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Willi Ruttensteiner bleibt Israel-Teamchef

Ruttensteiner unterschreibt bis Sommer 2022 als Teamchef - im September kommt es zum Showdown in Israel mit dem ÖFB. (Text: Presseinfo)

Für Willi Ruttensteiner, der sich derzeit auf Heimaturlaub im oberösterreichischen Wolfern befindet, gab es am Dienstag ein verspätetes Weihnachtsgeschenk: Nachdem die letzten Details geklärt worden waren, unterschrieb Ruttensteiner seinen neuen Vertrag als Teamchef der israelischen Nationalmannschaft bis Sommer 2022. Im Falle einer Qualifikation für die WM 2022 verlängert sich die Vereinbarung automatisch bis Jahresende. Von den rund 35 Mitgliedern im Board des Verbandes stimmten lediglich zwei gegen die Bestellung des Österreichers – und die wollten Ruttensteiner weiterhin als Sportdirektor installieren.

„Ein großer Vertrauensbeweis, der unterstreicht, dass mein Team und ich gute Arbeit geleistet und den richtigen Weg eingeschlagen haben“, freut sich der Oberösterreicher, der im Juli Andreas Herzog abgelöst hatte.

Der Österreicher wird sich in Israel ab sofort voll und ganz auf seine Aufgabe als Nationaltrainer konzentrieren und den – noch zu bestimmenden – neuen Sportdirektor als Berater und Referent in der Trainerausbildung unterstützen. Am Teamchef-Job hat der langjährige ÖFB-Sportdirektor jedenfalls großen Gefallen gefunden. „Es macht Spaß und ist eine große Motivation, sich mit den Besten zu messen.“ 

Bis zu einer Klausur im Jänner, bei der die Weichen für die WM-Qualifikation gestellt werden, wird Ruttensteiner auch sein Trainerteam zusammengestellt haben, das er nach seinen Vorstellungen aussuchen kann. Fix: Klaus Lindenberger wird weiterhin als Tormanntrainer zur Verfügung stehen.

„Nachdem wir den Klassenerhalt in der Nations League B geschafft haben und erst im Elferschießen im Play-off für die EURO gescheitert sind, will ich keine Resultatsziele formulieren. Mir ist wichtig, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt und der positive Prozess vorangeht. Mit Mannschaften wie Österreich, Dänemark oder Schottland in der Quali-Gruppe können wir nicht von einem Aufstieg ausgehen – aber wir wollen eine gute Rolle spielen und da sein, falls sich eine Chance ergeben sollte“, bleibt der Österreicher vorsichtig. Und dass es besonders bei Gastspielen in Israel unangenehm werden kann, wissen mittlerweile eine ganze Reihe von europäischen Topteams, nicht zuletzt die Auswahl des ÖFB.

Die von Ruttensteiner eingeleitete Verjüngung des Kaders soll weiter forciert werden. Mit dem 21-jährigen Manor Solomon (Shaktar Donetsk) besitzt Israel ein Riesentalent, das im Sommer den Sprung zu einem Topklub in La Liga oder Premier League schaffen sollte. Auch Rekordtorschütze Eran Zahavi, der aus der chinesischen Super League zu PSV Eindhoven gewechselt ist, hat zugesagt, seine Teamkarriere fortzusetzen. „Dass unser Leader weitermacht, hilft natürlich sehr. Es werden einige Spieler aus der U21 nachrücken, aber grundsätzlich halte ich am Kader fest. Ich dränge darauf, dass unsere talentierten Spieler ihre Komfortzone verlassen und in europäischen Ligen gehen, weil sie sich dort besser und schneller entwickeln können. Das kommt dann auch wieder der Nationalmannschaft zugute.“

Israel startet am 25. und 28. März mit zwei Heimspielen gegen Dänemark und Schottland in die WM-Quali, am 31.03. geht es auswärts gegen Moldawien. Nach der Sommerpause muss die Ruttensteiner-Elf auf die Färöer Inseln, ehe es zum Showdown mit Österreich kommt – eine vielversprechende Auslosung, die Ruttensteiner in die Karten spielen könnte. Der Spielort gegen Österreich steht noch nicht fest, aber das Sammy-Ofer-Stadion in Haifa oder die neue Bloomfield Arena in Tel Aviv werden favorisiert. „Es ist doch noch etwas anderes, wenn man als Teamchef eines Landes oder als Sportdirektor des Verbandes auf seine Heimat trifft. Da wird es schon besondere Emotionen geben“, spielt Ruttensteiner auf die Duelle in der EM-Quali an.

Mit Österreichs Teamchef Franco Foda pflegt Ruttensteiner guten Kontakt: Vor dem Beginn des EM-Play-offs bot ihm der Deutsche in Diensten des ÖFB genaue Infos über Norwegen an, den möglichen Gegner der Israeli.  

Neben seinem Amt als Nationaltrainer wird der Österreicher auch weiterhin als Technical Observer in der Champions League aktiv bleiben. Bisher fixiert: RB Leipzig gegen Liverpool im Februar, bzw. FC Sevilla gegen Borussia Dortmund im März. 

 

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