Peter Stöger: "Logisch ist die Austria ein Thema"

Peter Stöger spricht in der Sendung "Talk und Tore" über aktuelle Anfragen der Austria, welche Position ihn besonders reizen würde und wie er über potenzielle Teamspieler denkt, die vorzeitig ihre Karriere beenden.

Peter Stöger (Fußballtrainer):
 
... über seine Auswahlkriterien für seine nächste Aufgabe: „Die nächste Aufgabe, die ich mache, sollte schon eine emotionale Geschichte sein, bei der ich sage: Das reizt mich, das will ich machen. Aber das eigentlich Entscheidende ist das: Du sitzt am Tisch und diskutierst mit den Chefs dieser Klubs und musst das Gefühl haben, dass das, wovon die sprechen und das, was ich mir zutraue umzusetzen, einigermaßen kompatibel ist. Das heißt: Ich würde nichts mehr machen, nur weil mir irgendwer sagt: Du bist der beste Trainer und das und dieses stellen wir uns vor. (...) Das heißt, es muss realistisch sein in der Einschätzung was machbar ist und es muss zu mir passen. Es muss etwas sein, bei dem ich glaube, das kann ich auch umsetzen und das traue ich mir zu, dass das auch funktionieren kann.“
 
...über mögliche Engagements als Sportdirektor oder Vorstand Sport: „Das kann ich mir auch vorstellen. Das habe ich ja auch schon gemacht. Am Ende des Tages rundet es sich wieder so ab, dass ich sage: Es muss stimmig für mich sein und da habe ich Lust drauf. Ich glaube, dass es auch die nächste Zeit mal passieren wird, dass ich sage: Und das werde ich jetzt auch machen. Es sind ein paar Dinge, die im Raum stehen, und ich muss für mich klar entscheiden, das ist es dann. Und dann werden wir sehen. Ich habe gelernt: Schließe in diesem Bereich nichts aus.“
 
...über ein mögliches Engagement bei der Wiener Austria: „Logisch ist es eine Überlegung. Sonst hätte ich gesagt, das ist kein Thema.“
 
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...auf die Nachfrage, ob ein Engagement bei der Austria dann eher als Trainer oder als Sportdirektor wäre: „Das wird man dann sehen. Aber es wird eher eine andere Position als Trainer sein. Das ist natürlich was mit dem ich mich auseinandersetze. Sonst hätte ich vom Start weg gesagt, wenn wer anruft, das ist kein Thema für mich. Ich habe auch immer gesagt, ich werde wieder in Österreich arbeiten. Also es kann bald mal sein, es kann aber auch genauso sein, dass das noch dauert.“
 
...auf die Frage, ob er ein Austria-Engagement auch vom Tabellenplatz in dieser Saison bzw. vom Erreichen der Europa League abhängig machen würde: „Nein! Weil es wäre eine strategische Entscheidung, dass man etwas aufbaut. Aufbauen kann man in dieser Position nicht was in vier oder acht Wochen – nur weil man in der Europa League ist oder nicht. Sondern da geht’s darum, in dem Bereich Konzepte zu entwickeln.“
 
...über frühere Trainer und Ernst Happel: „Der Umgang, so wie er früher war, mit wenig Kommunikation, das funktioniert heute gar nicht mehr. Das Paradebeispiel, das sage ich immer wieder, ist der von mir extrem geschätzte Ernst Happel. (...), Klar, wenn der heute bei einem großen Verein wäre und so arbeiten würde, wie er damals gearbeitet hat, dann wäre die Überlebenschance überschaubar, glaube ich. Aber das war ein intelligenter Mensch, der hat gewusst, dass das eine andere Zeit ist. Der wäre heute auch ganz anders. Aber seine Spielidee, sein Zugang und so wie er Leute eingeschätzt hat, was sie drauf haben, das würde heute auch so gehen. Deswegen wäre er heute auch ein Weltklasse-Trainer – aber natürlich mit einer anderen Art.“
 
...über das frühzeitige Beenden der Nationalteam-Karriere mancher aktiver Spieler: „Das ist sowieso ein eigenartiges Thema. Dass ich sage, ich bin jetzt nicht mehr bereit für die Nationalmannschaft, da fehlt mir grundsätzlich jeglicher Zugang. Weil es erübrigt sich ja sowieso irgendwann einmal. Irgendwann wirst du nicht mehr einberufen. (...) Dass ich eine Aussage tätigen würde für mich persönlich, dass ich für die Nationalmannschaft, wo es vier Spiele im Jahr gibt, nicht mehr spielen kann, weil ich mich auf was auch immer konzentrieren muss, das verstehe ich nicht.. (...) Ich finde das einfach komisch.“

 

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