Auch langjährige Leistungsträger wie Ivan Ljubic und Branko Jovicic verabschiedeten sich.
Dem gegenüber stehen mit Lukas Kacavenda, Kasper Jörgensen und Art Smakaj bislang nur drei externe Neuzugänge. Eine massive Veränderung – und ein bewusster Schnitt.
Neuanfang mit klarer Kante
Der aufgeblähte Kader der letzten Jahre wurde radikal verkleinert. Eine längst überfällige Maßnahme, die nicht nur Platz, sondern auch Raum für neue Strukturen schafft. Die Hierarchie im Team ordnet sich neu, es braucht neue Häuptlinge.
Die neuen "Stammesältesten" sind Florian Flecker und Sascha Horvath, die in ihre fünfte Saison für den LASK gehen.

Andreas Andrade (Jahr vier) sowie Lenny Pintor und George Bello (jeweils Jahr drei) bringen ebenfalls Kontinuität mit. Der Rest? Geht entweder erst in die zweite volle Saison oder ist ganz neu in Linz.
Auch an der Seitenlinie gab es einen Umbruch: Mit João Sacramento steht ein neuer Cheftrainer an der Linie, der frischen Wind in die Raiffeisen-Arena bringen soll.
Der x-te Neustart – diesmal mit Plan?
Der LASK führte in den vergangenen Jahren zahlreiche Umbrüche durch. Viele Wechsel, viele Ideen, aber wenig Konstanz. Diesmal soll es anders laufen. Nachhaltiger. Planvoller.
"Es fühlt sich sehr, sehr gut an, nun dieses Vertrauen und diese Wertschätzung zu bekommen."
Der Klub will wieder in ruhigeres Fahrwasser. Die Fahrigkeit der vergangenen Jahre soll der Vergangenheit angehören.
"Wird ein cooles Jahr"
Sascha Horvath wird die junge Mannschaft künftig als Kapitän anführen, Andrade ist sein Stellvertreter. Der 28-Jährige geht seine neue Rolle mit Vorfreude an: "Es wird ein cooles Jahr und ich freue mich sehr auf die Aufgabe", sagt er im Gespräch mit 90minuten.
Er sieht sich für die Kapitänsrolle bereit: "Es fühlt sich sehr, sehr gut an, nun dieses Vertrauen und diese Wertschätzung zu bekommen."
Keine Stars, viele Gespräche
Horvath versteht sich nicht als Lautsprecher, sondern als Leistungsträger mit Vorbildfunktion. "Ich bin ein Kapitän, der die Mannschaft auf dem Platz durch seine Leistung mitzieht."
Der Teamgedanke steht für ihn im Vordergrund: "Es gibt keinen Star, keinen Einzelspieler, der heraussticht."
"Ich habe schon vieles erlebt, es kann schnell bergauf gehen, aber genauso schnell bergab."
Vor allem die jüngeren Kollegen will er begleiten und fördern, vor allem durch persönliche Gespräche. "Ich habe schon vieles erlebt, es kann schnell bergauf gehen, aber genauso schnell bergab", weiß er aus eigener Erfahrung.
Am Samstag gegen den Sportclub muss die Sacramento-Elf ihren neuen Teamgeist erstmals unter Beweis zu stellen. Gelingt dies nicht, könnte der frische Wind schnell zum lauen Lüftchen verkommen.