Österreich konnte nach Slowenien auch auswärts gegen Luxemburg souverän gewinnen. Doch wie kam der Sieg zustande und welche Erkenntnisse brachten die beiden Testspiele?
Eine Analyse von Alex Belinger
In Luxemburg kam es wie erwartet zu einer Vielzahl von Umstellungen gegenüber dem Spiel gegen Slowenien. Jörg Siebenhandl, Andreas Ulmer, Aleksandar Dragovic, Moritz Bauer, Florian Grillitsch, Florian Kainz und Michael Gregoritsch kamen neu in die Startelf. Von Fünferkette wurde auf Viererkette umgestellt. Um genau zu sein: Statt 5-4-1 wurde mit einer 4-2-3-1-Formation gespielt.
Ein 5-4-1 gab es dennoch zu sehen, allerdings beim Gegner. Luxemburg zog eine Fünferabwehr auf, ein Vierermittelfeld davor und presste nur recht zurückhaltend, ließ Österreich in der eigenen Hälfte frei gewähren. Nach nur vier Minuten war diese Defensive jedoch erstmals überwunden, durch einem simplen langen Ball von Sebastian Prödl hinter die Abwehr auf Marko Arnautovic. Die frühe Führung half Österreich natürlich, das Ballbesitzspiel von Fodas Mannschaft war dennoch nicht berauschend, wie der Teamchef selber anmerkte. Er kritisierte zu langsames Passspiel und zu viele Fehlpässe.
Durch das verhaltene Pressing des Gegners waren zwei Innenverteidiger für den Spielaufbau ausreichend, die Außenverteidiger konnten etwas aufziehen. Lazaro und Kainz zogen in die Halbräume, aus dem Duo Arnautovic/Gregoritsch ließ sich stets einer zurück in den Zehnerraum fallen. Prödl und Dragovic sind zwar nicht unbedingt die spielstärksten Innenverteidiger, die Foda zur Verfügung stehen, aber dennoch machten beide eine gute Figur im Aufbau und zeigten immer wieder gute Vertikalpässe ins offensive Mittelfeld. Grillitsch und Baumgartlinger fokussierten sich hingegen vermehrt auf einfache Kurzpässe und Spielverlagerungen.
Luxemburg verteidigt mit einer Fünferabwehr. Kainz ist in den Halbraum gerückt, dafür zieht Ulmer auf links auf.
Foto: © Screenshot ORF
Wie bereits gegen Slowenien war auffällig, wie oft Diagonalläufe aus den Halbräumen Richtung Flügel gezeigt wurden. Kainz und Lazaro positionierten sich eher zentral und attackierten dann die Schnittstelle in der Abwehr, wenn der Ball auf ihrer Seite beim Außenverteidiger war. Ansonsten war das Ballbesitzspiel erneut recht variabel ohne wirklich herausstechenden Fokus. Positiv: gegen die tiefstehenden Luxemburger wurden stets kombinative Lösungen gesucht und nur selten zu undurchdachten hohen Bällen in den Strafraum gegriffen. Gefährlich wurde es vor allem in Umschaltsituationen. Das zweite und das dritte Tor entstanden nach Balleroberungen in der gegnerischen Spielhälfte – obwohl die Balleroberung von Grillitsch beim zweiten Tor sehr einfach ging.