David Puczka und Juventus: "Will Minuten in der Ersten!"
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David Puczka und Juventus: "Will Minuten in der Ersten!"

Im Sommer 2024 wagte das ÖFB-Talent den Sprung zu Juventus Turin. Mit 90minuten spricht der Linksverteidiger über seine Zeit in Italien und darüber, wie nah er schon an der ersten Mannschaft dran ist.

"Es war der richtige Schritt. Bereuen tu ich es nicht", sagt David Puczka im exklusiven Gespräch mit 90minuten über seinen Wechsel nach Italien.

Der 20-Jährige ist seit der Saison 2024/25 Teil von Juventus Turin – genauer gesagt von Juventus Next Gen, der zweiten Mannschaft der "Alten Dame", die in der dritthöchsten Liga, der Serie C, spielt. Die Erwartungshaltung ist klar: "Mein Ziel ist es, so schnell wie möglich in die Erste zu kommen und dort Minuten zu sammeln."

Noch wartet der junge Österreicher auf diese Chance. Bis dahin will er in der zweiten Mannschaft "so viel Minuten und Scorer sammeln wie möglich".

Der Konkurrenzkampf in Turin ist allerdings hart. "Am Anfang hab ich fast immer 90 Minuten gespielt. Danach hat der Trainer nach den ersten Nationalteamspielen im September begonnen, mehr zu rotieren. Eine Begründung habe ich auch nicht wirklich bekommen. An den Ergebnissen sieht man eh, das es nicht so gut aufgegangen ist", erzählt Puczka offen.

"Am Anfang war es schon eine schwere Umstellung"

Der Linksverteidiger wechselte im Sommer 2024 von der Admira zu Juventus – ein Schritt, den er selbst nicht kommen sah. "Beim Länderspiel der U19 gegen Italien haben sie mich gesehen."

"Zuerst hat man sich mal angehört, was der Verein zu sagen hat. Wenn ich für die U20 eingeplant gewesen wäre, weiß ich nicht, ob ich es gemacht hätte. Weil noch ein Jahr Jugendfußball spielen, wollte ich nicht. Als sie gesagt haben, dass sie mich für die zweite Mannschaft einplanen, war es dann eh relativ schnell klar."

Puczka im U21-Spiel gegen Wales
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Puczka im U21-Spiel gegen Wales

Überrascht war er trotzdem: "Ich war schon überrascht, weil damit rechnest du nicht, dass da auf einmal Juve anklopft."

Die ersten Wochen in Italien waren herausfordernd – neue Umgebung, neue Sprache, neuer Rhythmus. "Ich bin alleine gekommen. Am Anfang war es schon eine schwere Umstellung. Es war nicht so einfach, aber man lebt sich schnell ein. Turin ist eine schöne Stadt."

Auch sprachlich hat sich der Österreicher weiterentwickelt: "Verstehen tue ich schon vieles. Sprechen probiere ich auch schon mittlerweile. Also es ist nicht mehr so schlecht, wie’s davor war. Ich lerne mit einer App, die mir der Verein gegeben hat."

"Körperlich sicher auf einem besseren Niveau"

Auf dem Platz hat Puczka schnell gemerkt, wie hoch das Tempo in Italien ist. "Als ich anfangs zum Training gekommen bin, war ich immer so tot danach. Mittlerweile habe ich mich schon daran gewöhnt. Körperlich bin ich sicher auf einem besseren Niveau. Der Fokus liegt in der Defensive, das war der wichtigste Punkt, das zu verbessern."

Hin und wieder darf er auch mit den Profis trainieren – ein Vorgeschmack auf das, was er erreichen will: "Bei Igor Tudor durften gegen Ende der Saison schon einige mittrainieren. Das war schon sehr gut."

"Ich übernehme gern Verantwortung. Ich bin mir schon immer sicher, dass ich den reinhaue."

David Puczka liebt es, Elfmeter zu schießen.

Besonders beeindruckt haben ihn die jungen Stars im Juve-Kader. "Kenan Yildiz und Sergio Conceição sind richtig gute Spieler", sagt er anerkennend.

Puczka übernimmt gerne Verantwortung

Seinem Ex-Verein aus der Südstadt ist Puczka nach wie vor sehr verbunden, kickte er doch sieben Jahre lang für die Admira. "Wenn ich Zeit habe, schaue ich gerne die Spiele der Admira. Es war schon eine leiwande Zeit", sagt er und lobt die Nachwuchsarbeit seines Ex-Klubs: "Die Admira-Akademie hat eine gute Ausbildung. Sie geben einem jungen Spieler die Chance."

Mittlerweile ist der 20-Jährige auch im österreichischen U21-Nationalteam angekommen. Unter Peter Perchtold ist Puczka gesetzt – und rechtfertigt das Vertrauen mit Leistung: Zwei verwandelte Elfmeter, zwei Tore. "Ich übernehme gern Verantwortung. Ich bin mir schon immer sicher, dass ich den reinhaue." Auch deshalb lässt er sich Standards nur ungern nehmen. "Standards sind schon etwas sehr Starkes von mir. Wenn ich am Platz bin, ist eh klar, wer die Elfmeter, Freistöße und Ecken schießt."

Puczka debütierte bereits mit 17 Jahren in der ersten Mannschaft der Admira
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Puczka debütierte bereits mit 17 Jahren in der ersten Mannschaft der Admira

Nun will sich der Linksverteidiger bei Juventus Next Gen weiterentwickeln – das große Ziel: die Playoffs. Der Weg dorthin ist kein einfacher.

Hartes Pflaster Juve-Jugend

Die Talentschmiede der Turiner gilt als hartes Pflaster. Dennoch hat sie bereits einige bekannte Namen hervorgebracht: Kenan Yildiz, Radu Drăgușin, Nicolò Fagioli oder Dean Huijsen sind nur ein paar der Namen.

Letzterer musste allerdings Umwege gehen – über die AS Roma und Bournemouth fand der Spanier schließlich erst seinen Platz bei Real Madrid. Bei Juventus kam er unter Thiago Motta nur auf zwölf Einsatzminuten, ehe er den Klub verlassen musste. Ein Beispiel dafür, wie schwierig der Durchbruch im schwarz-weißen Nachwuchssystem sein kann.

Auch Tottenham-Verteidiger Dragusin schaffte seinen Durchbruch erst bei Genua, nachdem er Juventus Turin verlassen hatte.

Gelingt der große Durchbruch also nur nach einem Abschied aus Turin? Das will Puczka so nicht stehen lassen: "Es gab letztes Jahr einige, die Spielminuten bekommen haben. Zum Beispiel Savona, Mbangula oder Kenan Yildiz."

Seine Hoffnung ist klar – eines Tages selbst zu jenen Namen zu gehören, die den Sprung aus der Juve-Akademie in den großen Fußball geschafft haben.

VIDEO: Die Talenteschmiede von Admira Wacker

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