Red Bull Salzburg vs Rapid: Kein Zufallssieg im Duell um lange Bälle und Offensivpressing

Salzburg und Rapid neutralisierten sich über lange Zeit, ganz zufällig ging der Sieg aber nicht an die Bullen. Eine Taktik-Analyse von Alexander Belinger.

In einem über weite Strecken des Spiels sehr ausgeglichenem Cupfinale besiegte Red Bull Salzburg den SK Rapid Wien und holte sich damit das vierte Double in Serie. Rapid trauerte der verpassten Chance nach und haderte mit dem Glück der Salzburger. Das Spiel war von hohem Pressing und langen Bällen geprägt. Die Teams neutralisierten sich über lange Zeit, ganz zufällig ging der Sieg aber nicht an das Team von Oscar Garcia.

 

Der spanische Trainer schickte seine Mannschaft in einer 4-2-3-1-Formation aufs Feld, die erst im Spiel gegen den Ball zum 4-4-2 wurde. Dies bedeutete, dass es nicht zum angekündigten 4-4-2 mit Wanderson als zweiter Spitze und Berisha am linken Flügel kam. Stattdessen spielte Berisha im zentralen Mittelfeld gemeinsam mit Samassekou, Wanderson links außen und Laimer im offensiven Mittelfeld. Laimers Rolle ist dabei bei Ballbesitz nicht ideal, allerdings kann er seine Pressingstärke dadurch bereits weiter vorne einzubringen.

 

Rapid spielte ähnlich, 4-2-3-1 bei eigenem Ballbesitz, 4-4-2 bei Ballbesitz des Gegners. Goran Djuricin kündigte im Interview vor dem Spiel eine offensivere Ausrichtung an. Im letzten Duell mit den Bullen habe er sich auf die Defensive konzentriert, „aber das funktioniert nicht, du kannst nicht nur verteidigen“, meinte der Rapid-Trainer.

 

Rapids Offensivpressing

Der Plan gegen Salzburg war es nun, bereits sehr früh den Spielaufbau zu stören. Szanto und Joelinton attackierten die Innenverteidiger bereits im vordersten Drittel, kurz außerhalb des Strafraums. Dahinter befanden sich ein relativ mannorientiertes Vierermittelfeld und die Viererabwehr.

Aufbauraute der Salzburger gegen Rapids Stürmer. Joelinton zeigt es bereits an: Samassekou ist frei anspielbar. Allerdings tut niemand etwas dagegen, in dieser Szene ist das Mittelfeld zu weit weg und die Stürmer sind zu weit auseinander.

Die erste Folge aus dem hohen Pressing von Rapid waren viele Ballkontakte von Cican Stankovic, der gut ins Spiel eingebaut wurde. Hatte er den Ball, so gingen die Innenverteidiger Miranda und Wisdom auseinander und bildeten eine sogenannte Tormannkette. Joelinton und Szanto positionierten sich daraufhin ebenfalls breiter. Salzburg hatte aber nicht nur die Innenverteidiger als mögliche Anspielstation für Stankovic, sondern auch noch einen Sechser, Berisha oder Samassekou, der mit dem Tormann und den Innenverteidigern im Spielaufbau eine Raute bildete.

 

Samassekou hat in der Regel einen Gegenspieler hinter sich, allerdings nicht immer und dann konnte das Pressing aufgelöst werden. Ein kleines Problem bei Rapid war, dass sich Schwab und Auer zu zweit um Samassekou, Berisha und Laimer kümmern mussten. Dies ergab große Abstände zwischen den Zweien und vereinzelt einen freien und gut anspielbaren Spieler für die Salzburger. Üblicherweise aber wurde einfach die vorderen Optionen zugestellt und die Innenverteidiger dadurch zum hohen Ball gezwungen. Hwang und auch die anderen Offensivkräfte konnten diese nur selten sichern, meistens landeten die Bälle direkt bei einem Verteidiger von Rapid.

Rapids 4-5-1 Mittelfeldpressing mit Szanto neben Schwab und Auer.

Interessant war es noch, dass aus dem 4-4-2 im Offensivpressing in tieferen Zonen ein 4-5-1 wurde, bei dem Szanto neben Auer und Schwab ins Mittelfeld ging. Dies gab den Rapidler etwas zusätzliche Stabilität und erhöhte die Kontrolle im Zentrum ein wenig.

 

Da auch Salzburg einen relativ ähnlichen strategischen Ansatz im Pressing verfolgte, ergab sich einen unruhiges und unschön anzusehendes Spiel mit sehr vielen langen Bälle und dem ständigen Kampf um zweite Bälle. Im Detail unterschied sich das Salzburger Pressing aber und war dabei auch leicht verbessert in der Ausführung.

 

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