SKN-Präsident Schwarzl zur Hartberg-Lizenz: "Das grenzt an ein Theater"
SKN Präsident Helmut Schwarzl und General Manager Andreas Blumauer haben heute im Rahmen eines Pressegespräches im Schauspiel in der Innenstadt St. Pöltens die fehlende Wertigkeit des Relegationsbewerbes seitens der Bundesliga und die offensichtlichen Schwächen des Lizenzierungsverfahrens kritisiert. (Text: Presseinfo SKN St. Pölten)
Beide betonten, dass die Relegation aus sportlichen Gesichtspunkten absolut gerechtfertigt sei, man habe Fehler gemacht in der abgelaufenen Saison. Auf sportlicher Ebene konnte man sich schon länger auf die Relegation vorbereiten, auf organisatorischer Ebene stelle aber die Kurzfristigkeit ein großes Problem dar, denn innerhalb weniger Tage seien diese bedeutenden Spiele für die betroffenen Klubs wirtschaftlich nur sehr schwer erfolgreich zu organisieren. Kritisiert wurde auch die fehlende Möglichkeit der TV-Vermarktung. Durch die Ausreizung des Instanzenweges sei es u.a. in der Planungsphase unmöglich gewesen, Partnern und Sponsoren bereits im Vorfeld Zugeständnisse zu machen oder Kooperationen einzugehen, weswegen daraus nun ein erheblicher wirtschaftlicher Nachteil entstehe.
Präsident Helmut Schwarzl ...
... zur Saisonbilanz: “Wir sind zu Saisonbeginn davon ausgegangen, dass uns die Liga-Reform die Chance gibt, ohne Abstieg eine positive Veränderung vornehmen zu können. Das ist nicht gelungen. Wir hatten einen großen Kaderumbau, haben dabei auch Fehler gemacht. Es sind nun die Weichen gestellt. Wir sind Bundesliga-tauglich, davon bin ich überzeugt. Die Mannschaft hat das auch in den letzten Spielen dieser Saison bewiesen. Neun Punkte aus den letzten drei Spielen der Bundesliga Saison waren vor allem mental enorm wichtig.”
... zur Relegation: “Was hier in den letzten Tagen abgelaufen ist, grenzt an ein großes Theater. Die Relegation hat offensichtlich seitens der Bundesliga nicht die Wertigkeit, die sie haben sollte. Für die betroffenen Vereine ist es eine Katastrophe, innerhalb weniger Tage diese entscheidenden Spiele zu organisieren. Wiener Neustadt ist da noch schlechter dran. Dass wir bis gestern nicht wussten, ob es eine TV-Übertragung der Spiele geben wird, unterstreicht die mangelnde Wertigkeit seitens der Bundesliga. Am Ende wird es aber Kosten geben, die nicht gedeckt sind - das muss man in aller Deutlichkeit sagen. Hartberg hat sportlich sehr gute Leistung erbracht, das ist zu respektieren und wir gratulieren auch zum Aufstieg. Es gibt aber Kriterien, die im strengen Lizenzierungsverfahren erfüllt werden müssen - und daher muss man sich jetzt über gewisse Entscheidungen sehr wundern. Die Relegation wird eine Nervenschlacht, aber wir werden gut gerüstet sein. Wir hatten einen versöhnlichen Abschluss der Saison, und wir müssen keine Angst haben. Der Kader sollte stark genug sein, um diese Herausforderung gegen Wiener Neustadt zu bewältigen."
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Statements General Manager Andreas Blumauer ...
... zur Relegation: “Aus sportlicher Sicht ist es absolut gerechtfertigt, dass wir Relegation spielen. Wir sind selbst schuld, dass wir dort stehen, wo wir stehen. Wir haben, ehrlich gesagt, nicht mehr damit gerechnet, dass wir Relegation spielen müssen, nachdem die Bundesliga Hartberg in zwei Instanzen die Lizenz verwehrt hat. Wir hatten auf sportlicher Ebene Zeit, uns mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Kurzfristigkeit nun verhindert konkrete Planungen mit unseren Sponsoren und Partnern, das durch den Feiertag noch zusätzlich verschärft wird. Die Fristen sollten in jedem Fall zukünftig überdacht werden. Wenn wir auf Kosten sitzen bleiben, die aufgrund der Kurzfristigkeit entstanden sind, so müssen wir uns anschauen, wer das übernehmen kann. Wir werden alles unternehmen, um in der Liga zu bleiben. Die Spieler nehmen die Herausforderung an und jammern nicht, dass sie nicht in den Urlaub gehen können. Die Stimmung der Mannschaft ist gut - und jeder will diese beiden Spiele gewinnen. Wir wollen jetzt so gut es geht mobilisieren - wir brauchen jeden Fan, jeden Zuschauer bei uns in der NV Arena. Ganz St.Pölten weiß, worum es geht und wir hoffen, dass wir aus der Bevölkerung für diese schwierige Aufgabe auch die Unterstützung erhalten. Wir haben in beide Richtungen geplant, es auch im Sport einen Plan A und einen Plan B. Es gibt auch die Bestätigung der Sponsoren, die uns auch im Fall des Abstiegs in der 2. Liga unterstützen werden, allerdings zu verringerten Konditionen. Sollten wir absteigen müssen, so werden wir alles versuchen, um sofort wieder aufzusteigen. Fakt ist, dass wir keine wirtschaftlichen Risiken eingehen werden.“
... zum Ticketing: “Der SKN organisiert für die Fans kostenlose Busfahrten nach Wiener Neustadt. Zum Heimspiel sind alle Abonnenten eingeladen. Tickets kosten den Einheitspreis von 12 Euro, Kinder 6 Euro. Wir haben gestern Abend noch den Ticketverkauf freigeschaltet.
Cheftrainer Dietmar Kühbauer ...
... über den SC Wr. Neustadt: „Wenn eine Mannschaft eine Saison in der skygo Ersten Liga unter den Top Drei abschließt, darf man diesen Gegner keinesfalls unterschätzen. Die Neustädter haben eine gute Mannschaft, die in den vergangenen Wochen und Monaten ihre Klasse unter Beweis gestellt hat. Für uns wird es wichtig sein, ihre Schlüsselspieler entsprechend in den Griff zu bekommen, um diese Spiele erfolgreich absolvieren zu können.“
... +ber den Zustand der Mannschaft: „Wir gehen mit einem positiven Gefühl, das wir uns in den letzten Wochen durch gute Leistungen und die entsprechenden Ergebnisse aufgebaut haben, an diese Aufgabe heran. Die Mannschaft war seit der letzten Bundesligarunde im Training stets fokussiert auf diese Partien und ist für die kommenden beiden Aufeinandertreffen gut gerüstet.“
... über die Vorbereitung auf die Relegation in Lindabrunn: „Wir wollen für diese wichtigen Spiele die ideale Matchvorbereitung garantieren. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, vor dem ersten Aufeinandertreffen mit Wr. Neustadt in Lindabrunn ein Kurztrainingslager einzuschieben. In diesem Rahmen rücken wir als Team nochmals näher zusammen und können uns somit bestmöglich auf die kommende Relegation vorbereiten.“