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Aus acht mach vier - der Kampf um die Meistergruppe

Noch fast alle Bundesligateams haben Chancen auf die Meistergruppe. 90minuten.at schätzt die Chancen derer ein, die um die offenen Plätze unter den ersten Sechs kämpfen.

Eine Zahlenspielerei von Georg Sander

 

Funfact: Rein rechnerisch könnte sogar noch Red Bull Salzburg aus der Meistergruppe fallen - 22 Punkte beträgt der Vorsprung auf Rang 7, in acht Runden sind noch 24 zu vergeben. Insofern kann der LASK theoretisch auch noch rausfallen, die Admira und Altach noch oben rein kommen. Der Punktevorsprung des LASK auf die Qualifikationsgruppe beträgt zehn Zähler - angesichts eines bisherigen Punkteschnitts von 1,85 ist es aber eher unwahrscheinlich, dass das noch verspielt wird.

Die beiden Teams am Ende der Tabelle kommen bislang nicht auf einen Schnitt von einem Zähler pro Runde. Sollte über die Länderspielpause nicht unglaublich viel passiert sein, werden die eher unten bleiben. Alleine die Vorarlberger müssten sieben Punkte mehr als die Veilchen holen und die anderen unten deutlich weniger Punkte sammeln. Sehenden Auges dürften diese vier Teams also schon für oben bzw. unten planen. Alle anderen können sich aus verschiedenen Gründen berechtigte Hoffnungen auf die Meistergruppe machen.

 

Der Status-Quo

90minuten.at macht einen kurzfristigen Ausblick auf die nächsten Runden, wer sich vor den vier Frühjahrsrunden gut positionieren kann. Zunächst ein Blick auf die aktuelle Tabelle: 

Und nun auf Basis der letzten vier Runden eine Formtabelle - alle Teams bekommen so viele Punkte gut geschrieben, wie sie in den letzten vier Runden gesammelt haben:



Wie geht es mit den Klubs weiter?

Doch Abseits der reinen Hochrechnung hat 90minuten.at einen detaillierten Blick auf jene Vereine geworfen, die noch realistischerweise aus der Meistergruppe fallen können bzw. auf jene, die noch in die obere Gruppe aufsteigen können. Wie geht es nun für die Teams im Pulk von Rang 3 bis 10 weiter?

Außenseiterchancen: Mattersburg und Wacker Innsbruck

Die Burgenländer spielten eine sehr gute zweite Saisonhälfte 2017/18 - mit 29 Punkten aus 18 Spielen rangierte man punktgleich mit Sturm auf Rang fünf in diesem Zeitraum. Im Sommer wurde es nach dem Abgang von Toptorjäger Smail Prevljak und vereinsinternen Querelen schwierig, obwohl man die Mattersburger irgendwie auf dem Zettel für die Meistergruppe hatte. Auch drei zuletzt sieglose Spiele hinterlassen keinen guten Eindruck. Dennoch hält man nur bei vier Zählern Rückstand auf die ersten Sechs, verlor zuletzt zwei Mal sehr knapp und mit dem WAC (auswärts) und der Admira (heim) warten in den kommenden zwei Runden für die Mattersburger keine Übergegner wie etwa Salzburg und Rapid. Danach kommen die Veilchen ins Pappelstadion. Das letzte Duell auf dem heimischen Geläuf konnte gewonnen werden, das Hinspiel wurde mit 1:2 verloren. Zum Jahresabschluss muss man zum LASK. Mit Sturm, Wacker, Rapid und St. Pölten folgen in den vier Frühjahrsrunden möglicherweise entscheidende, enge Duelle um die Meistergruppe. Und wenn sich die Burgenländer auf eines verstehen, dann aufs Fighten.

Jahresendprogramm: WAC (a), Admira (h), FAK (h), LASK (a)

Frühjahrsprogramm: Sturm (h), Wacker (a), Rapid (h), SKN (a)

 

Wird's scho kumman bei Wacker?

Bei Wacker Innsbruck wird man selber nicht so recht glauben, dass man nach 14 Runden Chancen auf die Meistergruppe hat. Im Sommer sagte Karl Daxbacher nach nur drei Punkten aus fünf Spielen gegenüber 90minuten.at: "Alle sagen: Es wird scho kumman. Jetzt müssen wir aber punkten." Das taten die Tiroler, mit etwas Verspätung, auch. Zuletzt gelangen fünf unbesiegte Spiele, mit Siegen gegen den LASK und Altach, dazwischen Remis gegen Salzburg, die Austria und Sturm. Am Wochenende geht es in Daxbachers Heimat, der SKN ist der Gegner. Der braucht Punkte, genau so wie Rapid in der Woche drauf. Insofern kommt das der eher reaktiven Spielanlage entgegen. Danach gibt es Partien gegen Hartberg und Wolfsberg. Aufgrund der in jüngerer Vergangenheit stabilen Leistungen können die Innsbrucker wohl wirklich ein Wörtchen um die Meistergruppe mitreden. Dazu müssen aber noch 2018 Punkte her, denn das Frühjahr ist schwierig. Nach der Admira und Mattersburg geht es gegen die aktuell Ersten und Zweiten, wo vermutlich nicht mit vielen Punkten zu rechnen ist.

Jahresendprogramm: SKN (a), Rapid (h), Hartberg (a), WAC (h)

Frühjahrsprogramm: Admira (a), SVM (h), LASK (a), RBS (h)

Unverhofft oben: Der WAC und der SKN

Es ist schon bemerkenswert, was Christian Ilzer innerhalb weniger Monate da gemacht hat. Nach einem äußerst bescheidenen Jahr 2017/18 hat sich der WAC quasi neu erfunden, besticht nicht nur durch eine passable Defensive und Buzzwords wie Leidenschaft und Kampf, sondern vor allem mit einem klaren und durchaus auf Dominanz ausgelegten Spielplan. Eng verbunden ist das mit dem noch immer genialen Fuß von Michael Liendl. Der ehemalige Deutschland- und Niederlande-Legionär hält nach 14 Runden bei sieben Toren und ebenso vielen Assists. Aber natürlich muss der WAC trotz acht Punnkten Vorsprung auf der Hut sein. Die Formkurve - drei Siege in den letzten drei Spielen - zeigt jedenfalls nach oben. Mit Mattersburg, Sturm und Wacker geht es gegen drei direkte Konkurrenten um einen Platz unter den ersten sechs. Vor dem Innsbruck-Spiel wartet noch der LASK. Da kann es auch um Rang zwei gehen. Es wird drauf an kommen, wie Ilzer und Co. die Form über die Länderspielpause konservieren können, ob Rang 3 eine Momentaufnahme bleibt. Mit den Gegner Altach, Salzburg, Hartberg und der Admira gibt es im Frühjahr aber relativ leichte Gegner. Gegen die Bullen kann man nur gewinnen, auch wenn es nur ein Punkt ist.

Jahresendprogramm: SVM (h), Sturm (a), LASK (h), Wacker (a)

Frühjahrsprogramm: Altach (h), RBS (a), Hartberg (a), Admira (h)

 

St. Pöltens Motor stottert

Dem SKN St. Pölten wiederum ist der Trainer abhanden gekommen. Ranko Popovic tut, was er kann, aber die reaktive Spielanlage von Didi Kühbauer konnte ja auch nicht die ganze Saison gut gehen. Immerhin konnten die St. Pöltner zuletzt zwei Mal anschreiben, das letzte Mal bei Sturm und sich so einen Gegner um die oberen Sechs vom Hals halten. Damit kann man gleich weiter tun. Gegen Wacker sollte endlich der erste Sieg seit Spieltag neun her, dann kann man sich im Duell mit der Austria einen Konkurrenten vom Leib halten. Dann geht es gegen Altach, bevor zum Jahresabschluss Salzburg wartet. Um gemütlich ins neue Jahr zu gehen, sollten die Vorarlberger bezwungen werden. In der Ära Red Bull haben die Niederösterreicher noch nie einen Punkt gegen die Salzburger gemacht. Mit Hartberg und Rapid fängt das neue Jahr dann gleich mit weiteren - Stand heute - Schnittpartien an. Admira und Mattersburg sind dann schon dankbarere Gegner.

Jahresendprogramm: Wacker (h), FAK (a), Altach (h), RBS (a)

Frühjahrsprogramm: Hartberg (a), Rapid (h), Admira (a), SVM (h)

  

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