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Gernot Zirngast: "Neues Nationalstadion muss nicht in Wien stehen"

Für den Vorsitzenden der Spielergewerkschaft VdF Gernot Zirngast muss das neue Nationalstadion nicht unbedingt in Wien gebaut werden.

Die VdF, eine Fachgruppe der younion_Die Daseinsgewerkschaft, bedauert den Vorschlag von Wiens Sportstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, das Happel-Stadion lediglich umbauen zu wollen. „Es führt für den österreichischen Fußball kein Weg an einem neuen Stadion vorbei“, meint VdF-Vorsitzender Gernot Zirngast. 

 

Schon vor der EURO 2008 hat man über 30 Millionen Euro in einem Umbau das Happel-Stadion investiert, knapp zehn Jahre danach ist davon nicht mehr viel zu sehen. Zirngast: „Sollte sich Österreich nicht in den nächsten drei bis vier Jahren für einen Neubau entscheiden, sind wir für viele Jahre von der internationalen Bildfläche verschwunden.“ Denn die osteuropäischen Länder haben Österreich in Sachen neue Stadien schon längst überholt.

"Bei Rapid läuft es verkehrt"

Zirngast nennt vor allem zwei Versäumnisse der Vergangenheit, die für eine düstere Zukunft sorgen könnten: "Vor der EURO 2008 hat die ÖFB-Spitze einen Neubau nicht durchsetzen können. Danach sprach man unverständlicherweise dennoch von einer 5-Sterne-Arena", so der VdF-Vorsitzende und ergänzt: "Die Stadt Wien hat es sportpolitisch versäumt, Rapid und Austria zu überzeugen, gemeinsam in einem neuen Nationalstadion zu spielen. Bei Rapid und Austria wurden viele Millionen in ihre Stadien investiert. Das hätte man sich sparen können. Bei Rapid läuft es eigentlich verkehrt: Das Trainingszentrum sollte daheim in Hütteldorf und die Spiele im Prater absolviert werden.“

 

Ein neues Nationalstadion müsse aber nicht zwangsweise in Wien stehen. „Ein Ausbau der Red-Bull-Arena in Salzburg wäre denkbar. Wenn Bund und Länder nicht alles finanzieren können, sollte man mit anderen Investoren sprechen.“

 

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