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Geschlossene Liga, Videoschiedsrichter, Zuschauerzahlen & Freitagsspiele?

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer sprach in der Sky-Sendung "Talk und Tore" über die Möglichkeit eine geschlossenen Liga, den Videoschiedsrichter, die Zuschauerzahlen und vieles mehr.

Christian Ebenbauer (Bundesliga-Vorstand):
 
…über sein vorläufiges Fazit der Ligareform: „Für diese Zeit – also die letzten neun Monate – sind wir sehr zufrieden mit der Entwicklung. Das wesentlichste Element, das für dieses System war, war jenes, dass man einfach mehr Spannungselemente hat und viel mehr Spiele, in denen es um etwas geht. Und das hat man gerade in den letzten Runden des Grunddurchgangs im Frühjahr gesehen.“
 
…über die Entwicklung der Zuschauerzahlen: „Zuschauer sind der erste Erfolgsfaktor. Mein Ziel war auf jeden Fall ein Plus von zehn Prozent, das wird schwierig. Das Ziel von 10.000 im Schnitt pro Spiel ist auch schwierig. Aber man darf nicht vergessen: Wir sind froh, dass wir ein Plus im Winter hatten. (...) Wir machen auch die Rechenspiele, wie es wäre, wenn wir mit zehn Teams weitergespielt hätten – und da wäre das Plus schon weit über zehn Prozent.“
 
...über die Einführung des VAR (Video Assistant Referee) in der österreichischen Bundesliga: „Mein Wunsch wäre es so früh wie möglich. Es gibt zwei springende Punkte dahinter. Der wesentliche Punkt ist das Finanzielle. Man wird in der Saison im Schnitt bei 1,5 Millionen landen, die der Videoschiedsrichter kosten wird. Der zweite Punkt, warum es sowieso längerfristig ist, ist jener, dass von der FIFA selbst der Prozess von zumindest neun Monaten vorgegeben ist. Es sind 65 Probe-Spiele, die voll durchgespielt werden müssen. (...) Das Personal-Thema und die Schulungen dahinter brauchen auch Zeit. Unser Ziel ist es, spätestens nach der jetzigen TV-Vertrags-Periode. Wir setzen aber alles daran, dass es hoffentlich früher funktioniert. (...) Wir sind in Gesprächen und haben erst letzte Woche wieder darüber gesprochen.“
 
...über eine mögliche Idee einer Primavera nach italienischem Vorbild anstelle der 2. Liga: „Ich war im Herbst mit dem ÖFB und Landesverbandskollegen beim römischen Verband eingeladen, wo wir über die Primavera diskutiert haben. Die Primavera ist ja nichts anderes wie wir es bis zum Jahr 1993 mit dem U21-Bewerb hatten. Das war genau das Jahr, in dem ich 18 geworden bin, rausgefallen bin und persönlich leidtragend war. Aber inhaltlich sage ich mittlerweile: Völlig richtig. Denn mit welchem Alter fangen Spieler heutzutage an im Erwachsenfußball Fuß zu fassen... (...) In Österreich selbst halte ich einen U20- oder U21-Bewerb für ein zu lange im geschützten Bereich sein.“
 
...über einen Vorschlag einer geschlossenen Liga ohne Auf- und Abstieg: „Der Ursprung unserer Liga-Reform kommt ja ursprünglich aus der 2. Liga. Und da ist das Stichwort: Direktaufstieg. Das ist ein Grundsatz, an dem von vornherein wirklich festgehalten worden ist. Es ist sehr, sehr schnell festgestellt worden und gesagt worden: Nein, wir fangen eben nicht an mit einem Franchise-Modell wie in der NFL. Im Fußball in Europa muss einfach auch der von ganz unten – wenn er sportlich erfolgreich ist – die Möglichkeit haben aufzusteigen.“
 
(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)

Geschlossene Liga? Deine Meinung ist gefragt!

...über die Anstoßzeiten in der Bundesliga: „Die Anstoßzeiten sind das grundsätzlich wesentliche Thema. Denn es betrifft wirklich alle. Ich halte es für enorm richtig und gut, wie es nun mit der Teilung von drei und drei Spielen ist. Letztes Jahr hatten wir 22 verschobene Spielen in einer Saison, derzeit sind wir heuer bei drei. (...) Für mich war der wichtigste Faktor – und der war rein an die Fans gedacht – die Planbarkeit. Wir haben jetzt diese Planbarkeit, weil frühzeitig die Spiele festgelegt werden. (...) Deswegen war diese Teilung auf drei Spiele am Sonntag wichtig und das wird sich auch nicht ändern. Ich halte das derzeit für ein sehr gutes Modell. Ich kenne auch viele andere Länder wie Dänemark, da gibt es kein Spiel zur gleichen Zeit. Oder Polen: Da gibt es kein Spiel zur gleichen Zeit. Deswegen bin ich mit der Lösung sehr zufrieden.“
 
....über mögliche Freitagsspiele in der Bundesliga: „Wir haben sehr lange überlegt. Es war eine Planung, dass man mit einem Spiel am Freitag reingeht. Wir sind dann aber draufgekommen, dass im Frühjahr zumindest ein Drittel aller Spiele nicht möglich wären am Freitag. Und im Herbst wäre es ein Viertel gewesen. Und da haben wir festgestellt, dass es einfach keinen Sinn macht.“
 
...auf die Frage, ob es in der kommenden Saison zu Problemen mit der Klub-Anzahl in der 2. Liga kommen könnte: „Wir haben überhaupt kein Problem, dass wir genügend Klubs für die 2. Liga zusammenbringen.“

 

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