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Welcome back, Austria Lustenau [Zuschauer:innencheck Bundesliga, 1. Runde]

Bei viel zu heißen Temperaturen fanden sich in der Haupturlaubszeit 6.722 Zuschauer:innen in den Stadien der Bundesliga ein. Im Fokus: Austria Lustenau.

+ + 90minuten.at Exklusiv – Ein Zuschauer:innencheck Georg Sander + +

 

Die Bundesligasaison 2022/23 ist eröffnet und allerorts freut man sich über die Rückkehr von Austria Lustenau. Gut, die Vorarlberger konnten mit den 3.814 nicht mit dem Ligadebüt des letztjährigen Aufsteigers mithalten – die Klagenfurter hatten gleich das Kärntner Derby gegen den WAC (13.495) in einem deutlich mehr Fans fassenden Stadion. Wie viele können ins Reichshofstadion? 4.592. Bemisst man das aber daran, dass der Schnitt von Absteiger Admira in den letzten Jahren mit und ohne Corona-Pandemie auch nur in die Nähe dessen kam, kann man sich wohl über einen Anstieg der Durchschnittszahlen freuen.

 

Hartberg so lala, Lustenau ist wieder da

Der TSV Hartberg enttäuschte in der letzten Saison seine Fans einigermaßen und kickte nun just gegen den nicht-Absteiger SCR Altach. Interessiert hat das 2.064 unerschrockene Fans. Es war dies nun die sechste Begegnung mit Fans in der Bundesliga zwischen den zwei Mannschaften und es waren am zweitwenigsten Fans da, Minusrekord ist 1.832, das Maximum aber auch wieder nur 2.512. Wenn es die WSG Tirol nicht gebe, müsste sich Hartberg nach dem Admira-Abstieg wohl Sorgen um die rote Fanlaterne machen.

Die Wattener ihrerseits traten in Lustenau beim Aufsteiger an. Die Grün-Weißen aus dem Ländle haben die Kapazität von über 8.000 im Reichshofstadion auf 4.592 begrenzen müssen, 3.814 kamen, was angesichts des – so ehrlich darf man sein – Gegners gar nicht so schlecht ist. Angsichts dessen, dass die Austria mindestens zwei Lokalderbys gegen den SCR Altach haben wird und auch sonst die Euphorie groß sein wird, wird man trotz der doch sehr begrenzten Kapazität wohl vor der WSG und Hartberg landen, der WAC und Altach hatten vergangene Saison auch nicht uneinholbar viele Fans. Was noch wichtig zu erwähnen wäre, ist, dass die Austria eine feine Fanszene hat, die sich sehen lassen kann.

 

Die Mittelklasse aus Linz und Wolfsberg

In der letzten Saison erwischte es nach Rapid und Austria auch den LASK und man musste in der Qualifikationsgruppe ran. Nun nimmt man einerseits Kurs auf die Meistergruppe, andererseits auf das neue Stadion, das im Februar 2023 fertig ist oder zumindest sein soll. Bis dahin heißt die Realität Pasching und das Waldstadion war gegen Klagenfurt mit 4.100 Fans gefüllt. Nachdem es diese Begegnung erst einmal, im Februar dieses Jahres gab, ein Sprung nach vorne; damals kamen 2.200 Fans ins Waldstadion. Es wäre aber nicht unverständlich, wenn der eine oder andere Fan nach dem Dämpfer Quali-Gruppe im Frühjahr noch etwas Überzeugungsarbeit braucht, wieder ins Stadion zu kommen. Und um die neue Gugl zu füllen, braucht der LASK sowieso noch einige neue Fans.

Der Wolfsberger AC war bislang nebst Sturm Graz und Salzburg stets in der Meistergruppe vertreten, in der Öffentlichkeit wird das wenig gewürdigt und das Stadion schreit auch nicht unbedingt: Hey, wir sind ein Topklub. Wie sieht es da aus? Dietmar Riegler erklärte am Wochenende : „Das Stadionprojekt ist nicht eingeschlafen, es ist nur ein bisschen Ruhe momentan drinnen.“ Nicht vergessen: Der WAC ist vor zehn Jahren aufgestiegen und außer dem zweiten Stock auf der Haupttribüne und ein bisschen hier und da hat sich kaum etwas geändert. Mag sein, dass das mit ein Grund ist, warum gegen den SK Sturm nur 5.400 Fans kamen.

 

Auf Salzburg und Rapid ist Verlass

Salzburg spielte gegen Austria Wien, 11.156 Besucher:innen kamen zum Kick. Die Bullen schaffen mittlerweile einen 10.000er-Schnitt, auch wenn gegen die Kleinen der Liga, im Gegensatz zu Rapid, dann oftmals auch deutlich weniger Besucher kommen. Gegen die Veilchen sind regelmäßig viele Fans da, 2018 waren im März zuletzt weniger als 10.000 in der Red Bull Arena, so sie es durften. Allerdings: Ausverkauft ist man gegen die Austria seit Jahren nicht gewesen – was vielleicht auch daran liegt, dass die Wahrscheinlichkeit auf drei Punkte sehr hoch ist. In den letzten zehn Jahren traten die Wiener in der Liga 20 Mal in Salzburg an, erreichten nur zwei Remis und einen Sieg.

Eher wundertütig unterwegs ist der SK Rapid, kann dabei aber auf einen soliden Fanstamm zurückgreifen. 13.800 gegen die SV Ried ist für grün-weiße Verhältnisse vielleicht nich das obere Ende der Fahnenstange, insgesamt aber reicht es locker für Platz eins des Zuschauer:innenrankings der ersten Runde. Ob sich der eine oder andere Fan auch gedacht hat, sich das Duell gegen Lechia Gdansk statt gegen die Innviertler anzusehen, das ist nicht überliefert.

 

Das wird zach

Die nächste Runde bringt dann wohl keine Rekorde auf den Tribünen. Die WSG Tirol spielt gegen Hartberg, Altach gegen Wolfsberg und Ried gegen Lustenau. Das sind, so ehrlich darf man sein, kein Gassenfeger. Klagenfurt empfängt Rapid, da könnte schon mehr gehen. Austria gegen den LASK sowie Sturm gegen Salzburg sollten den Zehntausender aber doch knacken können.

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