Foto: © GEPA 2019 / November

Zuschauercheck Nationalteam: ÖFB laufen die Fans davon

Das österreichische Nationalteam hat die Qualifikation für die EM 2020 geschafft. Die Stimmung ist nicht so euphorisch wie während der Quali 2016. Das lässt sich mit Zahlen belegen.

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Das Herrennationalteam spielt unter Franco Foda anders als unter Marcel Koller. Der Funke wollte während der letztlich 'gedrehten' Quali nicht so recht auf das Publikum überspringen. Das belegen die Zuschauerzahlen.

 

2016er Quali fast immer ausverkauft

2014 und 2015 spielte das Nationalteam alle Qualifikationsspiele für die EM 2016 im Wiener Ernst Happel-Stadion. Heute wird von einer souveränen Qualifikation gesprochen, was am Ende sicherlich sitmmt, das Remis gegen die Schweden zu Beginn war aber zumindest vom Ergebnis her kaum schlechter als der Start in der noch laufenden Quali. Das Stadion war aber ausverkauft und die Fans euphorisiert.

Nach einem Arbeitssieg in Moldawien kamen gegen Montenegro wieder 44.200 Fans und das war das am schlechtesten besuchte Spiel der Quali zur Euro 2016. Russland war mit 47.500 ebenfalls ausverkauft, genau so wie die Spiele gegen Moldawien und Liechtenstein. Das ergibt wie in der Grafik ersichtlich einen Schnitt von 47.440 Fans oder – in aboluten Zahlen 237.200.

 

94.000 weniger

"Ob für 16 statt 32 Euro für ein Ticket deutlich mehr gekommen wären, ist fraglich."

Es musste jeder für sich selbst entscheiden, ob die Gruppengegner für 2020 Namens Polen, Israel und Slowenien so viel weniger klingend sind als Russland, Schweden und Montenegro. Wenn man so will, taten das fast hunderttausend Fans des Nationalteams und sie antworteten: Ja, viel unattraktiver. Schon gegen Polen, mit Robert Lewandowski wie die Schweden mit Zlatan Ibrahimovic mit einem Weltstar gesegnet, kamen nur 40.400 ins Happeloval.

Gegen Slowenien überhaupt nur die Hälfte, allerdings nach Klagenfurt. Dort war aber eben auch noch viel Platz, genau so wie gegen die Letten in Salzburg gespielt. Da kamen nur noch 16.300. Vorgriff: Gemessen am 28.640er-Schnitt bei Heimspielen in der laufenden Quali hätten sowohl Klagenfurt, als auch Salzburg als Heimspielort auch gereicht. Vor den Herbstspielen gegen Israel (26.200) und Nordmazedonien (41.100) entspann sich dann noch eine Diskussion rund um hohe Ticketpreise, was dem Besuch wohl selten zuträglich ist. Ob für 16 statt 32 Euro für ein Ticket deutlich mehr gekommen wären, ist fraglich.

Investitionen

Der ÖFB wird sich etwas überlegen müssen. 18.800 Fans kamen im Durchschnitt weniger und das ist eine sehr hohe Anzahl. Zwar ist der ÖFB ein Sportverband, aber letztlich auch ein Freizeitdienstleister. Um den Präsidenten zu persiflieren: Bei einem Besuchereinbruch von knapp 40 Prozent wird sich jedes Kino überlegen müssen, warum. In allen Bereichen.

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