"Ohne jetzt den Moralapostel mit erhobenen Zeigefinger spielen zu wollen: Martin Hinteregger ist für das Nationalteam derzeit eine wichtige Stütze, doch es gibt auch andere Faktoren als die reine Spielstärke eines Spielers, die die Gesamtleistung des Nationalteams beeinflussen."
Es gibt allerdings einen wichtigen Unterschied zwischen dem Klub und dem Nationalteam: Hintereggers Fehlverhalten kann in der langjährigen Klubkarriere insofern toleriert werden, weil er – sofern die Leistungen passen – sich immer wieder einen neuen Klub suchen kann, wo seine Vergangenheit weniger eine Rolle spielt.
Beim Nationalteam ist die Lage ein wenig anders: Klar, ein Fehler kann jedem passieren. Und Hinteregger hat seine Strafe bekommen, er musste gegen Polen zusehen. Das Thema ist erledigt, sofern es eine Lernfähigkeit von Hinteregger gibt. Diese muss er jetzt auch endlich unter Beweis stellen.
Ohne jetzt den Moralapostel mit erhobenen Zeigefinger spielen zu wollen: Martin Hinteregger ist für das Nationalteam derzeit eine wichtige Stütze, doch es gibt auch andere Faktoren als die reine Spielstärke eines Spielers, die die Gesamtleistung des Nationalteams beeinflussen. Ein zweites Mal wird Teamchef Franco Foda so ein Fehlverhalten nicht mehr tolerieren könnnen, denn dann wird möglicherweise das Teamgefüge darunter leiden. Das ist eine heikle Sache, wie man auch rund um die Euro 2016 gemerkt hat. Wenn Foda so ein Verhalten dauerhaft akzeptiert, wird es irgendwann einmal auch für ihn selbst zum Problem und zum Problem des gesamten Teams auf dem Weg zur Euro 2020.