Während draußen die erste Mannschaft des SK Sturm, begleitet von lautstarken Kommandos des Trainerteams, sich den letzten Schliff vor dem Pflichtspielauftakt im Cup gegen Bischofshofen holt, nimmt Benjamin Schunk im Besprechungsraum des Trainingszentrums Messendorf Platz. Der 33-jährige Kölner ist seit Jänner 2025 technischer Direktor der Schwoazn und Nachfolger von Paul Pajduch, der Teil des Hoffenheim-Exodus im Herbst 2024 gewesen ist.
Es wird heute nicht um eventuelle Probleme beim Decodieren des steirischen Dialekts gehen, verspreche ich vor Beginn des Gesprächs. Diese Feststellung in einem Zeitungsinterview aus dem letzten Frühling sei ohnehin ein Missverständnis gewesen, lacht Schunk. Der Rheinländer kann dem Steirischen sogar einiges abgewinnen. Einige Redewendungen, die es im Bundesdeutschen nicht gibt, möchte er gerne in seinen Sprachgebrauch aufnehmen. "Das geht sich nicht aus", nennt er unter anderem.
Ausgegangen ist sich in der folgenden Stunde ein kompakter Überblick über das Tätigkeitsfeld des engsten Mitarbeiters von Sportchef Michael Parensen. Kaderplanung sei das in erster Linie, sagt Benjamin Schunk, der vor seiner Zeit in Graz sechs Jahre für Bayer Leverkusen gearbeitet hat. Was unter diesem Begriff alles zu subsummieren ist, wird im Gespräch aufgelöst.
Außerdem reden wir über seine Einschätzung der Sommervorbereitung, ob es notwendig ist, Sturms Spielstrategie weiterzuentwickeln und was ihn am Fußball stört. Nicht zuletzt fanden die Themen Nachwuchs und Infrastruktur reichlich Platz. Was sagt Schunk zu den Umbauplänen für Liebenau? Ein logischer Schritt und genau angemessen.

90minuten: Sturm ist am Ende der Vorbereitung angekommen. Bei meinem Besuch im Trainingslager in Irdning hatte ich den Eindruck: Da ist Ruhe und Selbstverständnis in der ganzen Gruppe. Wie würden Sie den aktuellen Zustand des SK Sturm kurz vor dem Pflichtspielauftakt beschreiben?
Benjamin Schunk: Ich habe oftmals das Gefühl, dass sich sehr viel auf die Vorbereitung konzentriert. Aber da wird ja nicht die erste Elf für die gesamte Hinrunde festgelegt. Es geht mehr darum, eine Basis zu schaffen und die unterschiedlichen Motivationslagen der Spieler zu berücksichtigen. Es gibt neue Spieler, die sich beweisen wollen und die in die Mannschaft integriert werden müssen. Es gibt Profis, die schon sehr lange dabei sind, die mitunter nicht den Impuls haben, sich täglich so zu präsentieren, als würde es um alles gehen, sondern an ihren Grundlagen arbeiten. Insgesamt sind wir auf einem guten Level. Keiner fällt ab, weder technisch noch hinsichtlich der Fitness. Ich finde, wir machen das alles mit einer ausgeprägten Ruhe und Akribie.
90minuten: Trotz der unterschiedlichen Ausgangslagen und Motivationen: Gibt es so etwas wie eine inhaltliche Klammer über diesem Sommer?
Schunk: Bei Sturm geht es in erster Linie um die Spielidee, die den Verein in den letzten Jahren geprägt hat. Bei den Neuen geht es ums Kennenlernen, bei denen, die sie schon kennen, ums Auffrischen. Was wollen wir mit dem Ball, was wollen wir gegen den Ball machen und was bedeutet das für die einzelne Position? Und dafür, wie wir spielen, ist die Fitness ein wesentlicher Punkt, weshalb wir auch darauf großen Wert legen.
90minuten: Wenn wir zu Ihrer konkreten Rolle im Verein als technischer Direktor kommen: Wie würden Sie die beschreiben?
Schunk: Scouting plus Recruitment und das zusammen ist für mich Kaderplanung. Die Scoutingprozesse sind vor der Sommerpause weitestgehend abgeschlossen. Wir besprechen aktuell im Büro die Spieler, die am Tisch liegen und kaum noch neue Leute. Wer passt zu uns, wie stellt sich das wirtschaftlich dar, wo gibt es Zweifel, wer wird eventuell doch höher gerankt? Natürlich geht es auch um potenzielle Abgänge. Da spielt die Vorbereitung eine Rolle und wie sich die Spieler dort präsentiert haben. Wo gibt es Fortschritte oder Rückschritte? Es ist also zweigeteilt: Zum einen nah an der Mannschaft und zum anderen am Transfermarkt unterwegs sein.
Einen solchen Weg zu haben, ist eine Stärke. Das einfachste Beispiel ist: Bei Arjen Robben haben alle gewusst, dass er nach innen zieht und schießt. Trotzdem konnte es keiner verhindern.
90minuten: Wie gestaltet sich dabei die Zusammenarbeit mit Sportchef Michael Parensen? Sind Sie der, der fertige Dossiers vorlegt und dann wird das besprochen, oder wie kann man sich das vorstellen?
Schunk: Wir haben im Scouting gewisse Dinge verändert. Zur besseren Vergleichbarkeit haben wir am Ranking gearbeitet, mit dem wir die Spieler evaluieren. Auch die Zuständigkeiten der Scouts wurden durch klare Verantwortlichkeiten angepasst, an denen sie am Ende auch gemessen werden. Von den Scouts kommt also schon sehr viel Input und bei mir läuft das zusammen. Entschieden und bewertet wird das alles dann gemeinsam in der Gruppe und da ist Michael als Letztverantwortlicher natürlich involviert. Ich erstelle keine fertigen Dossiers, die dann dem Chef vorgelegt werden. Es ist ein gruppendynamischer Prozess. Meine vielleicht wichtigste Rolle in diesem Ablauf ist es, zu checken, ob die interessanten Spieler für uns überhaupt machbar sind. Die Scouts sind sensibilisiert und wissen zum Beispiel, dass ein High-Performer aus einer Top-5-Liga für uns wirtschaftlich kein Thema ist. Bei denen, die in die engere Auswahl kommen, schaue ich dann genauer hin.
90minuten: Die Scouts arbeiten in unterschiedlichen Märkten, in denen Sie Spieler beobachten. Welchen dieser Märkte haben Sie aktuell besonders im Fokus?
Schunk: Das würde ich jetzt ungerne konkret benennen (lacht). Aber es ist ja ein Stück weit sichtbar, aus welchen Ländern und Gegenden wir Spieler holen. Grundsätzlich ist es so: Es gibt Märkte, wo wir mit einem Netzwerk arbeiten und auf Zuruf Spieler prüfen, die uns als verfügbar gemeldet werden. Und es gibt Märkte, in denen wir flächendeckend unterwegs sind.
90minuten: Gibt es Märkte, die Sturm von vornherein ausschließt?
Schunk: Nein. Es geht immer darum, sich im Vorfeld mit dem Umfeld und der Kultur, aus der jemand kommt, zu beschäftigen. Was hat das für Konsequenzen und was müssen wir leisten, damit der Spieler bei uns performen kann? Mit Wisler Lazarre und Ismaël Jabateh etwa, die diesen Sommer zu Sturm II gekommen sind, haben wir uns vor dem Transfer intensiv auseinandergesetzt. Beide sind Franzosen und noch sehr jung, aber charakterlich komplett unterschiedlich. Wir müssen uns dann überlegen: Wie schaffen wir es, die Jungs von Tag eins an abzuholen und ihnen die bestmögliche Integrationsplattform zu bieten?

90minuten: Sie sind im Winter 2024/25 gekommen und hatten jetzt eine halbe Saison und eine Sommervorbereitung, um sich den SK Sturm im Detail zu Gemüte zu führen. Der Verein verfolgt seit einigen Jahren eine klare Strategie, wie man spielen will. Sehen Sie Potenzial und Notwendigkeit, diese Strategie weiterzuentwickeln, auch hinsichtlich des Themas der Ausrechenbarkeit für die Konkurrenz?
Schunk: Wir haben uns klar dazu bekannt, diesen eingeschlagenen Weg so fortzuführen. Einen solchen Weg zu haben, ist eine Stärke. Das einfachste Beispiel ist: Bei Arjen Robben haben alle gewusst, dass er nach innen zieht und schießt. Trotzdem konnte es keiner verhindern. Wenn du in dem, was du machst, stark bist, ist das nichts, was decodiert oder verhindert werden kann.
90minuten: Das folgt dem, was mir Jürgen Säumel im Trainingslager erklärt hat. Ihm ginge es in dieser Sommervorbereitung in erster Linie darum, das zu perfektionieren, was da ist.
Schunk: Ja. Und ich glaube, das ist der richtige Weg. Mit der Zeit ergeben sich aber Situationen, wo wir durch gewisse Umstände ein wenig an Stellschrauben drehen müssen. Letzte Saison haben wir aus der Not der Unterzahlmomente heraus die Dreierkette geboren, was am Ende auch eine Form der Weiterentwicklung war. Aber das sind Elemente, die den grundlegenden Weg ergänzen, ihn aber nicht in eine andere Richtung lenken.
90minuten: Wie stark ist der Input für Ihre Arbeit, der direkt aus dem Trainerteam kommt und wie intensiv ist der Austausch im Alltag mit Jürgen Säumel und Co.?
Schunk: Der Austausch ist sehr intensiv. Das Trainerteam ist groß. Michael Parensen hat noch mehr Austausch, was den Cheftrainer betrifft, aber mit dem gesamten Trainerteam inklusive Co-Trainern, Analysten und dem Athetikbereich spreche ich viel und ich finde das auch sehr wichtig. Und: Wir reden sehr ehrlich miteinander. Wir haben unterschiedliche Perspektiven und schmieren uns mit unseren Sichtweisen keinen Honig ums Maul. Insgesamt sehe ich diese Interaktion auf einem sehr hohen Level.

90minuten: Wie ganzheitlich ist Ihr Blick auf den Verein? Beschäftigen Sie sich auch verstärkt mit Sturm II und dem Nachwuchs oder ist Ihre Arbeit sehr konzentriert auf das, was den Profibetrieb anlangt?
Schunk: Der Schwerpunkt liegt auf der ersten Mannschaft, aber zum Beispiel haben wir diesen Sommer ordentlich Zeit in Sturm II investiert. Es wäre vermessen zu sagen, dass ich einen großen Einfluss auf die Jugendteams habe. Aber auch da haben wir den einen oder anderen Impuls im nationalen Scouting und Recruitment gesetzt.
90minuten: Sie kommen ursprünglich aus dem Nachwuchsscouting.
Schunk: Die ersten Jahren in Leverkusen, ja.
90minuten: Lange Zeit waren die Nachteile gegenüber Red Bull und den Wiener Vereinen bei der Infrastruktur und den zur Verfügung stehenden Mitteln im Nachwuchsbereich ein Thema. Hat sich durch die Erfolge der letzten Jahre etwas verändert?
Schunk: Allein durch den Bau des neuen Damen- und Nachwuchstrainingszentrums entsteht etwas. In den Gesprächen mit Jugendspielern merken wir außerdem, dass der Name Sturm zieht. Die Entwicklung von Sturm II und die Beispiele, die es von dort in die erste Mannschaft geschafft haben, tragen auch zu einer positiveren Sichtweise auf unseren Nachwuchs bei. Die Performance in der Youth League hat Aufsehen erregt und die Vergangenheit von Sturm-II-Cheftrainer Christoph Wurm bei den Nachwuchsnationalteams und der Akademie in St. Pölten ist ein wichtiger Punkt. Wir haben eine gute Stärke für die Gespräche mit den Spielern entwickelt und können gute Argumente auf den Tisch legen.
Ich sehe für uns die absolute Notwendigkeit, dass etwas passieren muss. Aufgrund der sportlichen Performance und vor allem aufgrund der Wucht, die dieser Verein hat.
90minuten: In der heimischen Liga ist und bleibt Red Bull das finanzielle Maß aller Dinge. Auch Vereine wie Rapid oder der LASK haben aufgrund ihrer Rahmenbedingungen Vorteile. In den letzten Jahren konnte Sturm das durch seinen neuen Weg kompensieren. Ist so etwas auf Dauer möglich, oder schlägt das Geld irgendwann automatisch zurück?
Schunk: Was den Umsatz betrifft, werden wir nicht auf das Level von Red Bull kommen. Aber die sportliche Rolle zu bestätigen, muss unser Anspruch sein. Es kann nicht immer die Meisterschaft sein. Wenn Red Bull mit seinen Möglichkeiten top arbeitet, ist es schwer für andere Teams. Aber aus unserem Weg und unseren Voraussetzungen müssen wir das Beste herausholen. Neben dem sportlichen Erfolg, der internationale Spiele bedeutet, müssen wir es immer wieder schaffen, Spieler mit Potenzial zu holen, die wir entwickeln und in Folge lukrativ verkaufen können. Wir brauchen das, um die Nachteile gegenüber der Konkurrenz hinsichtlich ihrer Ownership-Modelle und der Infrastruktur zu kompensieren.
90minuten: Noch einmal Stichwort Infrastruktur. Sturm unternimmt, wo man es in der Hand hat, aktuell viel. Beim Stadion hat der Verein auch Möglichkeiten ein- und mitzuwirken, ist aber immer Passagier, weil Liebenau im Eigentum der öffentlichen Hand und man von politischen Entscheidungen abhängig ist. Wie nehmen Sie die langjährige Stadiondebatte in Graz als jemand wahr, der erst vor kurzem dazu gestoßen ist?
Schunk: Ich kenne es aus Deutschland. Wenn etwas in öffentlicher Hand ist und es heißt: Wir gehen es jetzt an – dann kannst du das Thema fünf-sechs Jahre beiseitelegen. Das Thema in Graz ist für mich nicht ganz greifbar. Ich sehe für uns die absolute Notwendigkeit, dass etwas passieren muss. Aufgrund der sportlichen Performance und vor allem aufgrund der Wucht, die dieser Verein hat. Mit Christian Jauk haben wir den richtigen Präsidenten, der darauf aufmerksam macht und das vorantreibt. Wenn ich mir ansehe, was in unseren anderen Infrastrukturprojekten, wo die Stadt involviert ist, weitergegangen ist, bin ich jetzt einmal vorsichtig optimistisch für Liebenau.

90minuten: Die Pläne, die für das Grazer Stadion jetzt am Tisch liegen, wären ausreichend für Sturm – so sie tatsächlich umgesetzt würden?
Schunk: Ich finde schon und in der Tiefe, wie es vorliegt, absolut gerechtfertigt. Der Erfolg von Sturm war kein One-Hit-Wonder und wir leben in der zweitgrößten Stadt Österreichs. Der Verein hat eine Riesenanhängerschaft und die Emotionen rund um Sturm sind groß. Für mich wäre dieser Umbau der logische Schritt und genau angemessen.
Wie so oft beim Thema Stadion, entspann sich auch in dieser Interviewsituation eine Diskussion über die Relevanz und die Argumente für Investitionen in den Sport, auch in Zeiten komplexer Budgetsituationen für Stadt, Land und Bund. Internationale Beispiele werden angeführt, Möglichkeiten der erweiterten Nutzung einer umgebauten Arena eingebracht und Wertschöpfungsverluste für Graz durch Champions-League-Spiele in Klagenfurt vorgerechnet. Ein ehemaliger Wiener Bürgermeister wird mit seiner Einschätzung von Wahlkampfzeiten als solche der fokussierten Unintelligenz zitiert und eine manchmal fehlende Rationalität der politischen Entscheidungsfindung festgestellt. Der ebenfalls anwesende Pressechef von Sturm, Stefan Haller, bringt sich ein und beschreibt seine Erfahrungen in vielen Stadien, die er mit Sturm besucht hat. Bevor wir zum geplanten Frage-Antwort-Spiel zurückkehren, reden wir noch über gesellschaftliche Relevanz, Steuern, Mehrfachnutzungsmöglichkeiten, nicht nachvollziehbare Maulkörbe für die Verfasser der Machbarkeitsstudie und die simple Notwendigkeit, das Thema Stadionumbau in Liebenau in der öffentlichen Debatte positiver aufzuladen.
90minuten: Wir haben im Podcast „BlackFM“ unlängst Andreas Schicker gefragt, wo er Sturm in der deutschen Bundesliga tabellarisch ansiedeln würde. Ohne seine Antwort zu spoilern, wo würden Sie den Verein dort platzieren?
Schunk: Im Mittelfeld der Liga. Ich glaube, dass die Art, wie wir Fußball spielen, uns in dieser Liga entgegenkommen würde.
Viele denken sich, jetzt muss ich schnell den nächsten Schritt machen, sonst kommt vielleicht ein halbes Jahr später einer, der mir meinen Job wegnimmt.
90minuten: Das war auch Schickers Antwort. Ein Frage zu Ihnen persönlich: Sie sind aus Ihrem Heimatland nach Österreich gegangen. Was war der Hintergedanke? Sehen Sie Sturm als Sprungbrett für eine Rückkehr in eine höhere Position oder ist das hier für Sie ein langfristig gedachtes Projekt?
Schunk: Den Sprungbrett-Gedanken hatte ich nie. Mich hat nie angetrieben, diesen Wechsel zu machen, um einige Zeit später dadurch dort oder dahin zu kommen. Nach sechs Jahren in Leverkusen hatte ich das Gefühl, es wäre ein ganz guter Zeitpunkt etwas Neues zu machen. Dabei ging es mir darum, Sachen bewegen und gestalten zu können. Vielleicht kommt in einiger Zeit wieder der Gedanke, dass es Zeit wird für einen nächsten Schritt. Vielleicht werde ich auch entlassen. Nach Graz zu kommen hat sich jedenfalls richtig und logisch angefühlt und ich fühle mich sehr wohl.
90minuten: Sie wohnen also nicht zur Sicherheit im Hotel, wie so mancher Protagonist bei Sturm aus früheren Tagen?
Schunk: Nein, das tu ich nicht (lacht). Das ist leider tatsächlich etwas, was mich im Fußball total stört. Es gibt eine latente Gefahr, dass von links oder rechts irgendwer reinfliegt, der deine Arbeit übernimmt. Es gibt kaum eine akademische Einstiegshürde, du musst nichts vorweisen, um in eine Rolle zu kommen. Es gibt viele Ex-Profis, die reindrängen und in Folge viele Personalwechsel. Das schafft ein Umfeld, das an sich schon einmal gefährlich ist. Viele denken sich, jetzt muss ich schnell den nächsten Schritt machen, sonst kommt vielleicht ein halbes Jahr später einer, der mir meinen Job wegnimmt. Dazu kommen schon große Gehaltsunterschiede bei kleinen Aufstiegen. Nicht wenige nehmen den erstbesten Step, der oft gar nicht den Riesenfortschritt darstellt, um nur ein bisschen vorwärtszukommen. Der Weg, den Sturm mit seiner Spielidee, der mittel- und langfristigen Planung und der Kontinuität geht, stellt sich gegen einen in vielen Bereichen stattfindenden Trend.
90minuten: Sturm geht erneut als Titelverteidiger in die Saison. Sie werden mir jetzt irgendeine ausweichende Antwort darauf geben, ich frage aber trotzdem: Ist der Meistertitel erneut das Ziel?
Schunk: Meinem Naturell entspricht es schon. Ich hasse es zu verlieren, habe Bock etwas zu erreichen. Aber das treibt hier alle an, das bestmögliche herauszuholen. Das ist der maximale sportliche Erfolg, aber eben auch, weil das für die Weiterentwicklung des Vereins so wichtig ist, eine Plattform für Spieler zu bieten, wo sie sich entwickeln können. Im besten Fall ergänzt sich beides.