Zoran Barisic über die Gegentore: "Das kann passieren, wir reden hier immerhin über Menschen, keine Maschinen"
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Zoran Barisic über die Gegentore: "Das kann passieren, wir reden hier immerhin über Menschen, keine Maschinen"

Der SK Rapid Wien verliert gegen den SK Austria Klagenfurt mit 1:3. Die wichtigsten Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria.

In der zweiten Halbzeit haben wir dann mehr gemacht. Das Quäntchen Glück war dann heute auch sicher auf unserer Seite, keine Frag

Pacult über das Spiel

SK Rapid Wien – SK Austria Klagenfurt 1:3 (1:0)
Schiedsrichter: Sebastian Gishamer

Zoran Barisic (Trainer SK Rapid Wien):
…über das Spiel: „Leider passiert es im Fußball immer wieder. Wir haben es geschafft, uns aus einer unglaublichen Dominanz selbst zu verstümmeln. Es war vom Gefühl her nur eine Frage der Zeit, bis wir das zweite Tor machen und noch befreiter aufspielen können. Das ist uns leider nicht gelungen und auf der anderen Seite haben wir den Gegner zu den Toren eingeladen, er hat es dankend angenommen. Innerhalb kurzer Zeit war dann gefühlt jeder Schuss ein Treffer und wir haben das Spiel einfach hergegeben. Es war überhaupt nicht notwendig, aber wir haben in dieser Zeit leider die Balance verloren. Es gibt solche Tage, aber es ist sehr bitter. Es hat am letzten Zuspiel gefehlt, wir waren einfach nicht sauber genug mit den letzten Pässen. Möglicherweise hat auch die Kreativität vor dem gegnerischen Sechzehner gefehlt. Auch die Läufe in die Tiefe sind uns nicht oft genug gelungen. Wir hatten zwar den Raum, um die Angriffe zu Ende zu spielen, aber es ist uns leider nicht gelungen.“

…darüber, wieso man so schnell drei Gegentore kassiert hat: „Das kann passieren, wir reden hier immerhin über Menschen, keine Maschinen. Wir haben ein Spiel, dass wir extrem im Griff gehabt haben, so leichtsinnig aus der Hand gegeben. Wir haben dem Gegner in die Füße gespielt und der hat in die Box reingespielt, geschossen und jeder Schuss war ein Treffer. Eine unglaubliche Quote. Das zeichnet sie aus in dieser Meisterschaft. Uns zeichnet dagegen leider aus, dass wir aus unseren Chancen und unseren Überlegenheiten zu wenige Punkte mitnehmen konnten. Das ist ein Lernprozess, das gehört dazu. Ich gehe davon aus, dass wir daraus schnell lernen.“

…über die Unmutsbekundungen der Fans: „Die Fans sind unzufrieden und ich verstehe das. Es ist aber auch wichtig, dass sie hinter der Mannschaft stehen. Es ist ja nicht so, dass die Spieler nicht alles geben, ganz im Gegenteil. Im Fußball gibt es solche Spiele wie heute, und das müssen wir akzeptieren. Tatsache ist, dass die Mannschaft willig ist und sich auch in den meisten Phasen des Spiels gut entwickelt. Da braucht man einfach Geduld und ich habe nach wie vor riesengroßes Vertrauen zu den Jungs, zur Mannschaft. Die nächste Gelegenheit haben wir bereits nächste Woche.“

…auf die Frage, ob er noch weiter Trainer bei Rapid bleibt: „Bis jetzt weiß ich nichts Gegenteiliges. Ich bin jetzt kein Entscheidungsträger, aber ich gehe davon aus.“

Guido Burgstaller (Spieler SK Rapid Wien):
…über das Spiel: „Wenn du gegen Austria Klagenfurt zu Hause verlierst, wenn du eigentlich in der ersten Halbzeit alles unter Kontrolle hast, ist das nicht gut. Wir waren sehr ungenau, was das letzte Drittel betrifft. Wenn wir etwas genauer sind, müssen wir das zweite oder dritte Tor schießen. Machen wir aber nicht und dann geht es ganz schnell und wir sind auf einmal hinten. Dann verlieren wir die Nerven und haben keine Möglichkeit mehr gefunden, zurückzukommen.“

…auf die Frage, wieso man in 14 Minuten drei Gegentore kassiert hat: „Es waren nicht nur die Nerven. Wir spielen im letzten Drittel einfach zu ungenau, Austria Klagenfurt hat das besser gemacht. Sie sind drei Mal vors Tor gekommen und haben drei Tore geschossen, wir machen eines. Das killt uns einfach. Die letzten Spiele war es auch schon so und jetzt haben wir sehr viel Lehrgeld.“

…darüber, was jetzt passieren muss: „Was kann ein Trainer dafür? Gar nichts. Wenn wir die eigenen Mitspieler nicht finden, den Ball nicht kontrollieren können oder daheim drei Gegentore kassieren, was kann ein Trainer dafür? Wir müssen uns bei der eigenen Nase nehmen. Wir haben oft gesagt, wir spielen gut, aber es kommt nichts raus. Irgendwann müssen wir die Lehren daraus ziehen.“

Peter Pacult (Trainer SK Austria Klagenfurt):
…über das Spiel: „In der ersten Halbzeit war Rapid klar die bessere Mannschaft, ohne aber großartig vor das Tor zu kommen. Das Tor, das sie gemacht haben, war halb unser Fehler. Sie haben aber natürlich mehr Ballbesitz gehabt und nach vorne gedrängt, aber ohne richtige Torchance. Da muss man dann in der Halbzeit die Spieler ein bisschen aufmuntern und ein paar Dinge klären. In der zweiten Halbzeit haben wir dann mehr gemacht. Das Quäntchen Glück war dann heute auch sicher auf unserer Seite, keine Frage. Man kann jetzt natürlich diskutieren, ob das verdient war oder nicht, aber wenn du hier auswärts drei Tore machst, dann ist es sicher nicht unverdient.“

Sinan Karweina (Spieler SK Austria Klagenfurt):
…über das Spiel: „Man muss ganz ehrlich sagen, dass wir die erste Halbzeit so ein bisschen verschlafen haben. Wir sind nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen und waren weit weg vom Mann. Beim zweiten Tor war das eine Schlüsselszene, wir sind nah am Mann und lassen nicht nach. Dann haben wir auch einfach die Qualität. Die zweite Halbzeit war allgemein von der Intensität und der Laufbereitschaft her sehr gut. Das haben wir auch in der Kabine angesprochen. Ich bin sehr, sehr froh, dass das auch geklappt hat. “

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