WM-Spieltag 5: Auftakt für die Geheimfavoriten

Sowohl England als auch Belgien sind heute in ihren ersten Gruppenspielen gefordert. Den Anfang macht aber die Partie zwischen Schweden und Südkorea.

Schweden vs Südkorea, 14:00

Den Anfang machen am heutigen Sonntag die Mannschaften aus Schweden und Südkorea, deren Vorrundenspiel um 14 Uhr in Nischni Nowgorod angepfiffen wird. Mit Zlatan Ibrahimović in ihren Reihen waren die Schweden zuletzt zwei Mal an der WM-Qualifikation gescheitert, seit er nach der Euro 2016 seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt hat, läuft es für die Nordeuropäer. In der Offensive besetzte vor allem Marcus Berg die Lücke, die der Superstar gelassen hat, und erzielte in der Qualifikation acht Treffer. Unterstützung bekommt er etwa von Emil Forsberg von RB Leipzig, Ola Toivonen vom FC Toulouse und Sebastian Larsson von Hull City.

In WM-Form sind die Schweden aber noch nicht, von ihren sechs Testspielen im Vorfeld des Turniers haben sie nur eines gewonnen. Das könnte die Chance für die Südkoreaner sein, die derzeit nur auf Platz 57 der FIFA-Weltrangliste stehen und damit zu den schlechtesten WM-Nationen gehören. Immerhin setzen sie in Russland ihre Serie von zuletzt acht WM-Teilnahmen fort. Vor vier Jahren schieden sie sieglos in der Vorrunde aus, viel braucht es also nicht, um besser zu sein als 2014. Der unumstrittene Leistungsträger im Team der Asiaten ist Son Heung-min von Tottenham Hotspur, der bislang 21 Mal in 67 Spielen für sein Land getroffen hat. Große Erwartungen hat man auch in den erst 22-jährigen Hwang Hee-chan von Red Bull Salzburg.

Belgien vs Panama, 17:00

Das Spiel zwischen Belgien und Panama, das um 17 Uhr in Sotschi beginnt, ist der erste Auftritt der Mittelamerikaner bei einer WM. Extrem knapp lösten sie das Ticket, in der Qualifikationsgruppe belegten sie am Ende punktgleich mit Honduras und mit einem Zähler Vorsprung vor den USA den dritten Tabellenplatz, der die direkte Qualifikation für Russland bedeutete. Die Testspiele gegen europäische Teams waren allesamt erfolglos, gegen die Schweiz gab es Ende März sogar eine 0:6-Klatsche. Große Namen sucht man in der Mannschaft Panamas vergeblich, der wichtigste Mann ist Stürmer Blas Pérez von CSD Municipal. Schießt der 37-Jährige in Russland ein Tor, dann ist er mit 44 Treffern der beste Torschütze in der Geschichte seines Landes.

Für ein Debüt auf großer Bühne hätte sich Panama wohl einen angenehmeren Gegner gewünscht als die Belgier. Die gehen einmal mehr als Geheimfavorit an den Start – was sich bei den vergangenen Turnieren stets als zu hoch gegriffen herausstellte. Bei der WM 2014 scheiterte die Mannschaft im Viertelfinale an Argentinien, bei der EM zwei Jahre später in der gleichen Runde an Wales. Nichtsdestotrotz ist der Kader der Belgier voll mit herausragenden Spielern wie Romelu Lukaku, Marouane Fellaini und Kapitän Eden Hazard. Das belgische Spiel steht und fällt aber mit der Leistung von Kevin De Bruyne. Seine präzisen Pässe sollen die Abwehr Panamas ein ums andere Mal durchschneiden.

 

England vs Tunesien, 20:00

Nach den Belgiern präsentiert sich heute mit England ein weiterer Kandidat aus dem erweiterten Favoritenkreis. Die Briten treffen um 20 Uhr in Wolgograd auf Tunesien. In Russland geht es den Engländern vor allem darum, endlich mal wieder eine relevante Rolle im Weltfußball zu spielen. Denn nach dem Titel von 1966 zogen sie nur noch ein Mal ins Halbfinale ein – nämlich 1990, also vor 28 Jahren. In Brasilien scheiterte das Mutterland des Fußballs zuletzt bereits in der Vorrunde. Trainer Gareth Southgate schaffte es, das Team nach den jüngsten Enttäuschungen wieder in die Spur zu bringen und führte es ungeschlagen durch die Qualifikation. Offensiv brannte das Team dabei aber nicht gerade ein Feuerwerk ab, in zehn Spielen traf es lediglich 18 Mal. Fünf Treffer gingen dabei aufs Konto von Harry Kane, auf dessen Schultern die größten Hoffnungen Englands lasten. Nicht umsonst ist er mit seinen 24 Jahren bereits Mannschaftskapitän. Weitere junge Spieler wie Raheem Sterling, Marcus Rashford und Dele Alli wollen England wieder an die Weltspitze katapultieren.

Der erste Prüfstein für dieses Vorhaben sind die Tunesier, die erstmals seit 2006 wieder bei einer Weltmeisterschaft dabei sind. Der letzte Sieg bei einer WM-Endrunde ist sogar noch viel länger her und datiert aus dem Jahr 1978. Die Durststrecke sollen Spieler beenden, die mehrheitlich in ihrer Heimat oder bei mittelmäßigen französischen Clubs unter Vertrag stehen. Vizekapitän Wahbi Khazri von Stade Rennes ist mit mageren zwölf Treffern der beste Torschütze im Kader. Immerhin mussten die Tunesier in den vergangenen zwölf Monaten nur eine Niederlage hinnehmen: Bei der WM-Generalprobe gegen Spanien in Krasnodar verloren sie vor einer guten Woche knapp mit 0:1.

 

Kampf der Kontinente

Apropos England und Belgien: Eine interessante Wette gibt es aktuell auf tipp3.at. Hier kann man auf den Kontinent wetten, der die WM gewinnen wird. Aktuell liegen die Quoten für Europa bei 1,40. Im Vergleich dazu: Südamerika hat eine Quote von 2,50. Den 30-fachen Einsatz gibt es, wenn man auf einen anderen Kontinenten tippt.

 

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