Abstiegskampf: Die (Un-)Formtabellen der Qualigruppe
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Abstiegskampf: Die (Un-)Formtabellen der Qualigruppe

Wer muss in die 2. Liga? Die vier Kandidaten, die um den Klassenerhalt kämpfen müssen, stehen inzwischen fest. Wirklich positiv herausstechen konnte zuletzt kein Verein mehr.

Die Qualifikationsgruppe der ADMIRAL Bundesliga biegt in ihre entscheidende Phase ein.

Die 30. Runde am Samstag (ab 17:00 Uhr) im LIVE-Ticker >>>

Mit dem LASK und dem TSV Hartberg sind bisher nur zwei Vereine fix vor dem Abstieg gerettet. Die anderen Klubs kämpfen drei Runden vor Schluss nach wie vor ums nackte Überleben.

Die aktuelle Tabelle:


Mit dem SCR Altach, der WSG Tirol, Austria Klagenfurt und dem GAK trifft es vier Vereine, die eigentlich schon seit Saisonbeginn, spätestens aber ab Herbst, eng beisammen im Tabellenkeller stecken.

Punkteteilung kein Faktor?

Eine untergeordnete Rolle spielt bis jetzt die Punkteteilung: Derzeit liegen die WSG auf dem dritten und Altach auf dem sechsten Platz einen Zähler auseinander. Ohne Halbierung nach 22 Runden wären die Positionen ident, der Abstand mit drei Punkten außerdem immer noch minimal.

So würde die Tabelle nach 29 Runden ohne Punkteteilung aussehen:

Platz

Verein

Punkte

Direktes Duell

7

LASK

52

8

TSV Hartberg

37

9

WSG Tirol

26

10

Austria Klagenfurt

26

11

GAK

23

12

SCR Altach

23


Ein gutes Argument für Gegner der Punkteteilung ist der Admira-Abstieg nach der Spielzeit 2021/22: Trotz einer bis dahin schwachen Saison hielten die Südstädter nach dem Grunddurchgang bei 20 Punkten, sieben mehr als der Tabellenletzte SCR Altach. Dieser Vorsprung wurde durch die Teilung teilweise ausradiert, die Vorarlberger spielten einen überraschend guten Qualifikationsdurchgang und zogen vorbei.

Ohne Eingriff des Ligaformats hätte die Admira am Ende 31, Altach 29 Punkte auf dem Konto gehabt.

Ein ähnliches Szenario ist auch in dieser Saison nicht auszuschließen, wobei die Rahmenbedingungen deutlich weniger dramatisch ausfallen. Den größten Vorsprung hatte nach 22 Runden Austria Klagenfurt mit fünf Punkten, die Formkurve der Kärntner zeigt aber schon seit Monaten mehr und mehr nach unten.

Die Klagenfurt-Bilanz seit Anfang Dezember:

Runden

Punkteschnitt

Tordifferenz

16 bis 22

0,85

- 2

23 bis 29

0,71

- 11


Sollte es am Ende nicht reichen, könnte sich Klagenfurt als Opfer des Systems fühlen - sportliche Argumente für einen Klassenerhalt hatte man zuletzt aber nur mehr selten. Mit Hartberg wartet am letzten Spieltag ein unangenehmer Gegner, es wäre eine gute Gelegenheit, um in letzter Sekunde doch Bundesligatauglichkeit unter Beweis zu stellen.

Die (Un-) Formtabelle der Qualifikationsgruppe

Auch die anderen Abstiegskämpfer mühen sich durch das Playoff. Positiv für sie am Erfolgslauf des LASK ist, dass gegen die Linzer derzeit alle verlieren. Man kann die Entscheidung also unter sich ausmachen.

Die Bilanz der Qualigruppe vor Runde 30:

Verein

Punkte

Punkteschnitt

Siege

LASK

21

3,00

7

TSV Hartberg

11

1,57

3

WSG Tirol

7

1,00

2

SCR Altach

7

1,00

2

GAK

7

1,00

1

Austria Klagenfurt

5

0,71

1


Keiner der vier Vereine hat nach sieben Spielen mehr als zwei Siege auf dem Konto. Mit Konstanz sticht nur der GAK heraus, der immerhin aus fünf Spielen Punkte mitnehmen konnte. Im Gegensatz zu WSG und Klagenfurt haben die Grazer aber auch noch ein Spiel gegen den LASK offen.

Auch im Vergleich zu den letzten Jahren wird in dieser Saison spärlich gepunktet. 6,5 Zähler haben die vier schwächsten Vereine zwischen Runde 22 und 29 gesammelt, weniger als in den letzten drei Spielzeiten.

Punkteschnitt der vier schwächsten Bundesliga-Vereine zwischen Runde 22 und 29:

Saison

Vereine

Schnitt

2023/24

Lustenau, WSG, Altach, BW Linz

8,50

2021/22

Admira, Hartberg, Ried, Altach

8,25

2022/23

Ried, Altach, Hartberg, WSG

7,25

2024/25

GAK, Altach, Klagenfurt, WSG

6,50


Diesen Zahlen entsprechend flach verlaufen die Punktekurven der vier Abstiegskandidaten. Während in Klagenfurt seit Runde 24 eigentlich kaum noch etwas vorangeht, stagniert die WSG Tirol seit zwei Wochen.


Weil es keinem Verein gelingt, sich nachhaltig abzusetzen, verschieben sich die Positionen im Tabellenkeller von Spieltag zu Spieltag einigermaßen stark.

Fans in Tirol und Klagenfurt können sich mit der Tatsache trösten, dass ihre Klubs die rote Laterne in der Qualifikationsgruppe bisher vermeiden konnten. In Sicherheit wiegen sollte man sich deshalb aber nicht: Auch die schon erwähnte Admira belegte vor ihrem Abstieg nie den letzten Platz, rutschte aber ausgerechnet am letzten Spieltag dorthin.


Torschützenkönig aus der Qualigruppe?

Seit der Modus-Umstellung in der Saison 2018/19 wurden alle Torschützenkönige von Vereinen aus dem oberen Playoff gestellt - mit einer Ausnahme: 2021/22 teilten sich Giacomo Vrioni von der WSG Tirol und Karim Adeyemi (Red Bull Salzburg) den Titel. Der Albanier konnte aber erst in den zusätzlichen Spielen des Europacup-Playoffs gleichziehen.

In der laufenden Saison ist das Rennen noch offen: Der Führende, Ronivaldo, trifft in der Meistergruppe weniger konstant, erster Verfolger ist Otar Kiteishvili. Dahinter lauern dann auch schon Maximilian Entrup und Patrik Mijić, mit zwei Toren Rückstand.

Die beiden Mittelstürmer konnten die Favoritenrollen ihrer Vereine ausnützen und gehen als heiße Anwärter in die letzten Runden.

Torschützenliste der Qualifikationsgruppe (seit Runde 23):

Platz

Spieler

Tore

1

Maximilian Entrup (LASK)

5

2

Patrik Mijić (Hartberg)

4

3

Dejan Toshevski (Klagenfurt)

3

4

10 Spieler

2


Auch die Qualifikationsgruppe insgesamt zeichnet sich 2024/25 durch viele Tore aus, nur zwei fehlen noch auf den Wert aus dem Vorjahr (61). Umgekehrt fällt die Meistergruppe in dieser Saison eher torarm aus: Um 2023/24 zu überholen, müssten noch 54 Treffer fallen - das geht sich wohl nicht mehr aus.

Die Statistik der Saison 24/25:

Bewerb

Tore

Tore pro Spiel

Torlose Partien

Meistergruppe

47

2,2

2

Qualifikationsgruppe

59

2,8

2


Deutlich weiter auseinander als in der Tabelle liegen die Vereine bei der Torstatistik. Herausstechen vor allem die Offensivschwäche des GAK und die problematische Defensivbilanz der Austria. Während Daniel Maderner mit seinen zwei Treffern für die "Rotjacken" in der Qualifikationsgruppe als Lebensversicherung dienen muss, fielen 35 Prozent aller Tore im unteren Playoff ins Klagenfurter Tor.

Verein

Tore

Gegentore

Differenz

LASK

19

2

+ 17

TSV Hartberg

12

7

+ 5

WSG Tirol

8

14

- 6

Austria Klagenfurt

10

21

- 11

GAK

3

6

- 3

SCR Altach

7

9

- 2


Insgesamt neun Punkte können sich die Vereine der Qualifikationsgruppe noch holen, es sind also noch einige Verschiebungen möglich. Auf jeden Fall bleibt es spannend: Derzeit mangelt es allen vier Vereinen vor allem an Konstanz. Eine Entscheidung vor dem letzten Spieltag wäre so eigentlich eine Überraschung.

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