Janko-Kritik: "Foda lässt es aber nicht spielen"
Ex-Nationalteamspieler Marc Janko versteht, dass viele Fans einen spektakuläreren Spielstil beim Nationalteam sehen wollen und warnt vor schlechter Stimmung bei dem Team von ÖFB-Teamchef Franco Foda.
Ich höre, dass die Stimmung nicht gut sein soll. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das ein enorm wichtiger Punkt bei so einem Turnier ist. Das hat das Potenzial, jederzeit zu explodieren.
Ex-Nationalteamspieler und ÖFB-Legionär Marc Janko spricht im Interview mit der 'NÖN' über ...
... den abwartenden Fußball, den Franco Foda spielen lässt: " Die Situation im Spiel gegen die Färöer war ja sinnbildlich, als Andi Ulmer von Foda zurückgepfiffen wurde, als er ins hohe Gegenpressing gehen wollte. Die Leute wollen diesen Spektakel-Fußball, und wir hätten die Spieler dazu. Foda lässt dieses hohe Pressen aber nicht spielen. Er hat einen anderen Zugang. Foda ist ja kein Blinder. Das ist sein Weg, und der ist so zu respektieren. Die Mehrheit der Leute hat das Gefühl, dass die Mannschaft mehr zeigen könnte, als sie auf den Rasen bringt."
... seine Erwartungen an die Euro: " Ich sehe uns als Pralinenschachtel. Natürlich haben wir enorme Qualität, aber die Ausgangslage und die Erwartungshaltung ist diesmal eine ganz andere als vor der EM 2016, weil die Leistungen der letzten Monate nicht gut waren. Wichtig ist halt das erste Spiel gegen Nordmazedonien. Wenn wir da gewinnen und in einen Lauf kommen, dann ist natürlich viel möglich."
... die Stimmung im Team: "Ich höre, dass die Stimmung nicht gut sein soll. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das ein enorm wichtiger Punkt bei so einem Turnier ist. Das hat das Potenzial, jederzeit zu explodieren. Ich habe so meine Zweifel, ob das gut geht. Da kann es schon mal krachen. Und ein Fußballteam ist noch dazu ein Haufen voller Individualisten. Da muss man aufs Gefühl hören, Pausen gestatten. Auf die Mischung aus Spannung halten und Freiraum geben kommt‘s an."