Foto: © GEPA Taktik / 2018 / Q1

Konter- und Standardtor bezeichnend für das 325. Wiener Derby (2)

Austria und Rapid trennen sich nach einer stabilen, aber unaufregenden Leistung mit 1:1. Ein Konter und eine Standardsituation führen zu den beiden Treffern, bezeichnend für die Partie, in der es beide Mannschaften Probleme damit hatten, aus dem Positionsspiel heraus Chancen zu kreieren.

Monschein blieb bei Angriffen mit längerem Ballbesitz immer zwischen den Innenverteidigern, Venuto und Pires wollten den Ball meist in den Fuß. Prokop und Serbest hätten diagonal von innen in diese Räume starten können, taten dies jedoch nicht. Blauensteiner und Stangl waren vor allem im zweiten Durchgang etwas präsenter, Blauensteiner konnte durch Vorderlaufen auch einige Male Venuto Raum schaffen, jedoch gab es kaum stabile, anpassungsfähige Freilauf-Mechanismen bei der Austria, die diese Räume hätten Nutzen können, weshalb die Gäste auch so zahnlos bei längerem Ballbesitz wirkten. Im Zwischenlinienraum hatte man stets gut Präsenz, konnte jedoch keine Verbindungen zu Prokop und CO aufbauen, weshalb man aus diesem Räumen wirkungslos blieb.

Rapid zeigte sich im Pressing variabel, aus einer 4-4-1-1-Organisation heraus kreierte man immer wieder 4-2-3-1, 4-4-2 und 4-2-4-Formationen, aber auch 4-5-1- Staffelungen, um der Austria den Ballvortrag zu verwehren. Zwar übte man nicht mit konstant gutem Timing Druck auf den Ballführenden aus, wusste jedoch immer wieder klug Optionen zu versperren und genug den Ballführenden zu stören, sodass die Austria nicht einfach nach vorne kam. Vor allem Murg presste aus dem Zehnerraum immer wieder diagonal auf Pressingopfer Stronati, der die deutlichste Schwachstelle bei der Austria war. Zu oft war die Körperorientierung des Innenverteidigers schlecht, seine Entscheidungen am Ball waren überhastet und fehlerhaft. In Halbzeit zwei richteten sich die Rapidler etwas tiefer aus, ließen die Austria bis zur Mittellinie aufrücken, die aber nur sehr selten Mittel zu Durchbrüchen fanden.

Konter und Standardsituation bringen Tore

Beim 1:0 der Austria in der 62. Minute war Christoph Monschein der Protagonist: Einen Klärungsversuch von Serbest kontrollierte er unter starker Bedrängnis, löste sich aus dem Pressing und leitete auf Prokop weiter. Dieser ging mit Venuto und Pires in eine 4-gegen-3-Situation gegen die Rapid-Viererkette. Von rechts brachte dann Venuto einen Stanglpass in den Strafraum, den Monschein, der aus der eigenen Hälfte nachgesprintet war, zum 1:0 einnetzte. Der Mittelstürmer der Austria hatte einen blendenden Tag, war wohl der beste Spieler der Gäste an diesem Sonntag. Oftmals konnte er Bälle unter hohem Druck festmachen, der junge Ex-Admiraner zeigte eine selten gesehene Pressingresistenz. Zudem war er sehr fleißig im Rückwärtspressing, was seiner Mannschaft immer wieder half.

Rapid konnte nur wenige Minuten später aber den Ausgleich erzielen, Ljubicic konnte an der zweiten Stange recht unbedrängt nach einem Eckball von links ins kurze Eck einköpfen, Blauensteiner war hier etwas zu weit weg und war zu früh gesprungen.

Beide Mannschaften hatten ihre etwas stärkeren, aber keineswegs übermäßig dominanten Phasen. Rapid hatte vor allem im ersten Durchgang in Ansätzen gute Mittel gegen die Austria, war dann aber im Generieren des Abschlusses entweder zu simpel (durch Flanken), oder zu „uneingespielt“ in den Kombinationen vor und um den Strafraum. Die Austria hatte vor allem im Umschaltspiel ihre Möglichkeiten.

 

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