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Philip Newald: „Team Bruckner kann Rapid“

tipp3-CEO Philip Newald im Gespräch mit 90minuten.at über die Beweggründe, sich für das Team Bruckner zu engagieren, welche Eigentore künftig nicht mehr passieren dürfen und warum das Team Schmid eine Sprengkraft für Rapid hat.

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Rund um die Pressekonferenz der Liste Leitbild von Martin Bruckner konnte 90minuten.at auch kurz mit tipp3-CEO Philip Newald sprechen. Newald, der bereits vor einigen Jahren für Rapid im Marketing tätig war, mittlerweile mit tipp3 seit Jahren als Sponsor bei Rapid fungiert ist und auch in vielen ehrenamtlichen Funktionen bei Rapid mitgewirkt hat, will nun mit Martin Bruckner ins  Rapid-Präsidium einziehen. 90minuten.at wollte von ihm wissen, welche Ziele er damit verfolgt.

 

90minuten.at: Warum engagieren Sie sich im Team von Martin Bruckner?

Philip Newald: Es gefällt mir, dass Martin Bruckner und sein Team bereit sind, Weiterentwicklungen aus erhaltenen Eigentoren zu gehen. Ich habe auch betont, dass die Tordifferenz der Ära Krammer deutlich positiv zu beurteilen ist, trotzdem muss natürlich gerade in diesen Bereichen, wo die Eigentore gefallen sind, eine Weiterentwicklung stattfinden. Ich bin überzeugt: Team Bruckner kann Rapid.

 

90minuten.at: In welchem Bereich können Sie sich engagieren?

Newald: Ich kenne Rapid seit 20 Jahren in- und auswendig – als Mitarbeiter, Vertreter Sponsor, im Kuratorium, der Arbeitsgruppe Leitbild - und kann im Umgang mit anderen Institutionen hier sicher meinen Beitrag leisten. Da geht es vor allem um die Themen Wirtschaft und Medien.

"Es gibt Partner, die auch Fans sind und welche, die ganz kühl rechnen, ob sich ein Sponsoring aus wirtschaftlicher Sicht lohnt. Derzeit ist es sehr professionell gemacht, es geht allerdings oft zu wenig auf den Einzelnen ein. Hier muss man sich dazu setzen, zu hören und sie entsprechend abholen." - Philip Newald

90minuten.at: Konkret gefragt: Was sollte Rapid in diesen Bereich anders bzw. besser machen als bisher?

Newald: Hier ist enorm viel entstanden und man kann hier jetzt nicht alles über einen Kamm scheren, man braucht hier viele, verschiedene Zugänge. Es gibt Partner, die auch Fans sind und welche, die ganz kühl rechnen, ob sich ein Sponsoring aus wirtschaftlicher Sicht lohnt. Derzeit ist es sehr professionell gemacht, man geht allerdings oft zu wenig auf den Einzelnen ein. Hier muss man sich dazu setzen, zu hören und sie entsprechend abholen, um auch Brücken zu bauen – hier kann ich sicher helfen.

 

90minuten.at: „Brücken bauen“ ist ein Motto von Ihnen im Rahmen des Wahlkampfes. Wo muss Rapid überall diese Brücken bauen? Es gab ja auch den Vorwurf von der Liste Schmid, Rapid sei zu überheblich. Sehen Sie das auch so?

Newald: Die gefühlte Überheblichkeit ist aus meiner Sicht dadurch entstanden, dass Rapid sehr standardisiert agiert. Es sind jedoch nicht alle gleich, man muss sich auch verstärkt auf sein Gegenüber einstellen. Das war nicht unbedingt falsch und sicher der Menge der Partner geschuldet , aber das Einstellen auf das Gegenüber hat in der Form noch nicht ausreichend stattgefunden. Ich habe das mein ganzes Leben so gemacht, mich stark auf mein Gegenüber einzustellen und ich fahre damit glaube ich nicht so schlecht.

"Man hat ein wenig den Eindruck, es will hier jemand (Anm. der Redaktion: Roland Schmid) Rapid-Präsident werden, koste es, was es wolle, egal welches Konzept, egal welche Strategie am Ende dann präsentiert wird." - Philip Newald

90minuten.at: Ganz oberflächlich kann man aus den Meinungen der Fans bisher raushören: Team Bruckner steht für Altbewährtes mit einem Schuss Neuem, eine Evolution aber man hört auch oft Stillstand. Und Team Schmid wird oft das Wort Revolution zugeschrieben. Wie sehen Sie das persönlich?

Newald: Wirkliche Veränderung gibt es bei der anderen Liste, aus meiner Sicht aber zu weitgehend, vielschichtig und auch nicht gerade unriskant. Da sind viele unterschiedliche Dinge zusammengestoppelt. Bei uns sind drei bestehende und fünf neue Mitglieder. Die fünf neuen sind genau dort, wo es an den Schnittstellen künftig Verbesserungen geben soll. Es wäre zudem auch fahrlässig nicht auf das bestehende Know-How von Martin Bruckner oder etwa Nikolaus Rosenauer zurückzugreifen, die beide Rapid in ihren Bereichen wie Finanzen oder Stadion wesentlich weiterentwickelt haben. Nur damit ich sagen kann: Ich tausche alle Personen aus und deswegen stehe ich für Innovation – das ist mir zu wenig. Zudem sehe ich im Team Schmid eine gewisse Sprengkraft für Rapid.

 

90minuten.at: Wo sehen Sie die von Ihnen erwähnte Sprengkraft in der Liste Schmid?

Newald: Es sind unterschiedliche Konzepte sehr schnell zusammengewachsen. Es gibt hier viele Menschen im Team von Schmid mit unterschiedlichen Zugängen. Man hat ein wenig den Eindruck, es will hier jemand Rapid-Präsident werden, koste es, was es wolle, egal welches Konzept, egal welche Strategie am Ende dann präsentiert wird. Das muss nicht funktionieren, wenn da ein Druck draufkommt – und diesen Druck gibt es bei Rapid – ist da durchaus Sprengkraft vorhanden.

 

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