Welcher Klub liegt im Österreicher-Topf 2025/26 ganz vorne?
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Welcher Klub liegt im Österreicher-Topf 2025/26 ganz vorne?

Vom Nachtragsspiel zwischen WSG Tirol und Sturm Graz abgesehen, ist die erste Abrechnungsperiode im Österreicher-Topf vorbei. Die Vereine teilen sich einen Millionen-Betrag, 90minuten hat die Anteile berechnet.

In seiner aktuellen Form hat der Österreicher-Topf bald ausgedient. Ab der Saison 2026/27 greift bekanntlich ein neues Regelwerk, das die Legionärsgrenze kippt und nur noch U22-, U24- und U26-Spieler in die Berechnungen einbezieht.

Schon mit der kommenden Spielzeit wird der Geldfluss massiv eingeschränkt, in Verhandlungen der Klubs über die Verteilung der TV-Rechteeinnahmen wurde das Fördersystem zum Kollateralschaden und auf einen Anteil von 10 Prozent gekürzt. 

Auch der vom ÖFB zugeschossene Anteil von jährlich 900.000 Euro wackelt und wird Teil der Verhandlungsmasse zwischen Verband und Liga bleiben. Dass der ÖFB seinen Beitrag einspart, ist laut 90minuten-Informationen schon seit längerem denkbar und wird von so manchem Klubfunktionär kritisch gesehen. 

Zwei Millionen Euro sind so gut wie ausgespielt

Noch gibt es in der laufenden Saison aber rund 6,1 Millionen Euro auszuschütten, das erste Drittel wurde in der ersten Abrechnungsperiode zwischen Runde 1 und 11 bereits ausgespielt. Durch das Nachtragsspiel der WSG Tirol gegen Sturm Graz (Runde 4) im Dezember können sich die Zahlen noch leicht verschieben, 90minuten hat schon jetzt einen Überblick berechnet. 

Wie in der vergangenen Saison hat der TSV Hartberg auch 2025/26 die Nase vorne. Am wenigsten profitieren konnte bis dato der GAK, bei dem in der Spielzeitbilanz fünf Österreicher, aber auch sechs Legionäre mit über 500 Minuten aufscheinen.

Verein

Österreicher-Topf-Minuten

TSV Hartberg

12.716

Austria Wien

11.398

SV Ried

11.310

WSG Tirol

8.282*

SCR Altach

8.151

Blau-Weiß Linz

6.709

GAK

5.098


Das Umlegen auf konkrete Geldbeträge bleibt aufgrund der weiterhin nur kolportierten Dotierung nur eine Annäherung, die zur Berechnung herangezogenen Spielzeitdaten stützen sich auf die Angaben der Bundesliga.

Mit dem Nachtragsspiel korrigiert sich der Anteil der WSG Tirol leicht nach oben, jener der anderen im vierstelligen Ausmaß nach unten.

Verein

Anteil

TSV Hartberg

ca. 400.000 €

Austria Wien

ca. 360.000 €

SV Ried

ca. 360.000 €

WSG Tirol

ca. 270.000 €*

SCR Altach

ca. 260.000 €

Blau-Weiß Linz

ca. 210.000 €

GAK

ca. 160.000 €


Größter Hebel Nachwuchswertung

Dank der Vervierfachung aller von U22-Spielern (Geburtstag nach dem 1.1.2004) absolvierten Minuten geben junge Spieler weiterhin den Ausschlag über die Verteilung des Geldes. Dass dieser Umstand auch in Vertragsverhandlungen eingebracht wird und den Preis junger Österreicher in die Höhe treibt, ist einer der Gründe, warum das System vielen Entscheidungsträgern ein Dorn im Auge war.

Verein

U22-Minuten

U22-Minuten x4

TSV Hartberg

1.844

7.376

SV Ried

1.562

6.248

Austria Wien

1.416

5.734

WSG Tirol

810*

3.240*

GAK

337

1.348

SCR Altach

272

1.088

Blau-Weiß Linz

0

0


Auffällig ist, dass mehrere Vereine ihre Nachwuchsstatistik mit Leihspielern aufbessern. Rund die Hälfte der U22-Minuten des TSV Hartberg wurden von Dominic Vincze absolviert, bei der WSG Tirol zeichnet sich Moritz Wels sogar für 92 Prozent verantwortlich. Ähnliches gilt für Zeteny Jano beim GAK (96 Prozent), Peter Kiedl hat bei der SV Ried 24 Prozent beigetragen.

Bei der Wiener Austria kommt hingegen der eigene Nachwuchs vermehrt zum Zug: Mit 1.416 U22-Minuten nach 11 Runden wurde der Wert aus der gesamten Vorsaison bereits mehr als verdoppelt.

Österreicher-Minuten exklusive U22:

Verein

Minuten

SCR Altach

7.063

Blau-Weiß Linz

6.709

Austria Wien

5.734

TSV Hartberg

5.340

GAK

5.098

SV Ried

5.062

WSG Tirol

5.042*


Was wurde aus dem WAC?

Die Kärntner durften sich in den vergangenen Jahren zu den größten Profiteuren des Österreicher-Topfes zählen, haben der Förderung aber zumindest im ersten und zweiten Abschnitt den Rücken gekehrt. Am achten Spieltag hat der WAC acht Legionäre in seinen Kader nominiert und diesen Verstoß gegen die Kriterien seitdem mehrfach wiederholt.

So lässt sich der Wolfsberger AC in der ersten Abrechnungsperiode rund 225.000 Euro entgehen. Sollte der Verein seine Strategie nochmals überdenken, könnte er nach der Ligateilung im Frühjahr doch noch vom Topf profitieren.


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