Foto: © GEPA

Alabas Dynamik wird auf der Innenverteidigerposition zum Problem

Gegen Leverkusen musste David Alaba in der Innenverteidigung für Jerome Boateng einspringen. Dabei steht dem ÖFB-Spieler seine Dynamik manchmal im Weg.Eine Leistungsanalyse von David Goigitzer

Die Bayern wollten sich am Osterwochenende von der etwas enttäuschenden Champions-League Partie am Mittwoch gegen Real Madrid rehabilitieren. Besonders in Unterzahl hatte man grobe Probleme gegen die Spanier. Zwar ist es mit einem Mann weniger natürlich immer schwer, gegen eine der besten Mannschaften der Welt zu bestehen, dennoch zeigte sich die Leistung gegen den Ball teilweise sehr beunruhigend für die Ansprüche der Bayern.

 

Auch die Einbindung von Thomas Müller in das Bayern-System als direkten Lewandowski-Ersatz funktionierte gar nicht, Ancelottis Gedanken hinter dieser taktischen Nicht-Anpassung sind zu hinterfragen. Aufgrund der Verletzung Jerome Boatengs startete David Alaba dieses Mal nicht auf der linken Abwehrseite der Viererkette, sondern als linker Innenverteidiger. Wir haben uns seine Leistung etwas genauer angesehen, da Alaba auf dieser Position unter Pep Guardiola sehr interessante Leistungen lieferte.

 

Zirkulation mit Alaba, Martinez und Vidal

Vor dem Nationalspieler situierten sich Joshua Kimmich und Arturo Vidal auf der Doppelsechs. Letzterer kippte vor allem zu Beginn immer wieder zwischen Alaba und Innenverteidigerpartner Javi Martinez ab, da die Leverkusener ein etwas höheres Pressing als in den vorherigen Spielen unter Tayfun Korkut betrieben. Die Abwehrlinie stand höher, weshalb die Bayern auch früh hohe Bälle hinter die Abwehr zu spielen versuchten. Um diese vorzubereiten, wurde der Ball in der ersten Aufbaulinie mit Alaba, Martinez und Vidal zirkuliert, die Leverkusener angelockt und der freie Mitspieler mit Zeit am Ball gesucht, der dann einen dieser Bälle spielen konnte.

 

"Alabas Dynamik nimmt jedoch in manchen Situationen Überhand und bringt ihn dazu, unpassende Entscheidungen bei der Wahl der Vertikalpässe zu treffen."

Unpassende Entscheidungen von Alaba

Alabas Pässe im Spielaufbau blieben unspektakulär, er versuchte das Spiel simpel zu halten und seinen Sechsern den Ballvortrag zu erleichtern, indem er saubere und sichere Bälle und teilweise auch Verlagerungen spielte. Der junge Nationalspieler ist jedoch geprägt von seiner Vertikalität und Dynamik, die er in diesem System auf dieser Position überhaupt nicht einbringen kann. Sie nimmt jedoch in manchen Situationen Überhand und bringt ihn dazu, unpassende Entscheidungen bei der Wahl der Vertikalpässe zu treffen. So gingen gleich die ersten zwei Vertikalpässe in des Gegners Fuß und waren zudem unpassend. An der Technik mangelt es Alaba ja nicht, das weiß man. Die kompakte Defensivstruktur der Leverkusener, gepaart mit der Ineffektivität des Spielaufbaus der Bayern, die sich schon durch die ganze Saison zieht, blieb Alaba nicht mehr übrig, als Pässe auf Bernat zu spielen und seine Abpraller zu Martinez. Die Bayern versuchten sich im berühmten „U“ nach vorne zu passen.

 

Instabile  Situationen

Alabas Vorwärtsverteidigen ist im Timing bei weitem nicht so sauber auf dieser Position als in seiner Funktion Innenverteidiger. Seine Entscheidungen im Stellen, sowie im Halten der Distanzen und deren Länge. So entstanden einige instabile Situationen für die Bayern Verteidigung, bei denen Alaba auch beteiligt war. Zwar passte sein generelles mannschaftstaktisches Verhalten, dennoch wurde klar, dass wie auch für Müller Ancelotti keine passende Einbindung fand oder gar gesucht hatte. Die Leistung des Nationalspielers war somit allemal durchschnittlich, was jedoch auch sehr am Spielstil seiner Mannschaft lag.

 

+++ BREAKING +++ Milan-Trikots für die kommende Saison geleaked

Didi Kühbauer auch im hohen Alter in Höchstform ;-)

Schon gelesen?