David Alaba kann seine Athletik und Dynamik nur selten ausspielen [Legionärscheck]

Der FC Bayern hätte mit einem Sieg gegen Nürnberg den Matchball im Meisterschaftsrennen spielen können. Der Legionärscheck widmet sich der Leistung von ÖFB-Star David Alaba.

Ein Legionärscheck von David Goigitzer

 

Im 4-3-3 im Ballbesitz des FC Bayern agierte David Alaba auf seiner gewohnten Position als Linksverteidiger. Vor ihm war es Kingsley Coman, der die linke Flügelposition besetzte. Zudem hatte er Thiago als linken Achter, sowie Mats Hummels in der Innenverteidiger als Nebenleute. Das Nürnberger Mittelfeldpressing im 4-4-2 störte zunächst den Aufbau der Bayern nicht wirklich und versuchte lediglich Passwege ins Zentrum zuzustellen. Die Außenverteidiger wurden zwar angelaufen, dies geschah jedoch nicht allzu intensiv. Alaba positionierte sich meistens im Sichtfeld der gegnerischen Flügelspieler, weshalb diesen die Entscheidung, ob sie pressen konnten recht einfach gemacht wurde.

Da die Achter Thiago und Goretzka simpel mannorientiert verfolgt wurden und Sechser Javi Martinez durch den Doppelsturm der Nürnberger ebenfalls Bewachung erhielt, konnte Alaba meist nur geradlinig auf Coman oder den hohen Ball nach vorne spielen. Aufgrund der hohen Qualität Comans im Dribbling konnte man auf diese eher simple Art und Weise den Ball zwar in höhere Zonen tragen, jedoch entstand aus diesen Angriffen selten etwas ertragreiches. Das Ballbesitzspiel der Bayern war schwach verbunden, die (erzwungene) Passwahl David Alabas zeigte dies deutlich. Aufgrund dieser eher lahmen Spielweise konnte David Alaba seine Athletik und Dynamik selten einbringen. Das Angriffsspiel der Bayern verließ sich gänzlich auf die Fähigkeiten der Individuen Thiago und Coman 1vs1-Situationen für sich zu entscheiden. Eine ansatzweise effektive Aktion entstand, als Thiago seitlich herauskippte und Alaba nach vorne schieben konnte. Dies erzeugte kurzzeitige Organisationsprobleme bei den Nürnbergern und man konnte den Ball effektiv ins letzte Drittel bringen, wo Alabas Hereingabe jedoch nichts einbrachte.

Alaba hat keine Anspielstationen nach vorne und muss wieder zu Hummels zurück spielen.

Der defensive Aspekt des Spiels war nur selten Alabas Aufgabenbereich an diesem Nachmittag. Die Münchner hatten 67% Ballbesitz, die Passanzahl hieß 650 zu 324 für den FC Bayern. Die Nürnberger konnten kaum Angriffe verzeichnen, meist gewannen die Gäste den Ball nach Gegenpressing zurück, weshalb David Alaba nur selten in organisierte Defensivsituationen kam. In jenen agierte er jedoch souverän und ließ nichts anbrennen. Beim 1:0 der Nürnberger sah es etwas unglücklich aus, dass Pereira am langen Eck (also David Alabas Seite) nach einer Hereingabe von links zum Schuss kam. Der Ball kam jedoch erst nach einem Schuss an die Stange zu Pereira gesprungen, Alaba war in den Strafraum gerückt um den Schuss zu blocken und hatte hier alles richtig gemacht. Zu Pereira hatte er aufgrund der Distanz keinen Zugriff mehr.

David Alaba rückt weit in den Strafraum, um zu dritt den Schuss des Nürnbergers zu blocken. Dieser prallt nach hinten zu Pereira (rechts am Bildrand).

Pereira kommt an den Ball und Alaba kann nicht mehr rechtzeitig herausrücken um den Schuss zu blocken.

90minuten.at-TV: Nationalteamtrikots Tibet

Schon gelesen?