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Momentum am Montag: Der siebte Streich ist der wurschteste und richtigste

Red Bull Salzburg kürt sich zum siebten Mal in Folge zum Meister. Das sorgt für Achselzucken und Wurschtigkeit bei vielen Fußballfans. Aufgrund dessen, was die Konkurrenz zuletzt veranstaltet hat, ist der Titel aber auch sehr richtig.

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Der Schlusspfiff beim sourveränen 3:0-Heimerfolg Salzburgs gegen Hartberg bedeutet den siebten Titel in Folge und ist unser Momentum am Montag.

Das Fußballjahr 2019/20 fing mit einem Ausverkauf beim Serienmeister an, mit Protesten gegen den neuen Trainer Jesse Marsch. Es folgten das recht gelungene Debüt in der Champions League, ein heißer Grunddurchgang gegen den LASK, schmerzhafte Abgänge im Winter, die Corona-Pause, der LASK-Skandal – und am Ende holt man dennoch wenig überraschend und sportlich freilich verdient den Meistertitel und nebenbei auch noch den Cup. Obwohl sich eine Langeweile einstellt, wird dieser Titel wohl als jener in die Geschichte eingehen, über den am wenigsten zu disktuieren ist. 

 

Skandal und Skandal

Nach dem Grunddurchgang sah es ja kurz so aus, als könnte der LASK die Dominanz der Salzburger nach sechs Jahren (unter-)brechen. Doch spätestens mit dem Skandal rund um die unerlaubten Trainings, der Fußballösterreich noch ein paar Wochen beschäftigen wird, hatten die Athletiker zuerst viele Sympathien verspielt, dann auch noch eine Reihe an Spielen verloren und sich aus dem Titelrennen genommen. Rapid schnupperte dank einiger guter Spielverläufe ran, nach der Heimniederlage gegen Hartberg machten Junuzovic und Co. aber beim 7:2 im Allianz Stadion überdeutlich klar, wer die Nummer eins ist. Zwar wäre den Rapidlern am Feld der Titel durchaus zu gönnen gewesen, der peinliche Umgang mit dem sexistischen Transparent vor dem eigenen Fanblock hat aber auch nicht unbedingt mehr Sympathien zugetragen. Dem WAC wiederum, der in den Spielen gegen den Serienmeister viel Engagement bot, hatte letztlich zu wenig Qualität in der Breite, um ein ernsthafter Konkurrent zu sein. Immerhin blieb man ohne Skandal.

 

Nicht zu diskutieren

Über die Qualität Red Bull Salzburgs braucht man nicht zu diskutieren, ob der LASK ohne Corona-Pause den Vorsprung ins Ziel gerettet hätte, kann Gegenstand von Spekulationen sein, ist aber nicht mehr als Hätte-Wari. Aufgrund dessen, dass sich die eineinhalb Konkurrenten eben ordentlich selbst beschädigt haben, kann man nur froh sein, dass zumindest die Meisterfrage ungeachtet des Ständig Neutralen Schiedsgerichts geklärt ist. Und weil die Salzburger seit Jahren konzentriert arbeiten, das nötige Kleingeld richtig einsetzen, ist es eh wurscht. Schon zu Saisonbeginn ist es in den letzten Jahren nur eine Frage der Zeit gewesen, wann Salzburg Meister wird, nicht ob. Also ist es wurscht, angesichts des Umgangs der Verantwortlichen bei den gegenwärtigen Zweiten und Dritten ist der Titel aber auch richtig.

Und zum Drüberstreuen noch: In der Saison 2013/14 nahm der Erfolgslauf des Serienmeisters seinen Anfang. Eine Startelf, vom 1:1 in der letztlich verpassten Champions League-Quali Ende Juli 2013 ist vielsagend: Gulacsi – Ulmer, Hinteregger, Ramalho, Schwegler – Ilsanker, Kampl – Meilinger, Mané – Alan, Soriano. Letztere brachten Millionen. Andre Ramalho spielt wieder in Salzburg, Andreas Ulmer noch immer. Hinteregger und Ilsanker stehen mit Frankfurt im Achtelfinale der Europa League. Gulacsi und Kampl werden nächstes Jahr mit Leipzig (erneut) Champions League spielen. Sadio Mané hat die Königsklasse gewonnen und wurde mit Liverpool Meister. Man arbeitet letztlich eben gut.

 

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