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UEFA-Fünfjahreswertung: Entscheidende Duelle für noch mehr Punkte im Frühjahr

Für alle vier Klubs geht es nach der "Halbzeitpause" in den Gruppenphasen bereits am vierten Spieltag um die Weichenstellung für die KO-Phase und somit auch die Möglichkeit auf weitere Punkte in der Fünfjahreswertung.

+ + 90minuten.at Exklusiv + + Ein Faktencheck von Georg Sander

 

Die gute Nachricht vorne weg: Für die Top10 schaut es nach der Europacup-Pause genauso gut aus wie zuvor. Um 2022/23 unter den besten Zehn zu sein und noch dazu einen Champions League-Fixplatz für den Meister zu haben, ist angesichts von mehr als sechs Siegen Vorsprung auf die gegenwärtig elftplatzierten Schotten sehr wahrscheinlich. Platz sechs, für den es dann einen weiteren Fixplatz gibt, ist 25 Siege entfernt - also im Bereich der Träumerei angesiedelt, das Duell gegen Belgien und die Niederlande um den Platz hinter Russland bringt lediglich kleinere Verschiebungen beim Antreten in der Qualifitkation; nur der Vizemeister würde sich eine Champions League-Quali-Runde ersparen. 

Dass es für die heimischen Klubs dennoch wichtig ist, auch dieses Jahr nicht nur den zehnten Rang für übernächste Saison zu verteidigen, zeigt die nachstehende Tabelle. Der Fokus gilt den Saison 2016/17 und 2017/18. Diese werden auf längere Sicht logischerweise rausfallen. 17/18 war Salzburg im Halbfinale der Europa League - es gilt also, einige Punkte zu kompensieren. Auch wenn nächstes Jahr den Belgiern die gute 16/17er-Spielzeit rausfällt und Österreich Stand heute für 2023/24 auf Rang acht liegt. Aber das ist Zukunftsmusik.

 

Die aktuelle Fünfjahreswertung mit Stand 25. November

    16/17 17/18 18/19 19/20 20/21  
7 Russland 9.200 12.600 7.583 4.666 3.500 37.549
8 Niederlande 9.100 2.900 8.600 9.400 4.600 34.600
9 Belgien 12.500 2.600 7.800 7.600 3.800 34.300
10 Österreich 7.375 9.750 6.200 5.800 4.300 33.425
11 Schottland 4.375 4.000 6.750 9.750 5.500 30.375
12 Ukraine 5.500 8.000 5.600 7.200 3.600 29.900
13 Turkei 9.700 6.800 5.500 5.000 2.700 29.700

 

Salzburg will überwintern

Red Bull Salzburg wurde ein bisschen vom LASK als Punktehamsterlokomotive abgehängt. Das erscheint logisch, hängen die Trauben in der Champions League bekanntlich höher und es ging bereits beim letztjährigen, erstmaligen Antreten allermaximal um Rang 3 und den Umstieg in die Europa League. Vor allem dieses Jahr, die Bayern sind nun einmal eines der absolut besten Teams des Kontinents, Atlético Madrid von der Spielanlage her ein unangenehmer Gegner. Das Augenmerk sollte heute vielleicht wenige in München, als in Madrid liegen, wo Atléti aus heimischer Sicht der Favoritenrolle hoffentlich gerecht wird, damit die Bullen am vorletzten Spieltag in Russland Lok noch überholen können. Sollten die Bayern alle Spiele gewinnen und Salzburg tatsächlich Moskau und Madrid besiegen, wäre sogar noch das Achtelfinale drinnen. Aber die Kirche soll einmal im Dorf bleiben, wichtig ist die Möglichkeit der Bullen, auch 2021 noch Punkte zu sammeln.

Ajax Amsterdam kann zudem heute ebenfalls anschreiben, es geht gegen das punktelose Tabellenschlusslicht Midtjylland. Ein europäisches Überwintern der Niederländer ist sehr wahrscheinlich, Stand heute hat man als Zweiter wie Atalante Bergamo vier Zähler, Liverpool hat bislang alle Spiele gewonnen und die Dänen wie erwähnt noch gar nicht angeschrieben. Brügge hat hingegen gestern schon gegen Dortmund verloren, muss an den verbleibenden zwei Spieltagen wohl den dritten Rang gegen Zenit St. Petersburg verteidigen. Derzeit haben die Belgier vier Punkte, die Russen einen, sie treffen am 5. Spieltag aufeinander.

 

Europa League-Arithmetik

Für das Duell mit Belgien und den Niederlanden ist der SK Rapid ein bisschen egal, schließlich spielt man gegen keinen Vertreter. Die Gruppe mit Arsenal, Molde und Dundalk entpuppt sich als schwieriger, nun stehen die Hütteldorfer vor einem Pflichtsieg in Irland, dann wird es vermutlich eine Niederlage in London geben und zum Abschluss ein Finale gegen die Norweger. Ein Weiterkommen muss der Anspruch sein, es ist im Bereich des Möglichen.

Wichtiger wirds in den Gruppen der anderen beiden. Der LASK kann gleich einmal den Belgien von Royal Antwerpen das Punkten in dieser Runde verunmöglichen. Die kommen am Donnerstag auf die Gugl, verliert man nicht, dann hat man das direkte Duell durch den Auswärtssieg gewonnen und dann wird es davon abhängen, wie beide Klubs gegen Ludogorets und Tottenham punkten.

Der WAC hatte zuletzt Corona-Probleme, verlor dennoch nur mit 0:1 in Zagreb. Dinamo ist auch diese Woche der Gegner. Dinamo führt die Gruppe mit fünf Punkten an, dann folgen der WAC und Feyenoord mit je vier. Das direkte Duell ist für die Wolfsberger dank eines Auswärts-4:1 kaum zu verlieren. ZSKA Moskau hat als eigentlich höher eingeschätzter Klub derzeit nur zwei Punkte. Die Gruppe ist also "too close to call". Schaffen die Wolfsberger aber noch einmal vier Punkte (oder mehr) in den ausstehenden drei Spielen, dann sieht es mit einem Überwintern sehr gut aus.

 

Die Konkurrenz aus Belgien und den Niederlanden

Die beiden Champions League-Vertreter aus den Ländern vor Österreich wurden schon besprochen. Standard Lüttich liegt in der Gruppe D punktelos am letzten Platz. Lech Posen, der morgige Gegner, hat drei Punkte, die Rangers und Benfica je sieben. Wollen die Belgier die Chance wahren, muss wohl ein Sieg gegen die Polen her. Ähnlich sieht es für Gent aus. Keine Punkte, Tabellenführer Hoffenheim holte das Maximum. Roter Stern Belgrad hat als Zweiter sechs Punkte - gegen die Serben geht es morgen. Dazwischen liegt noch Slovan Liberec mit drei Punkten. Insgesamt eher unwahrscheinlich, dass Lüttich und Gent weiter kommen.

Enger ist es für PSV Einhoven. Tabellenführer ist Granada mit sieben Punkten, Murg und Schwabs PAOK ist mit fünf Punkten Zweiter, dahinter liegt PSV mit drei Punkten vor Ominia. Die Zyprer treffen auf Granada, mit einem Sieg gegen Saloniki ist ein Überwintern weiter drinnen. Bleibt noch AZ Alkmaar in der kuriosen Gruppe F. AZ, Napoli und Real Sociedad haben je sechs Zähler, Rijeka folglich null. Hier ist also noch alles offen.

Zwei Siege und ein Remis beträgt der aktuelle Rückstand Österreichs auf die neuntplatzierten Belgier. Drei Siege haben die Niederländer Vorsprung. Es bleibt ein enges Rennen um - zumindest 2022/23 - die goldene Ananas. 

 

 

 

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