"Kommende Woche tagt das ÖFB-Präsidium und die honorigen Herren werden sich dabei vor allem diese Frage stellen müssen: Ist Gerhard Milletich als Präsident des Verbandes noch handlungsfähig?"
Doch wie konnte es so weit kommen? Seit dem Erscheinen des News-Artikels am 20. Oktober ist Feuer am Dach des ÖFB. Davor war es ein Lodern eines Glutnestes, das seit der Wahl von Milletich im vergangenen Jahr nie gelöscht wurde. Erst vor wenigen Tagen bekräftigte der Burgenländer im Podcast Zweierkette selbstbewusst, dass er sicher kein Brückenbauer sei. Diese harte Gangart dürfte sich nun rächen. Wie die 90minuten.at-Recherchen ergeben haben, kommen die Infos zu den Vorwürfen zum Teil aus dem innersten Bereich des ÖFB selbst. Die Lage ist für den ÖFB äußerst unangenehm: Wenn Sponsoren reihenweise – zur Zeit noch anonym – zu Ungunsten von Milletich den Medien Rede und Antwort stehen, dann ist Gefahr in Verzug.
Aspern auf der Kippe
Übrigens: Eigentlich hätte es in der kommenden Woche stattfindenden ÖFB-Präsidiumssitzung um andere, extrem wichtige Themen gehen sollen. So ist das Aspern-Prestigeprojekt noch immer nicht beschlossen, 90minuten.at-Informationen zufolge soll es auch hier massive Probleme geben: Wird etwa die Fußball-Halle eingestampft, wie steht es um andere, wichtige Projektteile? Wird es am Ende, wenn überhaupt, nur ein Aspern-light geben?
Der ÖFB hätte hier ein geeintes Präsidium gut gebrauchen können, um die größte Investition der Verbandsgeschichte durchziehen zu können. Stattdessen muss man sich erst ein Jahr nach der Wahl zum neuen Präsidium mit dem Scherbenhaufen eines verpatzten Wahlprozederes im Jahr 2021 herumschlagen.
Die nächsten Tagen werden jedenfalls spannend: Kommende Woche tagt das ÖFB-Präsidium und die honorigen Herren werden sich dabei vor allem diese Frage stellen müssen: Ist Gerhard Milletich als Präsident des Verbandes noch handlungsfähig?