Foto: © Wacker Innsbruck / Senfter

Wacker Innsbruck: "Hamburger Kaufmannsfamilie" ohne Namen mit Zug in die Bundesliga

Eine "alteingesessene Hamburger Kaufmannsfamilie" wird neuer starker Finanzpartner von Wacker Innsbruck. Damit sei der Spielbetrieb über Jahre hinweg gesichert und die Rückkehr in die Bundesliga das Ziel.

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Nachgefragt hat Michael Fiala

 

93,1 Prozent der Mitglieder sprachen sich am 19.01.2020 für eine Statutenänderung und damit für den Einstieg eines finanzstarken Partners aus. Heute, am Dienstag den 03.03.2020, am Tag der Lizenzabgabe bei der österreichischen Fußball Bundesliga, wurde das „neue“ Kernmitglied von Wacker Innsbruck offiziell vorgestellt.

 

Anonyme "Hamburger Kaufmannsfamilie"

"Eine alteingesessene Hamburger Kaufmannsfamilie mit globalem Netzwerk und unternehmerischen Schwerpunkten in den USA, im arabischen Raum und in Europa wird finanzstarker Förderer und Partner des Tiroler Traditionsvereins. Das Engagement der Unternehmerfamilie, deren Family Office von Hamburg aus agiert, ist langfristig angelegt (Anm. Zehnjahresplan) und wird aus rechtlichen und organisatorischen Gründen in einer österreichischen Firma gebündelt. Dieses in Gründung befindliche Unternehmen wird offizielles Kernmitglied beim FC Wacker Innsbruck", heißt es in der aktuellen Aussendung von Wacker Innsbruck.

"Aus finanzieller Sicht will man sich im Vergleich zu den anderen 2.Liga-Vereinen relativ weit oben positionieren, um die Basis für den Aufstieg zu legen. Apropos Aufstieg: Der soll in den nächsten zwei Jahren gelingen. "

Um welche Familie es sich handelt, wollen Wacker Innsbruck und die Familie selbst nicht bekanntgeben. Die Kaufmannsfamilie suche nicht die öffentliche Bühne, habe über 300 Investments weltweit laufen, sehen sich eher als Inkubator, wie es von Wacker Innsbruck gegenüber 90minuten.at heißt. Und: Es ist denkbar, dass die Familie später auch in Erscheinung treten könnte. Jetzt sei es aber dafür noch zu früh. 

 

Kein klassischer Investor

Als klassischen Investor sieht Wacker Innsbruck auf Nachfrage von 90minuten.at diese Familie nicht. "Der Klub und die Familie haben einen Zehnjahresplan entwickelt. Zunächst soll mit den finanziellen Mitteln das Fundament gebaut werden und die Rückkehr in die Bundesliga gelingen. Wenn Gewinne erzielte werden, wird dann in Absprache geregelt, wie viel davon zurückgezahlt wird", heißt es gegenüber 90minuten.at.

Für die nächsten drei Jahre wurde ein detaillierter Fahrplan mit finanziellen Ressourcen der Familie erstellt. Für die kommende Saison geht Wacker daher mit einem deutlich höheren Budget an den Start. Aus finanzieller Sicht will man sich im Vergleich zu den anderen 2.Liga-Vereinen relativ weit oben positionieren, um die Basis für den Aufstieg zu legen. Apropos Aufstieg: Der soll in den nächsten zwei Jahren gelingen. 

Die Familie hat sich durch die Investitionen natürlich auch ein Mitsprache-Recht erwirkt. Geplant ist, dass es im künftigen Aufsichtsrat eine personelle Mehrheit der Hamburger Familie geben wird. Im Vorstand, der das Tagesgeschäft regelt, sollen aber keine Personen des neuen Partners sitzen. 

 

Bindeglied Jens Duve

Als Bindeglied zwischen Verein und Kaufmannsfamilie (Family Office) agiert der ehemalige Fußballprofi (u.a. HSV und FC St. Pauli), Vize-Präsident des FC St. Pauli und Gesundheitsmanager Jens Duve, der zudem Vorsitzender des neu geschaffenen Aufsichtsrats werden soll.

"Durch den Einstieg des finanzstarken Förderers und Partners ist der Spielbetrieb für die nächsten Jahre gesichert", heißt es in der Aussendung von Wacker weiter. Die sinnvolle Weiterentwicklung vom klassischen Sportverein hin zum modernen Sportunternehmen, sowie die Rückkehr in die Bundesliga und die Ausbildung junger Spielerinnen und Spieler stehen in den kommenden Jahren im Mittelpunkt. Der FC Wacker Innsbruck soll für lokale, regionale, überregionale und internationale Sponsoren auch in Zukunft ein verlässlicher und attraktiver Partner sein.

 

Bildinfo - Auf dem Bild von links nach rechts: Peter Margreiter, Dennis Duve (Sohn von Jens Duve), Gerhard Stocker, Jens Duve, Alfred Hörtnagl, Joachim Jamnig, Thomas Kerle, Felix Kozubek

 

Die Neuerungen im Überblick

Ziele

Das Engagement des neuen Kernmitglieds ist langfristig angelegt. Für die kommenden Jahre wurden kurz- und mittelfristige Ziele festgelegt. Hier ein kurzer Auszug:

1.Wir wollen zurück in die Bundesliga, dort dauerhaft konkurrenzfähig sein.

2.Das Projekt „Trainingszentrum in Mieming“ wird intensiv weiterverfolgt und soll umgesetzt werden.

3.Über das globale Netzwerk des Kernmitglieds sollen neue Sponsoren und Partner für den Verein gewonnen werden.

4.Weitere Professionalisierung der Jugendarbeit: Im Zentrum stehen die ganzheitliche Förderung und Entwicklung junger Sportlerinnen und Sportler.

5.Stärkung und Ausbau von „Erlebnis FC Wacker Innsbruck“.

6.Aufbau einer „eSports“-Abteilung.

 

Neue (operative) Führungsstruktur

Um den Verein in den kommenden Jahren sinnvoll weiterzuentwickeln, soll die (operative) Führung des Vereins neu strukturiert werden. Das bisherige Management stellt sich, gemeinsam mit dem bisherigen Vizepräsidenten Joachim Jamnig, bei einer außerordentlichen Generalversammlung, die bis Ende April stattfinden soll, zur Wahl zum Vereinsvorstand. Als Kontrollgremium soll ein eigener Aufsichtsrat eingeführt werden, dem sowohl Jens Duve, als auch der aktuelle Präsident Gerhard Stocker angehören sollen. Als drittes Gremium soll es zukünftig den „Wackeren Freundeskreis“ geben, der Vorstand und Aufsichtsrat als Beirat begleiten und unterstützen soll. Höchstes Gremium bleibt auch zukünftig die Generalversammlung der Vereinsmitglieder.

 

Offizieller Start per 01. Mai 2020

Da einige strukturelle Änderungen die Zustimmung der Mitglieder bedürfen, kann ein offizieller Start frühestens per 01. Mai 2020 stattfinden. Bis dahin bleibt Zeit, um alle Gremien einzuberufen, zu konstituieren und die nötigen Vorbereitungen zu treffen.

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