Franco Foda wehrt sich gegen Kritik

Zum Auftakt in Bad Tatzmannsdorf reagierte ÖFB-Teamchef Franco Foda auf die zuletzt laut gewordene Kritik an dem Spielstil des Nationalteams.

Jetzt sind wir dabei und wollen neue Ziele festlegen. Klar wollen wir die Gruppe überstehen und ins Achtelfinale kommen.

Foda über die Ziele bei der EM

Von vielen Seiten wurde das Nationalteam zuletzt kritisiert. Franco Fodas Spielstil würde die Spieler liminitieren. In der ersten Phase des Lehrgangs will er am eigenen Spielstil arbeiten und die beim letzten gezeigten Lehrgang gezeigten Leistungen aufarbeiten. Gegen Kritik setzt er sich im Interview mit der 'APA' aber zu Wehr: "Ich bin schon lange in Österreich. Es geht sehr schnell in alle Richtungen. Wir haben bisher unsere Ziele klar erreicht, uns für die EM qualifiziert und die Nations-League-Gruppe gewonnen, auch wenn es da zuletzt wechselhafte Spiele gegeben hat. Der letzte Lehrgang war natürlich nicht zufriedenstellend, aber man muss immer das Gesamte bewerten. Wir hatten viele Ausfälle, mussten viel improvisieren. Wir analysieren intern, sehr sachlich und ruhig."

 

Sicherheitsfußball?

Angesprochen auf einige Szenen, die illustrieren sollten, dass Foda auf ein zu sehr auf Sicherheit bedachtes Konzept setzt, meint er: "Warum haben wir dann zum Beispiel in Norwegen (Anm.: 2:1-Sieg im September 2020) so ein tolles Pressing gespielt, warum in der EM-Qualifikation in Polen (Anm.: 0:0 im September 2019) und in Nordmazedonien (4:1 im Juni 2019)? Man kann aus jedem Spiel eine Szene herausnehmen, wie das bei Ulmer der Fall war." In dem Fall wollte er eben nicht, dass der Salzburg-Spieler rausattackiert. Generell sehe er sein Team schon auf Pressing und Offensive bedacht: "Generell ist unsere Idee immer, schnell ins Pressing zu gehen. Es gibt Statistiken, dass wir die meisten Balleroberungen in der generischen Hälfte haben. Mittlerweile agieren viele Gegner gegen uns schon so, dass wir gar nicht ins Pressing kommen können, zum Beispiel mit hohen Bällen."

Auch auf weitere Kritikpunkte hat er Antworten, etwa, dass er eine "goldene Generation" zur Verfügung habe: "Ich kann mit so einem Vokabular wenig anfangen. Was bedeutet "goldene Generation"? Wir haben viele Junge integriert, eine gute Balance zwischen jungen und erfahrenen Spielern." Oder die offene Einserfrage: "Ich sehe das nicht als großes Problem. Wir werden vor dem Nordmazedonien-Spiel eine Nummer eins bekanntgeben."

 

Alaba-Rolle und die Doppelspitze

Dann wäre da noch die Angelegenheit mit David Alaba. Viele Beobachter meinen, er wäre in der Defensive sehr gut aufgehoben. Dazu Foda: "Ich bin froh, dass Ex-Bayern-Trainer Hansi Flick gesagt hat, dass er auf mehreren Positionen Weltklasse ist, das waren auch immer meine Worte. Wir werden mit ihm besprechen, wo er der Mannschaft am meisten helfen kann." Ein weiteres Fragezeichen steht hinter der vordersten Front. Sasa Kalajdzic ist treffsicher, Marko Arnautovic kann mit Genieblitzen helfen: "Dass beide spielen, ist sicher eine Variante und spielt in unseren Überlegungen auch eine Rolle. Ob wir es machen, hängt davon ab, welchen Spielplan wir haben."

Was er sich generell von der Euro erhofft? "Wir wollen gut spielen. Es ist nicht selbstverständlich für Österreich, dass man sich qualifiziert. Jetzt sind wir dabei und wollen neue Ziele festlegen. Klar wollen wir die Gruppe überstehen und ins Achtelfinale kommen."

 

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