Lisa Alzner: "Die Meisterschaft ist das wichtigste Ziel"
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Lisa Alzner: "Die Meisterschaft ist das wichtigste Ziel"

Lisa Alzner geht in ihre zweite Saison als Cheftrainerin von des SKN St. Pölten. Mit 90minuten redet sie über Saisonziele, den Kader-Umbruch, ihr Vorbild und erzählt, nach welchem ehemaligen Bayern-Star ihr Hund benannt ist.

Lisa Alzner arbeitet seit über einem halben Jahr als Cheftrainerin des Frauen-Teams des SKN St. Pölten. Nachdem Liese Brancao den Serienmeister Richtung Hamburg verließ, übernahm die erst 26-Jährige im Jänner das Zepter. In ihrer ersten Saison konnte die gebürtige Salzburgerin die Pflicht erfüllen und erneut das Double verteidigen.

Die Richtung für die neue Saison ist klar vorgegeben: "Die Verteidigung des Doubles ist einfach wieder unser großes Saisonziel, wobei die Meisterschaft das wichtigste Ziel ist."

Deshalb liegt der Fokus auch bereits voll auf der ersten Meisterschaftsrunde, wo es die Niederösterreicherinnen am 15. August mit dem First Vienna FC zu tun bekommen.

Keine Champions League, kein Beinbruch?

Neben der ADMIRAL Frauen Bundesliga steht natürlich auch die Champions League klar im Fokus. Dort steigt man im Playoff in die Qualifikation ein. Die Gruppenphase ist das klare Ziel, doch ein Scheitern wäre kein Beinbruch.

"Auch wenn wir als gesetztes Mannschaft reingehen – es gibt im ungesetzten Topf wirklich Gegner, bei denen man sagen muss: Da wird es sehr schwer", sagt Alzner.

Umso größer ist die Freude über den neu geschaffenen Europa Woman's Cup: "Wenn man dann gegen so einen Gegner scheitert und in die Euro League geht, dann würde ich das auf keinen Fall als Beinbruch sehen, sondern mich darüber freuen, dass wir die Möglichkeit haben, trotzdem international zu spielen. Das gibt uns Planungssicherheit, das gibt uns Perspektive."

Der Gewinn des Doubles wurde ausgiebig gefeiert
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Der Gewinn des Doubles wurde ausgiebig gefeiert

Großer Umbruch vor der Saison

Allerdings steht die neue Saison unter einem großen Fragezeichen. Beim Meister gibt es 14 Abgänge zu vermelden. Zu den Prominentesten gehören unter anderem Valentina Mädl, Melanie Brunnthaler oder Chiara d'Angelo.

Kein Wunder also, dass es in der aktuellen Transferperiode bereits viel Bewegung im Team gab.

Über 14 neue Spielerinnen wurden verpflichtet. "Wir sind extrem gezielt vorgegangen in der Auswahl von Spielerinnen beim Kader", sagt Alzner. "Es geht jetzt auch im ersten Schritt darum, alle zusammenzuführen. Wir arbeiten da ganz viel mit Teambuilding-Geschichten."

Schon zu Beginn sei aber spürbar gewesen, welches Potenzial in dieser neu formierten Mannschaft steckt:

"Wir hatten eine Eingangsbesprechung, und da war so eine Magie in dem Raum. Es war eine Spannung, wo du einfach merkst: Okay, es entsteht etwas."

Lisa Alzner über den Trainingsauftakt mit der neuformierten Truppe

Auch ihre Zeit beim LASK, wo sie als erste Cheftrainerin des neu gegründeten Frauenteams tätig war, sieht sie als großen Vorteil im aktuellen Umbruch: "Ich habe beim LASK als erste Cheftrainerin alles von null weg aufgebaut. Und das ist gerade sehr hilfreich für mich."

Als Vorbild betrachtet sie vor allem Sonia Bompastor, die aktuelle Chelsea- und ehemalige Lyon-Trainerin: "Ich hatte die Chance, sie kennenzulernen, als wir gegen Lyon gespielt haben. Und ich finde einfach beeindruckend, was für einen Weg sie macht."

Aufgewachsen ist sie allerdings als Bayern-Fan: "Ich bin aus einer sehr fußballbegeisterten Familie. Mein Papa ist großer Bayern-Fan."

Das hatte sogar ganz besondere Auswirkungen im Alltag: "Mein Lieblingsspieler in meiner Jugend war Thiago Alcantara. Und tatsächlich heißt auch unser Hund bis heute Thiago – der ist mittlerweile schon über zehn Jahre alt."

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