
Dominik Fitz: Deutschland-Wechsel oder Austria-Legende?
Der Mittelfeldakteur der Wiener Austria sprach über seine Karriere und einen möglichen Wechsel.
Dominik Fitz, Spieler bei FK Austria Wien, sprach in einem Interview gegenüber transfermarkt.de über...
...Verletzungen in der jungen Karriere: „Als junger Spieler kannst du die Schwere einer Verletzung nicht so gut einschätzen und rechnest während eines Spiels oder einer Einheit auch nicht damit, dass du dich verletzten könntest. Beim Knochenödem dachte ich, nach zwei Wochen bin ich wieder zurück. Am Ende waren es gute drei Monate. Für mich war das eine harte Zeit, weil ich auf dem guten Weg war, mir einen Platz in der ersten Mannschaft zu erkämpfen.“
...den Schritt zur zweiten Mannschaft: „Ich bin kein Spieler, der trotzig reagiert, wenn er nicht spielt, sondern ich suche nach Lösungen. Und meine Lösung war Spielpraxis bei der zweiten Mannschaft zu holen. Ich war mir dafür nicht zu schade, ganz im Gegenteil. Ich brauchte Spielminuten und mir war es egal, wo oder wie ich an diese komme. In diesen Partien nicht engagiert aufzutreten, kam für mich überhaupt nicht in Frage, vor allem, weil ich gesehen habe, dass die jüngeren Spieler zu mir hochschauen und da war es meine verdammte Pflicht eine Vorbildfunktion einzunehmen. Ich finde es auch wichtig, wenn man als Profi runter zur Zweiten geht, für die Jungs da zu sein und Hilfe sowie Ratschläge zu geben, weil jeder von uns in einer solchen Situation gewesen ist, in der man durch die Erfahrung der Älteren profitiert hat."
... seine Entwicklungsfähigkeit: „Wichtig ist das Zutrauen in seine eigenen Fähigkeiten, aber noch wichtiger ist Hartnäckigkeit. Eigentlich sind die Abläufe gleich: Üben, Fehler machen, analysieren, üben, Fehler machen. Irgendwann verschwindet das Wort Fehler und der Erfolg stellt sich ein. Es stellen sich Routinen ein und es ist federleicht beispielsweise Eins-gegen-eins-Situationen zu lösen. Wenn man sich Arjen Robben anschaut: Der hat immer das Gleiche gemacht, aber mit einer Perfektion und mit einer Weltklassemanier, das war unfassbar. Auf seinem Weg dahin, ist er sicherlich ein paar Mal gescheitert und trotzdem hat er nicht aufgegeben. Und deshalb ist er eine Art Vorbild."
... die laufende Saison: "Vielleicht sind die Ergebnisse noch nicht die, die man sich wünscht, aber ich merke, es wächst etwas zusammen. Wir haben wirklich eine geniale Truppe beisammen. Vor allem auf menschlicher Ebene passt es, wir unternehmen in der Freizeit viel zusammen. Und auch beim Derbysieg hat man gesehen, dass wir einen starken Zusammenhalt haben. Die Spieler, die auf der Bank gesessen haben, waren nicht trotzig, sondern haben die, die auf dem Platz standen, gepusht. Die Duelle in der Conference League haben wir vor allem wegen der fehlenden Erfahrung und der Naivität in den jeweiligen Schlussphasen verloren. Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, würden wir in der nächsten Saison wieder international spielen, würde uns das nicht mehr passieren.“
...einen möglichen Wechsel: „Natürlich wäre ein Wechsel nach Deutschland reizvoll, schließlich verfolge ich die deutsche Bundesliga genau. Trotzdem möchte ich nichts über das Knie brechen. Ich weiß, was ich an der Austria habe und irgendwann den Status Austria-Legende innezuhaben, wäre schon cool. Vielleicht kriegen wir aber auch beide Wege hin.“