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Zweimal 2:0 – Befriedigend [Momentum am Montag]

Im al-Bayt-Stadion in al-Chaur in Qatar sowie im Wiener Ernst-Happel-Stadion fanden am Sonntag Fußballspiele statt, die jeweils mit 2:0-Siegen endeten und somit für Befriedigung bei vielen Fußballfans sorgten.

+ + 90minuten.at PLUS - Von Georg Sander + +

 

Das Ergebnis der Spiele Qatar – Ecuador und Österreich – Italien lautet jeweils 2:0 und das ist unser Momentum am Montag.

Man kann ja zur Weltmeisterschaft in Qatar stehen, wie man will. Die einen verteufeln alles, für andere ist es eben eine nur alle vier Jahre stattfindenden Weltmeisterschaft, die natürlich geschaut wird. Dazwischen gibt es allerlei mehr oder weniger intelligente Zugänge zum Thema. Gar keinen brauchen übrigens Österreich und Italien, beide Nationalteams scheiterten in der Qualifikation. Was vermutlich am Ende für viele befriedigend sein wird: kurzfristigen fußballerischen Erfolg kann man sich eben nicht kaufen.

 

Ecuador lässt Qatar keine Chance...

Mit schier unendlichem Reichtum kann man dafür sorgen, dass eine Fußballweltmeisterschaft in einem kleinen Land ohne großer Fußballtradition stattfindet und dieses Land kann es sich auch herausnehmen, vornehmlich von westlichen Ländern gewünschte gesellschaftliche Standards zu ignorieren. Mit Petrodollars kann man Fußballstadien in die Wüste stellen und noch viel mehr. Was das Spiel gegen Ecuador gezeigt hat: Die Fußballnationalmannschaft hatte keine Chancen gegen ein Team, das die direkte Qualifikation nur knapp vor Peru und Kolumbien schaffte. Mit Geld kann man eben viel kaufen, aber – zumindest keinen kurzfristigen – Erfolg. Das wird bei jenen Menschen, die die WM ablehnen, zu einer gewissen Befriedigung führen.

 

... und Österreich besiegt Italien

Ortswechsel nach Wien. Das österreichische Herrennationalteam hat seit 1960 nicht gegen Italien gewonnen. Zuletzt verlor man im EM-Achtelfinale denkbar knapp. Man hatte eine Rechnung offen. Eigentlich waren es mehrere. Etwa eine mit sich. Denn unter Neo-Teamchef Ralf Rangnick konnte zu Beginn zwar Kroatien besiegt werden, in den anderen Spielen wurde der Fußballprofessor von der Gegnerschaft in der höchsten Nations League-Gruppe aber in die Schranken gewiesen. Dass man es dennoch kann, wollte man beweisen. Die zweite Rechnung hat man mit den Fans offen, die sich letzte Woche ein mühsames 1:0 gegen Andorra ansehen mussten. So mancher fragte sich schon, ob Franco Foda nicht unrecht getan wurde. Das stimmt natürlich nicht. Gegen das neu aufgestellte Italien warf Österreich alles in die Waagschale und traf doppelt. Die Befriedigung wird nun wohl vor allem auf Seiten der Spieler sein. Auch wenn's nur ein Testmatch war.

 

Fußballgeschichten und -götter

Was der oder die Fußballgöttin der Welt übermitteln wollte, als die WM nach Qatar verk..., pardon, vergeben wurde, weiß man noch nicht. Dass das Team des Ausrichters so stark vor Augen geführt bekam, dass es am Feld weit weg vom aktuell gepflegten Kick ist, ist ein netter Fingerzeig. Immerhin ist ja vieles an der Einstellung des Ausrichterlandes ebenfalls von vorvorgestern. Ebenfalls unklar ist, wie viel die heimische Leistung wert ist. Hoffentlich machen Arnautović und Co. uns allen da nicht zu viel Hoffnung auf rosigere Fußballzeiten.

Für den Moment jedenfalls ist der heimische Fußballfan mit dem Kick auf das Leder versöhnt. Mit dem Blick auf die Unleistung des qatarischen Nationalteams darf man wohl einerseits ein bisschen hämisch sein, andererseits froh sein, dass sich der heimische Verband nicht vor damit auseinandersetzen muss. Das wäre aktuell noch peinlicher als die Leistung der qatarischen Nationalmannschaft.

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