"Kein einziger Nationalverband hat innerhalb der Frist einen Gegenkandidaten zu Gianni Infantino nominiert. Nach der WM wird man gegebenenfalls eine Neubewertung der Situation vornehmen."
Infantino & ÖFB? „Gegebenenfalls neu bewerten“
Österreich ist bekanntlich nicht bei der Weltmeisterschaft dabei und daher auch nicht so im Fokus wie die teilnehmenden Länder. Doch wie sieht eigentlich ÖFB-Präsident Gerhard Milletich die aktuelle Thematik? Wird Milletich aus persönlicher Sicht dafür eintreten, dass Gianni Infantino im März 2023 wiedergewählt wird oder nicht?
Eine Frage, die 90minuten.at mit Gerhard Milletich gerne persönlich besprochen hätte, doch der ÖFB-Präsident steht derzeit für ein Interview für 90minuten.at nicht zur Verfügung (ganz im Gegensatz übrigens zur Kronen Zeitung – dem ÖFB-Partner-Medium hat Milletich sehr wohl ein Interview gegeben).
Doch zurück zum Thema. Milletich hat ja bekanntlich die Qatar-Reise an den Kärntner Landespräsident Klaus Mitterdorfer ausgelagert, um beim Länderspiel Österreich vs Italien Präsenz zu zeigen. Immerhin, Milletich beantwortete die Anfrage von 90minuten.at schriftlich und meint: „Mit dieser Thematik hat sich das ÖFB-Präsidium bereits im Juni auseinandergesetzt, da es entsprechende Fristen zu beachten gilt. Kein einziger Nationalverband hat innerhalb der Frist einen Gegenkandidaten zu Gianni Infantino nominiert. Nach der WM wird man gegebenenfalls eine Neubewertung der Situation vornehmen.“
Eine Nachfrage von 90minuten.at mit der Bitte, die konkrete Frage nach der persönlichen Meinung von Milletich zu Infantino zu beantworten, blieb von Milletich in weiterer Folge seit Tagen unbeantwortet.
Auf Österreich kommt es nicht an
Klar ist auch: Auf einzelne Stimmen aus Europa ist Infantino nicht angewiesen. Er kann sich (derzeit) über eine breite Mehrheit von den Stimmen der anderen Kontinentalverbände verlassen. Ob Österreich daher für oder gegen Infantino stimmt, wird nicht besonders relevant sein. Und vermutlich hat Milletich gerade auch andere Sorgen zu bewältigen.
Man darf also gespannt sein, ob der ÖFB eine „Neubewertung der Situation“ nach der WM vornehmen werde und ob es hier eine Korrektur geben wird oder nicht. In der Vergangenheit ist Österreichs Verband jedenfalls nicht mit besonderer Kritik an der Fifa aufgefallen.