"Barnsley, weil sie sich einen interessanten Trainer holen. Der WAC, weil er einen großen Haufen Geld an Ablöse kassiert. Struber, weil er sich im Ausland beweisen kann. "
Das verdeutlicht der Blick auf die Bundesliga-Tabelle, wo mit Marco Rose einer an der Spitze steht, der sich seine Meriten in Österreich verdiente. Nur zwei Punkte hinter den Europa League-Plätzen liegt Oliver Glasner. Struber wäre bei annähernd gleichbleibendem Erfolg mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit in der Sommerverlosung in Deutschland genannt worden, sei es erste oder zweite Bundesliga.
Alle gewinnen
Nun gewinnen alle. Barnsley, weil sie sich einen interessanten Trainer holen. Der WAC, weil er einen großen Haufen Geld an Ablöse kassiert. Struber, weil er sich im Ausland beweisen kann. Wohl um einiges schneller als geplant. Der Neo-Trainerr-Legionär übergibt zudem eine weitgehend stabile Mannschaft, die nur noch mit viel Unkönnen aus der Meistergruppe rausfallen kann. Mit Liendl, Rnic, Kofler gibt es genügend erfahrenes Personal, das einem neuen Trainer den Einstieg erleichtern kann. In der Europa League kann man gegen Gladbach und in Rom nur überraschen.
Letztlich gewinnt auch die heimische Liga. Denn schon wieder konnte ein Trainer, der hierzulande aufzeigte, einen begehrten Trainersessel im Ausland ergattern. Neben der zweiten deutschen Bundesliga ist die Championship wohl die attraktivste zweite Leistungsstufe weltweit, es trainieren Kapazunder wie Marcelo Bielsa (Leeds) oder Slaven Bilic (West Brom).
Und wenn es schief geht?
Sollte es für Struber nicht klappen, dann hat der Kuchler mit den 21 Spielen, die er beim WAC auf der Bank saß, genug Meriten verdient, um für fast jeden Klub in Österreich in Frage zu kommen. Wenn Wolfsberg nun einbricht, wird man auch nicht wissen, ob das mit ihm nicht auch der Fall gewesen wäre.
Zusammenfassend: Struber erhält einen begehrten Trainerstuhl, die Bundesliga erhält gute Publicity, Wolfsberg viel Geld. Ein Transfer ohne Verlierer.