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Schlechtes Gras in Klagenfurt: Problem für das ÖFB-Cup-Finale? [Exklusiv]

Das Geläuf in der Arena in Kärntens Landeshauptstadt steht in der Kritik. Wie 90minuten.at exklusiv in Erfahrung bringen konnte, bewerten die Spieler der Liga das Wörthersee-Stadion am schlechtesten.

+ + 90minuten exklusiv von Georg Sander + +

 

"Wenn man bedenkt, dass es ein Bundesligastadion ist..." und "Da kannst und darfst du normal kein Bundesligaspiel und kein Cupfinale spielen" meldeten ein Spieler und ein Juror  über den Rasen in Klagenfurt. Das deckt sich mit den Erfahrungen der befragten Kicker. Im 90minuten.at exklusiv vorliegenden Zwischenergebnis der mittlerweile traditionellen "Pitch-Competition" der 'Vereinigung der Fußballer' liegt der Rasen der Klagenfurter Austria am letzten Platz. Während das Grün im Allianz Stadion von Rapid eine Durchschnittsberwertung von 8,55 bekommt (maximal 10 Punkte möglich), fällt der Rasen in Klagenfurt mit 4,91 deutlich ab und rangiert auf dem letzten Platz. Pikant auch, dass im Laufe der Saison kein Spiel wegen der Bodenbedingungen abgesagt werden musste. Kurios: Die nicht allzu weit entfernt gelegene Lavanttalarena, Heimspielort des WAC, rangiert im Spitzenfeld.

 

Schlechtes Gras

Im Lande taut es zwar, aber in Klagenfurt ist es nächtens noch immer sehr kalt, das mache die Rasenpflege schwierig, erfährt 90minuten.at aus der Szene. Die Austria selbst weist die Verantwortung von sich und erklärt auf Anfrage: "Austria Klagenfurt ist lediglich Mieter im Wörthersee-Stadion und nicht für die Qualität des Rasens zuständig. Es ist eine städtische Anlage." Entsprechend wäre der Sportpark dafür zuständig.

"Als Verein wissen wir sehr zu schätzen, dass der Sportpark Klagenfurt und insbesondere die Greenkeeper alles dafür tun, um den besonderen Wetterbedingungen mit einem langen, kalten Winter zu trotzen und den bestmöglichen Zustand herzustellen", heißt es weiters. Allerdings: Die schlechte Qualität bezieht sich auf alle Grunddurchgangsrunden, nicht nur den Herbst/Winter. Was wiederum stimmt, wie der Verein anführt, ist, dass ja zusätzlich zu den regulären Ligaspielen noch der LASK in der Europa Conference League zu Gast war. Und nicht nur die Athletiker, auch das ÖFB-Nationalteam spielte gegen Israel und Moldawien in Kärnten. Just der ÖFB ist auch Ausrichter des ÖFB-Cup-Finales am 1. Mai.

 

Enge Abstimmung

"Der Sportpark Klagenfurt wird in Abstimmung mit dem ÖFB alle Vorkehrungen treffen, um den Finalisten beim UNIQA ÖFB Cup Finale am 1. Mai eine dem Anlass entsprechende Rasenqualität zu bieten", lässt der Fußballbund auf Nachfrage wissen. Man stehe im Hinblick auf die Organisation des Finales zu den verschiedensten Themen in regelmäßigem Kontakt mit den Verantwortlichen des Sportpark Klagenfurt. Weiters verfügt man aufgrund der regelmäßigen Auftritte des Nationalteams in Klagenfurt und der Austragung des UNIQA ÖFB Cup Finales im Wörthersee Stadion seit 2014 über eine "Vielzahl an Erfahrungswerten, was die jahreszeitlich bedingten Unterschiede der Rasenqualität zwischen Mitte März und Anfang Mai betrifft."

Zugute kommt dem Rasen übrigens, dass die Austria bis zum Cupfinale nur zwei Heimspiele hat, am 10. und 24. April (Salzburg; Wolfsberg). Sprich: Das Geläuf kann sich nun einmal dreieinhalb Wochen erholen. VdF-Projektleiter Gregor Pötscher hofft darauf: „Grundsätzlich ist das Feedback der Spieler positiv, nur in Anbetracht der Tatsache, dass in Klagenfurt das Cupfinale stattfinden wird, ist die Zwischenwertung doch bedenklich. Sportlich ist man in Klagenfurt sicherlich in der Bundesliga angekommen, es ist nun aber auch an der Zeit den Rasen bundesligatauglich zu machen.“

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