"Das Wahlkomitee ist es jenes Instrument, wo Mitgliederinteressen am besten eingebracht werden können. Ich hoffe, daher, dass es noch mehr Kandidaten geben wird."
90minuten.at: Inwiefern stehen eure Initiativen bzw. Ziele in Konkurrenz zueinander bzw. inwiefern ist es auch ein gemeinsames Miteinander?
Mitter: Das ist ein Miteinander und das hat uns auch stark gemacht in der Vergangenheit. Die einenden Elemente stehen immer im Vordergrund. Das ist auch der Weg, den wir gehen müssen.
Weihs: Ergänzend kann man eigentlich nur sagen, dass wir unterschiedliche Herangehensweisen an die Themen haben. „Rapid bin ich“ ist vielleicht etwas radikaler als „IR 2020“, Konkurrenzdenken gibt es keines. Auch wir sind bei „Rapid bin ich“ nicht immer einer Meinung.
Kretz: Zusammengefasst könnte man sagen, es geht nicht darum, der Geilste im Rapid-Universum zu sein, sondern dass Rapid der geilste Verein im Universum ist.
90minuten.at: Wie kann man sich euren Initiativen bzw. Ideen anschließen?
Mitter: (lacht) Dem Block West kann man sich natürlich immer anschließen.
Weihs: Bei „Rapid bin ich“ kann man sich definitiv anschließen, wenn man Interesse zeigt und mitarbeiten will. Wir waren zwischenzeitlich bei 30 Personen, das ist dann nach dem Stadionneubau wieder gesunken und ist jetzt nach der zunehmenden Unzufriedenheit wieder auf rund 15 Personen gestiegen.
Kretz: Wir haben uns als Arbeitsgruppe zusammengefunden, Domenico Jacono hat uns zusammengebracht, innerhalb der Gruppe haben wir unterschiedliche Zugänge. Wir versuchen aus diesen Perspektiven Impulse zu geben, haben 2013 damals unser Konzept vorgelegt. Aus der Erfahrung wissen wir, dass es ab einer gewissen Anzahl an Leuten schwierig ist, produktiv zu bleiben. Wir verschließen uns grundsätzlich aber nicht gegenüber Neuzugängen und sind auch immer im Austausch mit anderen Rapidlern.
90minuten.at: Wie viele Rapid-Mitglieder repräsentiert ihr aus Eurer Sicht?
Mitter: So viele, wie sich repräsentiert fühlen. Wir wollen möglichste viele Interessen abdecken, die Meinungen sind sehr heterogen, das spürt der Verein auch jeden Tag, wenn es um Entscheidungen geht. Das darf man aber nicht als Belastung sehen, sondern man sollte sich darüber freuen, dass sich so viele Leute Gedanken über Rapid machen. Nicht alles, was an Inputs kommt, ist konstruktiv oder kann verwertet werden. In Wahrheit besteht unsere Arbeit darin, das alles zu kanalisieren, damit konstruktive Vorschläge daraus werden, die den Verein weiterbringen. Wenn wir gewählt werden, müssen wir versuchen, 15.000 Mitglieder zufriedenzustellen.
Weihs: Wenn ich für uns alle drei sprechen würde, dann sage ich, dass wir 90% der Mitglieder abdecken können. Wenn ich für mich spreche, sprechen wir alle an, die unsere Ideen gut finden. Nachdem wir 2013 eine außerordentliche Mitgliederversammlung erwirkt haben, gehen wir davon aus, dass wir viele Mitglieder vertreten.
Kretz: Das ist schwer einzuschätzen, wir gehen hier mit einer gewissen Demut heran. Wir betreiben keine Marktforschung. Wahlkämpfe wollen wir keine führen, um gewählt zu werden. Gemeinsam decken wir aber sicherlich einen sehr großen Teil der Mitglieder ab. Wichtig ist und das vereint uns so wie wir hier sitzen, dass wir Rapid vorwärtsbringen wollen.
90minuten.at: Rechnet ihr noch mit weiteren Kandidaten?
Weihs: Wir gehen davon aus, dass sich noch 1-2 weitere Kandidaten aufstellen lassen. Vor sechs Jahren waren es 14 Mitglieder, vor drei Jahren waren es nur noch drei.
Kretz: Wir haben 2013 für eine Parität im Wahlkomitee gekämpft, dass es drei Mitgliedervertreter in diesem Gremium gibt. Bei der letzten Wahl war ich so gesehen schon enttäuscht, dass sich nur drei Mitglieder aufstellen ließen. Das Wahlkomitee ist es jenes Instrument, wo Mitgliederinteressen am besten eingebracht werden können. Ich hoffe, daher, dass es noch mehr Kandidaten geben wird.
Mitter: Ich hoffe, dass es noch weitere KandidatInnen geben wird, das ist gelebte Demokratie. Es ist auch ein Luxus, dass es offensichtlich mehrere Kandidaten für den neuen Rapid-Präsidenten gibt.