Foto: © GEPA Reportage / 2017 / Dezember

Die 7 ... Flops des Fußballherbstes (2)

Es kann nie alles gut gehen. Das beweisen diese sieben Geschichten, die man getrost als die Flops der bisherigen Saison 2017/18 bezeichnen kann, darf und vielleicht auch muss.

Platz 5: Die Rapid-Krisenkommunikation

Rapid Wien ist freilich als Verein nicht für jeden Menschen verantwortlich, der meint, Rapid-Fan zu sein. Und natürlich ist alles, was passieren kann, bei Rapid gleich viel schlimmer und ärger, als es bei anderen Vereinen der Fall ist. Da muss sich die Journalie sicherlich auch selber an der Nase nehmen. Ein bisschen auffällig ist es aber dennoch, dass sich Rapid öfters zwei Mal erklären muss, bis man sich verstanden fühlt - und dabei selten ohne Anschuldigungen oder Ablenkungen auskommt. Nach dem Sommerderby waren es Christoph Peschek und Co. ganz wichtig, dass die Austria die Vorkommnisse skandalisiere bzw. selbst für Provokationen sorge. Oder jüngst, als Peschek zu den Morddrohungen gegenüber Schiedsrichtern – von einem angeblichen Rapidfan verfasst – Stellung nahm. Weil man „die Kirche im Dorf“ lassen solle, wie der Geschäftsführer bei Sky zu Protokoll gab, musste man sich noch einmal extra erklären. Es wirkt einfach gewollt, wenn man Dinge nicht klar anspricht, ohne irgendwelche Relativierungen und Beschuldigungen gleich noch mit zu geben. Es erinnert ein wenig an Krisenkommunikation im Kindergarten: "Ja, aber der andere war auch ur böse ...".

 

Platz 4: Die neue zweite Liga

Es ist nach wie vor unklar, wer die 16er-Liga überhaupt bespielen wird. Im schlimmsten Fall werden drei Amateurteams plus Liefering in der Liga ohne aktuellem TV-Vertrag spielen, der jedoch bis März vorliegen soll. Stimmen nach einer Reform der Reform sind schon zu vernehmen. Die zweite Liga wird teurer werden als es die Regionalligen sind, dafür gibt es aber auch mehr Geld als für bisherige Regionalliga-Vereine. Ist es ein Schritt in die richtige Richtung? Vermutlich. Hat man es zu Ende gedacht? Leider nicht ganz. Und auch die neue Zwölferliga ganz oben bzw. die Klubs, die oben spielen, werden etwas angsterfüllt auf die aktuelle Tabelle schauen. Tradition und Auswärtsfans wird man sich erhofft haben. Bekommen könnte man den SC Wiener Neustadt und Hartberg, falls es sportlich dann klappt und die Infrastrukturvorhaben der Lizenz entsprechend erfüllt werden. Klingt bei den Steirern etwas weit hergeholt, aber auch Grödig spielte ganz oben! Die Bundesligareform im Oberhaus plus den lukrativen TV-Vertrag muss man natürlich aus der Flop-Wertung raus nehmen. Was da aber am Ende in der zweiten Liga rauskommen wird, muss man sich noch ganz genau anschauen. Läuft alles „nach Plan“, steigen wohl einmal Ried und Innsbruck auf. Aber was dann? Schon gegenwärtig beträgt der Zuschauerschnitt nur 1.470. Steigen mit Ried und Wacker die größten Zuschauermagneten auf, dann würde der Zuschauerschnitt aktuell ein Drittel weniger betragen. Hier hat die Liga noch einiges zu tun, denn attraktiv ist das für Sponsoren nicht gerade.

 

Platz 3: Austria Wien

Die Saison aus Sicht des FAK ist verhaut. Auch wenn ein erstmaliger Aufstieg ins Sechzehntelfinale der Europa League diese Hinserie noch gerettet hätte. Passierte aber nicht, wäre auch nach dem Kick gegen Athen nicht gerade verdient gewesen. Aktuell ist die Austria, der selbsternannten Jäger des Titels - so weit hinter Red Bull Salzburg und Sturm Graz, dass sogar Trainer Thorsten Fink damit begonnen hat, in diversen Interviews Schuldige zu suchen. Die spielerischen Leistungen sind es aber, die vor allem zu denken geben. Und die haben Gründe, etwa in der Kaderplanung. Denn während Franz Wohlfahrt Legionäre aus wirklich aller Herren Länder aus dem Hut zaubert, tun sich die Kicker aus der Amateurmannschaft mehr als schwer, das Niveau zu halten. Nun muss die Austria nicht gleich ein Liefering-Niveau im Nachwuchs haben, aber wenn man Zweitteamkicker mit 20 oder 23 dann zum ersten Mal oben mitspielen lässt, dann ist das eben schwierig und kein Wunder, wenn sie das Niveau nicht halten können. Hier hakt es gegenwärtig vorne wie hinten, da braucht es ein nachhaltiges Konzept. Hieß es nicht einmal, ein Legionär müsse besser sein als der eigene Nachwuchs? Dieses Gefühl will sich einfach nicht einstellen. Dann ist der Headcoach eben auch gezwungen, nicht nur neue Leute zu bringen, weil der Verletzungsteufel wütet, sondern auch generell umzustellen. Hier müssen sich die Veilchen im Winter wirklich etwas einfallen lassen, wenn außer Prokop kaum einer gut genug ist für die Kampfmannschaft. Da sollte man mit all gebührendem Neid nach Hütteldorf schauen oder Graz oder vor allem in die Südstadt. Die spielen mit sehr viel Eigenbauspielern und es läuft doch deutlich runder als bei der Austria. Je nachhaltiger man über die Austria nachdenkt, desto deutlicher kommen die Defizite unter der Führung von Franz Wohlfahrt zum Vorschein. 

 

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Die neuen Österreich-Trikots