"Vielleicht sollte die Politik zumindest endlich klar und deutlich kommunizieren, was Sache ist: Uns ist das Thema egal. Es interessiert uns nicht, wenn Spitzenfußball in Graz mittelfristig wegen fehlender Infrastruktur unmöglich wird."
Zunächst hat Siegfried Nagl als Bürgermeister nicht nur eine Lösung viele Jahre lang blockiert, parallel dazu hat er auch eine derart leere Stadtkasse hinterlassen, dass der Handlungsspielraum immer kleiner wurde. Einer seiner früheren Günstlinge ist dafür jetzt Leiter des Sportamts und tat sich unlängst mit Argumenten gegen eine Zwei-Stadien-Lösung hervor, die ihn entweder als nicht sehr Fußball-affin oder einfach generell ohne Grund ablehnend entlarven.
Seit der letzten Wahl sitzen Leute in der Stadtregierung, die nicht nur alle Hände voll zu tun haben, das Budget in den Griff zu bekommen, sie scheinen zudem in allerlei Belangen, vor allem hinsichtlich der Finanzgebarung, eher unbedarft zu sein. Der eine oder andere regelmäßige Teilnehmer der Stadiongipfel berichtet hinter vorgehaltener Hand, Stadtrat Eber hätte man sogar erläutern müssen, dass es einen Baukostenindex gäbe, der sich aufgrund der internationalen Gemengelage derzeit eher ungünstig auf Projekte wie die Errichtung eines Stadions auswirke. Wie in solchen Rahmenbedingungen eine vernünftige Lösung erzielt werden soll, ist mir ein Rätsel. Vielleicht sollte die Politik zumindest endlich klar und deutlich kommunizieren, was Sache ist: Uns ist das Thema egal. Es interessiert uns nicht, wenn Spitzenfußball in Graz mittelfristig wegen fehlender Infrastruktur unmöglich wird.
Sturm muss sagen, was Sache ist: Ohne Politik kein Spitzenfußball
Stichwort Kommunikation: Im Laufe der letzten Monate haben Sturm und GAK endlich so weit Pragmatismus walten lassen, dass man mit einer gemeinsamen Botschaft gegenüber der Politik auftritt. Der GAK will Standortvorschläge für ein eigenes Stadion bringen, Sturm hat Konzepte parat, wie sich das für die Stadt im Budget darstellen ließe, wenn die Kosten für den Betrieb von Liebenau wegfallen. Diese Berechnungen liegen nicht erst seit gestern auf dem Tisch, zu einer Lösungsfindung haben sie bis dato nicht beigetragen. Es sind unglaublich harte Bretter zu bohren, für die Vereinsverantwortlichen. Ein wenig muss man sie bei diesem unendlich zähen und langen Stadionkaugummi aber auch in die Pflicht nehmen. Schon seit einiger Zeit wäre es angebracht, den verbindlichen Sprech abzustellen, der immer noch vorherrscht, um die Gesprächsbasis zu wahren.