ÖFB-Präsident:innen-Wahl: 1. Deadline-Day
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ÖFB-Präsident:innen-Wahl: 1. Deadline-Day

Im Interview mit 90minuten spricht Martin Mutz, Präsident des Kärntner Fußballverbandes und Leiter des ÖFB-Wahlausschusses, wie es mit der Suche nach einer/m neuen Präsident:in läuft.

Am 18. Mai soll es so weit sein: Dann wählt die ÖFB-Hauptversammlung ihre/n neue/n Präsident:in. Die Hoffnung ist groß, dass damit die jahrelangen Streitereien in den Hintergrund treten, der größte Sportverband Österreichs sich wieder dem widmen kann, wozu es ihn eigentlich gibt: die Arbeit für den Fußball.

Seit einigen Wochen ist Martin Mutz, Präsident des Kärntner Fußballverbandes, damit beauftragt den Wahlausschuss zu leiten – gemeinsam mit dem streitbaren Tiroler Kollegen Josef Geisler. Wie vor einigen Wochen bereits im 90minuten-Gespräch angekündigt, wurden zunächst noch die ersten Entwürfe der neuen Satzungen abgewartet. Die sind mittlerweile da, danach ging es also an die Arbeit.

90minuten hat mit Martin Mutz gesprochen und den aktuellen Stand der Dinge in Erfahrung gebracht. Eines vorweg: Wie Mutz im Gespräch mit 90minuten erwähnt, gibt es nur noch bis heute, Mittwoch, die Möglichkeit, Kandidat:innen einzubringen. Dies ist aber nur eine informelle Regel.

 

90minuten: Herr Mutz, wie sieht denn der aktuelle Stand im Prozedere der Wahlkommission und der Suche nach einer/m neuen Präsident:in aus?

Martin Mutz: Aktuell sind wir an dem Punkt, dass der Wahlkommission Vorschläge gemacht werden, welche Personen für dieses Amt in Frage kommen. Ich bin dann damit beauftragt, mit diesen Personen in Kontakt zu treten und auszuloten, ob diese zur Verfügung stehen. Wenn es eine positive Rückmeldung gibt, können wir tiefergehende Gespräche führen.

90minuten: Wer macht diese Vorschläge?

Mutz: Grundsätzlich ist es so, dass die Vorschläge aus dem Präsidium kommen, aber wir berücksichtigen auch Personen, die sich von sich aus vorschlagen.

90minuten: Es gab zuletzt große Aufregung um zwei Briefe von Sponsoren. Bei einem wurden sogar eigene Kandidaten vorgeschlagen. Hatten diese Brief auf Ihre Arbeit einen Einfluss?

Mutz: Nein, wir arbeiten ergebnisoffen und sind auf der Suche nach jener Person, die uns als ÖFB am besten weiterhilft und – nicht ganz unwichtig – auch bereit ist, dieses Amt zu übernehmen. (schmunzelt)

Die Aussagen von Wolfgang Bartosch waren sicherlich etwas spitz formuliert. Das zweite Schreiben der Sponsoren war ja auch an mich gerichtet. Ich habe dann auch geantwortet und gemeint, dass wir Anregungen gerne berücksichtigen.

Martin Mutz

90minuten: Ich frage auch deswegen, weil ÖFB-Interimspräsident Bartosch relativ scharf auf diese Briefe reagiert hat, und meinte, er lasse sich sicher nicht vorschreiben, wen er zu wählen habe …

Mutz: Die Aussagen von Wolfgang Bartosch waren sicherlich etwas spitz formuliert. Das zweite Schreiben der Sponsoren war ja auch an mich gerichtet. Ich habe dann auch geantwortet und gemeint, dass wir Anregungen gerne berücksichtigen.

90minuten: Das heißt, die beiden Kandidaten – Kurt Svoboda und Roland Schmid – sind auch in der engeren Wahl?

Mutz: Ich bitte um Verständnis, dass wir keine Namen kommentieren.

90minuten: Können Sie sagen, wie viele Personen auf Ihrer Liste aktuell sind?

Mutz: Auch hier bitte ich um Verständnis, dass ich hier keine Details nennen kann.

90minuten: Das Ziel ist aber weiterhin, dass die Wahlkommission eine Person identifiziert, die dann der Hauptversammlung vorgeschlagen wird?

Mutz: Wir haben das Übereinkommen getroffen, dass wir eine Person mit einer hohen Akzeptanz im Präsidium finden.

90minuten: Bei den vorigen Wahlen wurde auch öfters darüber diskutiert, dass es ein konkretes Anforderungsprofil für die Funktion geben soll. Gibt es eines?

Mutz: Wir haben ein Anforderungsprofil diskutiert und auch vorgezeichnet.

90minuten: Können Sie mir dieses Anforderungsprofil übermitteln?

Mutz: Nein, das ist nicht öffentlich einsehbar.

Bis zur nächsten Sitzung des Wahlausschusses wollen wir uns auf einen kleinen Personenkreis einigen, damit wir dann in vertiefende Gespräche gehen können.

Martin Mutz

90minuten: Wie geht es jetzt zeitlich weiter?

Mutz: Bis heute (Anm. der Redaktion: Mittwoch, 12. März 2025) gibt es die Möglichkeit, Kandidaten an uns zu melden. Wir fassen diese dann zusammen, kontaktieren diese, um wie schon vorher erwähnt, in Erfahrung zu bringen, ob Interesse besteht. Wenn ja, führen wir weitere Gespräche.

90minuten: Bis wann soll es dann eine Vorentscheidung geben? Gibt es eine Deadline?

Mutz: Bis zur nächsten Sitzung des Wahlausschusses wollen wir uns auf einen kleinen Personenkreis einigen, damit wir dann in vertiefende Gespräche gehen können.

90minuten: Wann ist diese Sitzung?

Mutz: Ende März, Anfang April.

90minuten: Wann wollen Sie eine Entscheidung herbeiführen? Gibt es eine Frist?

Mutz: Nein, es gibt keine Frist, aber unser Ziel ist, möglichst früh mit unserer Arbeit fertig zu werden.

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