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Franco Foda: "Nicht jeder soll seinen Senf dazugeben"

Das letzte Länderspiel der Ära Franco Foda endete mit einem 2:2 gegen Schottland. Die wichtigsten Stimmen zur Partie.

Österreich – Schottland 2:2 (0:1)

Wien, Ernst-Happel-Stadion, 6.600 Zuschauer, SR Bognar (HUN)

Torfolge:
0:1 Hendry (28.)
0:2 McGinn (56.)
1:2 Gregoritsch (75.)
2:2 Schöpf (82.)

Die Stimmen zum Spiel

Franco Foda (ÖFB-Teamchef): „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Die Reaktion nach dem Spiel war wunderbar in der Kabine, das bestätigt mich darin, dass wir mehr als vier Jahre gut gearbeitet haben. Die Mannschaft hat auch gewürdigt, was wir geleistet haben. Ich bin auch stolz, wie die Mannschaft noch einmal zurückgekommen ist.“

„Die Mannschaft hat Zukunft, man muss sie nur in Ruhe arbeiten lassen und nicht immer nur kritisieren. Es ist wichtig, dass alle zu 1.000 Prozent hinter dieser Mannschaft stehen und das nicht nur nach Siegen, sondern auch, wenn vielleicht Ziele nicht erreicht werden. Wichtig ist, dass sich der ÖFB jetzt ganz in Ruhe auf Trainersuche begeben kann. Ich habe mir über meine Zukunft noch keine Gedanken gemacht. Man wird sehen, wohin die Reise geht.“

"Wir haben keine gute Quali gespielt, darum habe ich diesen Entschluss getroffen. Jetzt ist es wichtig, dass man den ÖFB in Ruhe arbeiten lässt, und nicht jeder eine Bühne bekommt und seinen Senf dazugibt, wie ein Florian Klein. Was für mich überhaupt nicht nachvollziehbar ist: Wenn er sagt, ich würde nicht zur Mannschaft passen. Dann hat er übersehen, dass wir den besten Punkteschnitt haben und im Achtelfinale waren, vielleicht hat er das übersehen. Wie ich über Fußball denke, kann er gar nicht wissen. Er hat mit mir noch nie gesprochen."

"Und das Allerschlimmste ist: Wenn ein Herr Klein einen Trainer, der einer der Kandidaten ist, kritisiert und bewertet. Mit welcher Berechtigung? Diese Frage muss ich mir stellen. Irgendwann ist genug, deswegen spreche ich diese Dinge an. Weil so kann es in Zukunft nicht weitergehen. Irgendwann müssen wir mal aufhören mit solchen Themen. Auch in schlechten Zeiten werde ich nicht nörgeln oder alles besser wissen – ganz im Gegenteil. Ich werde sie immer unterstützen und mir das eine oder andere Spiel anschauen. Es waren tolle viereinhalb Jahre, tolle Erlebnisse. Ich freue mich auf meine Familie, Kinder, Enkelkinder, fahre jetzt mit Freunden auf Urlaub und werde mir dann Gedanken über meine Zukunft machen."

"Bis jetzt hat der ÖFB immer die richtigen Entscheidungen getroffen. Koller hat sich das erste Mal für die EM qualifiziert. Und auch Foda war bei der EM und ein erstes Mal im Achtelfinale. Er hat auch die Nations League gewonnen. Das einzige Problem: Wir haben uns nicht für die WM qualifiziert, darum gibt es eine Neuausrichtung. Das ist der Fußball."

"Auch in schlechten Zeiten werde ich nicht nörgeln oder alles besser wissen – ganz im Gegenteil. Ich werde sie immer unterstützen und mir das eine oder andere Spiel anschauen" - Franco Foda

Michael Gregoritsch (ÖFB-Torschütze): „Wichtig war, dass ich getroffen habe und wir dann noch den Ausgleich erzielt haben. Lieber wäre mir aber ein Sieg gewesen. Mit dem Unentschieden haben wir den Abschluss zumindest halbwegs versöhnlich gemacht. Ich glaube schon, dass wir generell das ganze Spiel über Tore erzielen hätten müssen. Wir haben unabhängig vom System gute Chancen gehabt. Der Donnerstag war sehr bitter für uns, das Spiel tut uns allen noch weh, zumindest haben wir heute nicht verloren.“

Aleksandar Dragovic (ÖFB-Abwehrspieler): „Es ist eine schöne Zahl für mich, 100 Länderspiele zu haben. Die Enttäuschung ist noch immer groß, dass wir uns nicht für die WM qualifiziert haben. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen für den Trainer, der die meiste Kritik einstecken hat müssen. Es tut mir leid, dass er nicht das Highlight gehabt hat mit der WM. Das Leben geht aber weiter. 100 Spiele sind schön, aber die Mannschaft steht im Vordergrund. Ich habe noch nie darauf geschaut, wie viele Spiele ich habe, es ist einfach immer schön, das Dress anzuziehen.“

Konrad Laimer (ÖFB-Mittelfeldspieler): „Wir haben uns ganz normal vorbereitet, die gleichen Abläufe wie sonst gemacht. Schlussendlich wollten wir einen positiven Abschluss haben, das ist uns halbwegs gelungen. Durch das 2:2 am Ende ist alles ein bisschen besser. Das passt so. Wir haben wieder so viele Chancen erste Halbzeit gehabt, wo du eine machen solltest oder musst. Wir hatten ein paar Spiele, wo wir aus einem Eckball oder einer Standard ein Tor kriegen, so haben wir wieder hinterherlaufen müssen. Wir sind zweimal für Fehler bestraft worden, haben dann aber eine sehr gute Moral gezeigt.“

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