News-Archiv / 2016

Erfolgreich totgeredet: Der Sky Go Ersten Liga laufen die Fans davon

In ihrem vorletzten Jahr des Bestehens laufen der Sky Go Ersten Liga die Fans davon. Im Vergleich zum Vorjahr kamen 16% weniger ins Stadion als bisher. Ein Statistik-Check Von Michael Fiala

 

Die Sky Go Erste Liga wurde erfolgreich in die Bedeutungslosigkeit geredet, die Rechnung haben die Liga und Vereine nach 19 Runden präsentiert bekommen: Kurz vor dem Beschluss der Ligenreform gibt es alarmierende Signale aus der Sky Go Ersten Liga. Nach 19 Runden, also eine Runde nach der Halbzeit, müssen nahezu alle Vereine im Vergleich zur Vorsaison ein Minus im Bereich der Zuschauer hinnehmen. Statt 1.809 Zuschauer pro Match kamen in der bisherigen Saison durchschnittlich nur noch 1.515 Fans in die Stadien von Innsbruck, Kapfenberg, Liefering & Co. Das entspricht einem Rückgang von 16,25%. Besonders bitter: Bis auf Kapfenberg und Austria Lustenau musste jeder Verein, der auch schon in der vergangenen Saison in der zweithöchsten Spielklasse gespielt hat, ein Minus im Vergleich zur Vorsaison hinnehmen.

 

Die Zahlen im Detail


 


Der Blick auf die einzelnen Vereine

Nicht einmal die bisher spannende Meisterschaft konnte an dem Trend etwas ändern. Dass Wacker Innsbruck nach dem katastrophalen Start Fans verlieren würde, war zu erwarten. Mit 3.151 Fans liegen die Innsbrucker immerhin an der Spitze, doch der Verlust von mehr als 600 Fans pro Match schmerzt, noch dazu, wenn man ein echtes Stadion hat. Beim LASK macht sich auch der Umzug nach Pasching bemerkbar; 2.525 Fans pro Spiel für einen Aufstiegskandidaten aus Linz sind ein beschämendes Ergebnis. Vielleicht sollte man die Stadionpläne noch einmal überdenken und nicht an ein 20.000er Stadion denken. 

 

Die dritte Kraft in Wien mit 670 Zuschauern

Leider so gut wie gar nicht ausgewirkt hat sich in Lustenau der Run auf den Herbstmeistertitel, der Schnitt konnte um 7 Fans pro Match gesteigert werden. Ist man den Erfolg in Lustenau schon zu sehr gewöhnt? Erschreckend sind auch die Zahlen des FAC, des "dritten Vereins in Wien", mit 670 Zuschauer pro Partie. Der Verein wird sich wohl auf lange Sicht die Frage stellen, ob Profifußball mit einer derart schwachen Fanbase sinnvoll ist, obwohl die Strukturen dazu erst kürzlich geschaffen wurden.

 

Sogar Liefering verliert noch Fans

Klar war auch, dass Liefering noch weniger Fans (viele Fragen sich: "Geht das überhaupt?") anziehen wird, da Austria Salzburg als Gegner abhanden gekommen ist. 356 Fans pro Match bedeuten den zehnten und letzten Platz. Und auch die zunehmende Bedeutungslosigkeit (Stichwort: Stadion) von Wiener Neustadt macht sich in der aktuellen Zuschauerbilanz bemerkbar - 756 Zuschauer pro Match. Und dann gibt es auch noch jenen Verein, der künftig irgendwann in der Champions League spielen will: Die Horner haben im Vergleich zur Vorsaison ebenfalls ein kräftige Minus einstecken müssen. Hier wurden durchschnittlich nur noch 925 statt bisher 1.210 Fans pro Match begrüßt, der Aufstieg hat sich also aus Fan-Sicht nicht bezahlt gemacht. Bleibt zu hoffen, dass künftig in der Champions League das Stadion voll ist. 

 

Lichtblicke

Zu den positiven Lichtblicken zählen die anderen beiden  Aufsteiger Blau Weiß Linz und WSG Wattens. Die Tiroler konnten den Schnitt fast auf 1.692 verdoppeln, Blau Weiß Linz kickt durchschnittlich vor 1.422 Fans. Zu guter letzt sei  noch Kapfenberg erwähnt: Ob der Klub erster, fünfter oder neunter ist; die Zuschauerzahl pendelt sich immer irgendwo zwischen 600 und 900 ein. 

 

Die Tabelle im Detail 

Gesamt 1515 1809
Wacker Innsbruck 3151 3793
Austria Lustenau 2693 2686
LASK Linz 2525 3453
WSG Wattens* 1692 844
FC Blau Weiß Linz* 1422 990
SV Horn* 925 1210
Kapfenberger SV 1919 861 761
SC Wiener Neustadt 756 976
Floridsdorfer AC 670 782
FC Liefering 356 717

 * letzte Saison noch in der Regionalliga

 

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