Aleksandar Dragovic: "Natürlich ist Roter Stern eine Option"

Der ÖFB-Legionär spricht in einem Interview über seine Zeit in Leverkusen und seine Kriterien bei der Vereinswahl.

Aleksandar Dragovic, Abwehrspieler bei Bayer Leverkusen, sprach im Interview mit Laola1.at über..

... sein letztes Spiel für Leverkusen: "Nachdem am vergangenen Wochenende das letzte Heimspiel gegen Union Berlin zu Ende war, muss ich ehrlich zugeben, dass ich am Abend ein bisschen traurig war. Ich habe immerhin vier Jahre hier verbracht, auch wenn sie nicht immer positiv für mich waren, viele Aufs und Abs dabei waren. So wie jetzt gerade: Auf einmal habe ich in den letzten drei Spielen wieder gespielt, und dabei auch meine Leistung gebracht. So kurz vor der EM ist es natürlich ein Vorteil, dass ich wieder spielen durfte. Das Leben geht weiter, man muss immer nach vorne gucken, und auch wenn es vier gemischte Jahre waren: Die Mannschaft war immer cool und wird daher auch in meinem Herzen bleiben. Die Charaktere im Team waren einfach überragend, teilweise waren wir sogar gemeinsam im Urlaub oder haben uns dort getroffen. Am Samstag geht die Zeit vorbei. Dann wird man sehen, was Neues kommt."

... seine Vereins-Wahl bei einem Wechsel: " Ich bin inzwischen 30, also kein Talent mehr und möchte viele Aspekte berücksichtigen. Wo fühlt man sich wohl? Wo ist die Chance zu spielen sehr hoch? Wo bekommt man eine faire Chance? Und natürlich muss man auch ein wenig auf das Wirtschaftliche schauen, da braucht man nicht drumherum zu reden, sonst könnte man auch gratis spielen. Ich versuche, in der schwierigen Corona-Zeit einen Verein zu finden, der alle Kriterien bestmöglich erfüllt."

... einen Wechsel zu Rotern Stern Berlgrad: "Dass Roter Stern mein Favorit ist, wurde in den Medien ein wenig hochgeschaukelt. Aber es ist gemeinsam mit Austria Wien mein Herzensverein, und natürlich ist es auch eine Option."

... die laufende Saison und den fehlenden Titel: "Auf Leverkusen bezogen wäre in dieser Saison die Chance sehr hoch gewesen, einen Titel zu holen. Dann scheiden wir im Pokal gegen Rot-Weiß Essen aus. Kurz vor Weihnachten waren wir noch Tabellenführer, jetzt sind wir Sechster. Das hört sich jetzt vielleicht hart an, aber für mich war das keine erfolgreiche Saison, weil wir unser Ziel Champions League verpasst haben. Wir haben noch das Minimal-Ziel Europa League erreicht, was sehr wichtig ist, denn mit diesem Kader muss Leverkusen international spielen. Aber ich persönlich sehe das nicht als mannschaftlichen Erfolg an, weil wir sicherlich mehr draufgehabt hätten. Und ja, selbstverständlich schmerzt es, dass wir keinen Titel geholt haben. Vielleicht resultiert dies daraus, dass ich in der Vergangenheit bezüglich Titel ein bisschen verwöhnt war. Fairerweise muss man natürlich betonen, dass es einfacher ist, mit dem FC Basel in der Schweiz Meister zu werden als mit Leverkusen in Deutschland. Das liegt ohnehin auf der Hand."

 

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