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Unruhe bei der Austria: Verwaltungsrat abgelehnt, Trainerfrage spitzt sich zu

Die ordentliche Generalversammlung der Austria hat für Unruhe gesorgt: Der Verwaltungsrat wurde von der Mehrheit der Mitglieder abgelehnt. Und auch bei der Trainerfrage spitzt sich die Lage zu.

Am Dienstagabend ging die ordentliche Generalversammlung der Wiener Austria über die Bühne. Dabei musste der zur Wahl stehende Verwaltungsrat einen ordentlichen Dämpfer verkraften, denn die Mitglieder untersagten dem Organ die Unterstützung: 34 waren für die vom Kuratorium vorgeschlagene Liste, dem standen 80 Gegenstimmen gegenüber.

 

Rudas in der Kritik

Die Liste um den Vorsitzenden Robert Zadrazil – Vorstandsvorsitzender von Austrias Kreditgeber Bank Austria – und seinem Stellvertreter Andreas Rudas wurde abgelehnt. Vor allem die Person Rudas war im Vorfeld heftig diskutiert worden. Das Kuratorium muss nun eine neue Liste erstellen, auf einer außerordentlichen Generalversammlung soll Ende Jänner/Anfang Februar erneut gewählt werden. Der Verwaltungsrat trifft Entscheidungen des Vereins in Personalfragen bzw. der Ausrichtung des Clubs.

"Klar ist aber, dass die wirtschaftliche Gesundung kein Ein-Jahres-Projekt ist und wir diesen Rucksack weiterhin mit uns tragen müssen." - Gerhard Krisch

Es wird eng für Manfred Schmid

Kein gutes Standing innerhalb des Vereins – abgesehen von den Fans – genießt Manfred Schmid. Wie 90minuten.at bereits in der Vergangenheit berichtet hat, gibt es Teile im Verein, die lieber einen anderen Trainer in Favoriten sehen würden. Nach dem schwachen Abschneiden in der Conference League und dem peinlichen Aus im ÖFB-Cup dürfte es nun eng werden. Noch hat Schmid allerdings einen laufenden Vertrag, der sich auch verlängert, wenn die Mannschaft einen internationalen Startplatz erlangt. Eine Entscheidung soll bis Mitte Dezember fallen.  

 

Kein finanzieller Turnaround kurzfristig zu erwarten

„Das Jahresergebnis mit einem Fehlbetrag von rund sieben Millionen Euro ist natürlich nicht erfreulich. Klar ist aber, dass die wirtschaftliche Gesundung kein Ein-Jahres-Projekt ist und wir diesen Rucksack weiterhin mit uns tragen müssen“, sagte Vorstand Gerhard Krisch gemäß Austria-Angaben. Negative Jahresergebnisse sind demnach auch in den Geschäftsjahren 2022/23 und 2023/24 zu erwarten, berichtet die APA. Beide Saisonen sind ohne internationale Gruppenphasen kalkuliert. Man hoffe, die Verluste durch Finanzierungsmaßnahmen kompensiert zu können.

Wie schon im August bekannt geworden ist, hat die Investorengruppe rund um Jürgen Werner weitere 9,9 Prozent übernommen und hält nun bei 49,9 Prozent. Sie sollen weitere 2,5 Mio. Euro bringen. Die Investoren um den im sportlichen Bereich als Strippenzieher arbeitenden Jürgen Werner halten damit bei der maximal zulässigen Grenze von 49,9 Prozent. „Die Zusammenarbeit gestaltet sich sehr positiv, es gibt hier auch zahlreiche gemeinsame Arbeitsgruppen mit dem Verein und die Stimmung ist insgesamt sehr gut“, so Hensel.

 

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