Foto: © GEPA

WM-Spieltag 4: Der Weltmeister startet

Heute greifen sowohl der amtierende Weltmeister Deutschland als auch der Rekord-Titelträger Brasilien ins WM-Geschehen ein. Dazu gibt es das Außenseiter-Duell zwischen Serbien und Costa Rica.

Serbien vs Costa Rica, 14:00

Der Fußballtag startet mit dem ersten Spiel der Gruppe E, nämlich dem Match zwischen Serbien und Costa Rica um 14 Uhr in Samara. Eine regelrechte Sensation war der Auftritt von Costa Rica bei der WM vor vier Jahren. Die Vorrundengruppe mit den Ex-Weltmeistern England, Italien und Uruguay gewann das Team ungeschlagen und besiegte im Achtelfinale den ehemaligen Europameister Griechenland, scheiterte aber eine Runde später an den Niederlanden im Elfmeterschießen. Doch obwohl Oranje heuer in Russland nicht vertreten ist, kann man seine Zweifel an der Wiederholung des Erfolgs haben. Die Costaricaner präsentieren sich auch nicht gerade in Bestform, von den letzten zwölf Partien haben sie lediglich drei gewonnen. Teilweise krachende Niederlagen gab es unter anderem gegen die WM-Teilnehmer aus Spanien, England und Belgien.

Die herausragenden Spieler im Kader Costa Ricas sind der Torwart Keylor Navas vom Champions-League-Sieger Real Madrid, der Mittelfeldspieler Celso Borges von Deportivo La Coruña und der Kapitän und Stürmer Bryan Ruiz von Sporting Lissabon. Auf der anderen Seite stehen die Serben, die die WM 2014 auslassen mussten. Nach Russland sind sie mit einer Truppe angereist, die aus ganz Europa kommt. Die namhaftesten Spieler sind wohl Nemanja Matić von Manchester United und Branislav Ivanović von Zenit Sankt Petersburg, der 2012 mit dem FC Chelsea die Champions League gewann. Steht er gegen Costa Rica auf dem Platz, dann kommt er auf 104 Länderspiele und damit die meisten für Serbien aller Zeiten.

Eines steht fest: Für die Wettanbieter ist Serbien der klare Favorit

Deutschland vs Mexiko, 17:00

Um 17 Uhr treffen im Moskauer Luschniki-Stadion Deutschland und Mexiko aufeinander. Drei Mal ging die deutsche Mannschaft bislang als Titelverteidiger in ein WM-Turnier, und jedes Mal blieben unsere Nachbarn im ersten Spiel ungeschlagen. Auch in Brasilien vor vier Jahren starteten sie erfolgreich, da wurde zum Auftakt Portugal mit 4:0 vom Platz gefegt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf mehreren Personalien: Zum einen macht Torwart Manuel Neuer sein erstes Pflichtspiel seit Mitte September (Bundesligapartie gegen Mainz), anschließend war er wegen eines Fußbruchs lange außer Gefecht. Zum anderen haben die Querelen um Mesut Özil und İlkay Gündoğan für ungewolltes Aufsehen gesorgt. Die beiden türkischstämmigen Spieler hatten sich Mitte Mai mit Recep Erdoğan fotografieren lassen, wobei Gündoğan dem türkischen Präsidenten ein Trikot mit der Widmung „Mit Respekt für meinen Präsidenten“ übergab. Dafür wurde der Spieler beim letzten Testspiel der Deutschen vor der WM gegen Saudi-Arabien in Leverkusen bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen.

Seitens des DFB befürchtet man nun, dass die deutschen Fans auch in Russland negative Stimmung gegen Özil und Gündoğan machen. Zeigen wird sich das gegen die Mexikaner, die zum siebten Mal in Folge bei einer WM dabei sind. Jedes Mal erreichten sie dabei das Achtelfinale – was auch in Russland ihr Ziel ist. Realisieren soll das vor allem der Stürmer Javier Hernández von West Ham United, der mit 49 Treffern der beste mexikanische Torschütze aller Zeiten ist. Gegen viele der deutschen Spieler hat er schon gespielt, stand er doch zwischen 2015 und 2017 bei Bayer 04 Leverkusen unter Vertrag. Bereits beim Confed Cup 2017 trafen Deutschland und Mexiko aufeinander, die Deutschen siegten im Halbfinale mit 4:1.

Für die Wettanbieter ist klar: Deutschland wird dieses Spiel gewinnen, ein Remis der Mexikaner würde daher fürstlich belohnt werden. Doch werden sie das auf den Platz bringen?

Brasilien vs Schweiz, 20:00

Um 20 Uhr mischen sich auch die Brasilianer ins WM-Geschehen ein, und zwar in ihrem Vorrundenspiel gegen die Schweiz in Rostov am Don. Mit zwei Niederlagen in Folge ging die Heim-WM der Brasilianer vor vier Jahren zu Ende, nach dem schmachvollen Halbfinal-Aus mit 1:7 gegen Deutschland folgte noch ein 0:3 gegen die Niederlande im Spiel um Platz 3. Ironischerweise war der vierte Platz das beste Ergebnis der Südamerikaner bei einer WM seit 2002. Für den fünffachen Weltmeister gilt es also, eine Menge gutzumachen. Selbstverständlich sind alle Augen auf Superstar Neymar gerichtet, aber auch seine Teamkollegen sind nicht zu unterschätzen.

Stürmer Gabriel Jesus hat beispielsweise seine erste vollständige Saison bei Manchester City hinter sich und trug zur englischen Meisterschaft 13 Tore bei. Für Brasilien hat Jesus auch schon zehn Mal in 17 Länderspielen getroffen. Auf die Schweizer Abwehr wird also viel Arbeit zukommen. Zusammengehalten wird sie vom Kapitän Stephan Lichtsteiner, der kurz vor der WM ablösefrei von Juventus Turin zum FC Chelsea gewechselt ist. Sein Alter von 34 Jahren spricht nicht unbedingt für die Schnelligkeit, die gegen Brasiliens flinken Angreifer nötig sein wird. In der Schweizer Offensive sind es Spieler wie Granit Xhaka vom FC Arsenal, Breel Embolo vom FC Schalke 04 und Haris Seferović, die die zu befürchtende Niederlage abwenden sollen.

90minuten.at-TV: Neue Arsenal Trikots mit gestreiftem Ärmel!?

Schon gelesen?