Foto: © GEPA

Konter- und Standardtor bezeichnend für das 325. Wiener Derby

Austria und Rapid trennen sich nach einer stabilen, aber unaufregenden Leistung mit 1:1. Ein Konter und eine Standardsituation führen zu den beiden Treffern, bezeichnend für die Partie, in der es beide Mannschaften Probleme damit hatten, aus dem Positionsspiel heraus Chancen zu kreieren.

Im Allianz Stadion analysierte David Goigitzer

 

Die Mannschaft von Thorsten Fink agierte in einem flachen 4-5-1 Mittelfeldpressing, ließ die Rapidler in der ersten Aufbauphase drucklos aufbauen. Die Austria war vor allem auf Kompaktheit bedacht, schaffte es auch gut, den Zwischenlinienraum eng zu halten und den Hausherren den Weg dorthin zu verwehren. Die Gäste übten jedoch auch kaum Druck auf den Ballführenden aus, was den Grün-Weißen leichtes Spiel machte, den Ball in den eigenen Reihen zu zirkulieren, zwar eher selten übers Zentrum nach vorne, aufgrund des fehlenden Drucks konnte man jedoch mit recht viel Platz von den Flügeln Angriffe initiieren. Die Achter der Austria hielten immer wieder recht konsequente Mannorientierungen, oftmals war Prokop an der Seite von Schwab zu sehen und versuchte ihn, stets im Zugrfiffsbereich zu halten.

Thorsten Fink ließ seine Mannschaft passiv agieren.

Im flachen 4-5-1 spielten die Mittelfeldreihe breiter als die Abwehrkette, Venuto und Pires sollten so besseren Zugriff auf die breit und hoch agierenden Außenverteidiger der Gastgeber haben. Dieser Zugriff war generell nicht oft gegeben, da Rapid ja schnell zirkulieren konnte und die Außenverteidiger öfters frei angespielt werden konnten. Venuto und Pires kamen da oft ein oder zwei Schritte zu spät. Nach der Einwechslung von Petsos, der etwas mehr nach links kippte als Schwab zuvor, wurden Positionswechsel zwischen Bolingoli und Schobesberger öfter genutzt. Hierbei rückte Bolingoli in den Halbraum ein und Schobesberger raus. Dies verwirrte vor allem Venuto, der nicht wusste, an wen er sich orientieren sollte, weshalb Rapid sich so immer wieder frei spielen konnte. In der Anfangsphase hatten die Hausherren zwar noch Probleme damit, vom Flügel in die Mitte zu kommen. Bessere Positionierungen von Joelinton für Pässe in den Zehnerraum sowie Doppelpässe zwischen den Flügelspielern und den Außenverteidigern wurden vor allem nach dem Spielabbruch besser genutzt.

Austria zu Beginn sehr direkt

Rapid wurde am Aufbau nicht sonderlich gestört, weshalb die zentralen Mittelfeldspieler meist vor den Innenverteidigern agierten um von dort Einfluss auf das Spiel zu nehmen. Dennoch war es ersichtlich, dass Rapid bei situativem Druck einen Dreieraufbau im Repertoire hatte. Ljubicic kippte entweder mittig zwischen beide Innenverteidiger ab, oder später Petsos auf links neben eben jene. Ein komplettes Abkippen war jedoch selten vonnöten, da die Austria Achter kaum neben Monschein nach vorne rückten, und Monschein selbst vor allem im Rückwärtspressing wirksam Druck erzeugen konnte, alleine jedoch nicht viel auszurichten wusste.

Die Violetten agierten vor allem in den ersten 15 Minuten sehr direkt, nach Ballgewinn wurde sehr schnell umgeschaltet und meist Monschein gesucht, der sich immer wieder in den Räumen hinter den aufgerückten Rapid-Außenverteidigern anbot. Bis auf Monschein gab es jedoch kaum Spieler, die wiederholt in die Tiefe gingen, was dann vor allem im Positionsspiel der zweiten Halbzeit ein Problem wurde. Wie es bereits von der Austria bekannt ist, kippte Raphael Holzhauser oft links neben die Innenverteidiger und dirigierte von dort aus das Spiel. Der Wiener Neustädter hatte bei der Austria die meisten Balkontakte. Aus der halblinken Position suchte er immer wieder Chipbälle hinter die Abwehr der Rapidler oder diagonale Wechselpässe. Vor allem Raum für die Chipbälle hätte es hier gegeben, die Austria hatte jedoch das Problem, dass keine ihrer Spieler diese anvisierte.

 

>>> Weiterlesen - Seite 2: Zahnlose Gäste und Rapids Variabilität

 

Die 12 WM Stadien im Schnelldurchlauf

Schon gelesen?