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Die 7 … engsten Titelentscheidungen (2)

Sturm Graz könnte nach 2013/14 der erste Bundesligameister sein, der nicht Red Bull Salzburg heißt. Gewinnen die Blackies am Sonntag gegen Salzburg, gibt es einen neuen Tabellenführer. 90minuten.at wirft einen Blick auf sieben Herzschlagfinali.

Da ließen ihn die Spieler hochleben.

Saison 1995/96: Rapid krönt sich zum Meister

Der Rapid-Titel im Jahre 1996 war ein wahres Herzschlagfinale. Vor der letzten Runde lagen die Hütteldorfer drei Punkte vor dem SK Sturm. Beide Teams hatten dasselbe Torverhältnis und trafen am letzten Spieltag aufeinander. Die Hütteldorfer Fans hatten Wochen zuvor das Finale des Cups der Cupsieger verloren und zu verdauen - und lechzten nach acht titellosen Saison nach dem Meisterteller. Dementsprechend kamen dann auch 48.000 Fans ins Ernst Happel-Stadion, um den Showdown zu erleben. Ernst Dokupil gegen Ivica Osim, Markus Schopp, Darko Milanic, Ivica Vastic und Mario Haas gegen Trifon Ivanov, Peter Schöttel, Peter Stöger und Dietmar Kühbauer – es war alles angerichtet und bereits in der 7. Minute schoss Roman Pivarnik das 1:0. Bis zur 87. Minute blieb das auch so, dann machte „Büffel“ Christian Stumpf alles klar und erhöhte auf 2:0.

Auch heutzutage weiß Mario Haas noch, wo das Tor steht.

Saison 1998/1999: Sturms Titelverteidigung

Auch im Jahre 1999 mussten die Fußballfans bis zur letzten Minute warten, ehe klar war, wer Meister werden würde. Noch drei Runden vor Schluss war es eng an der Spitze. Sturm führte mit 67 Zählern, dahinter lauerte Rapid mit 66 und der GAK mit 62. Pikant: Am 35. Spieltag kam es zum Grazer Stadtderby, Rapid empfing Ried. Die Rotjacken verloren das Duell und verabschiedeten sich aus dem Titelrennen. Die Hütteldorfer konnten den Sieg, der die Meisterschaftsentscheidung auf Runde 36 verschob, aber auch erst dank eines Saler-Treffers in der 87. Minute einfahren. Sturm hingegen musste bis zur 93. Minute warten, ehe es 1:2 stand und man den GAK besiegt hatte. Daheim gegen den FC Tirol musste für Sturm ein Sieg her, den brauchte auch Rapid in Salzburg. In Salzburg blieb es beim 0:0 – und in Graz? Mario Haas erzielte das 1:0, Martens das 2:0 und erneut Haas fixierte das 3:0 und holte den Teller nach Graz.

Der Erfolgstrainer Kurt Jara.

1999/2000: Tirol kürt sich zum Meister

Mit Tiroler Meistertiteln ist es ja kompliziert. Eigentlich war der Titel 2000 der achte, der nach Innsbruck ging. Im Jahr 1913 als FC Wacker Innsbruck gegründet, werden auch 1914 und 1915 als Gründungsdaten angegeben. 1971 wurde man erstmals österreichischer Fußballmeister, in den zwei Folgejahren als Spielgemeinschaft mit der WSG Wattens, das gelang noch zwei Mal. In den 80ern zeigte sich ein Sponsor aber unzufrieden und 1986 wurde Swarovski Tirol aus der Taufe gehoben. Prompt gelangen zwei weitere Titel (89, 90). 1992 wurde der Klub aufgelöst, Wacker Innsbruck war eine Saison wieder im Profifußball, dann wurde aber der FC Tirol Milch Innsbruck im Jahr 1993 gegründet, Wacker verschwand im Unterhaus und wurde 1999 aufgelöst. So weit, so verwirrend. In der Saison 99/00 hatte dann das Tiroler Starensemble zwei Spieltage vor Schluss mit 71 sechs Punkte Vorsprung auf Rapid – die Hütteldorfer hatten jedoch die klar bessere Tordifferenz. Auf Rang zwei lag mit mit nur einem Punkt Rückstand Sturm Graz. Die Hütteldorfer versemmelten die minimale Titelchance mit einem 0:0 bei Austria Salzburg. Sturm wiederum schoss Austria Lustenau mit 7:0 ab, die Tiroler konnten in Bregenz siegen. Der letzte Spieltag garantierte dann Spannung pur: Würden die Tiroler gegen die Austria verlieren, reicht Sturm in Ried ein Remis. Quasi mit Ankick traf aber Roland Kirchler zum 1:0 für die Jara-Elf. Tomislav Kocijan verringerte den Abstand wieder auf einen Zähler, bereits in Minute zehn. Nach 28 Minuten egalisierte Christian Mayrleb für die Baumeister-Elf – Sturm war zu dem Zeitpunkt Meister. Michael Baur konnte in der 53. Minute den Tivoli zum Beben bringen, nun war wieder Tirol vorne. In der 77. Minute machte Ried-Spieler Andreas Fading aber alles klar für die Innsbrucker und egalisierte in Ried die Grazer Führung.

 

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